30.3.07

Lieblingsessen

Hier ein paar Tipps für ein leckeres indisches Abendessen - die Rezepte habe ich schon mehrfach im Rahmen einer Indien-Foto-Vorführung an allen möglichen Leuten ausprobiert, und es wurde immer mit Begeisterung aufgegessen.

  1. Gurken-Tomaten-Raita

    Zutaten (für 4 Portionen):
    1 Salatgurke geschält und in Scheiben geschnitten
    2 Tomaten (entkernt und in Würfel geschnitten)
    1 Zwiebel
    300 g Natur-Joghurt
    1 TL Cumin (Kreuzkümmel)
    1 EL Öl (eher neutral)
    1 TL Senfsamen schwarz
    Salz, Pfeffer

    Gurken, Tomaten, Zwiebel kleinschneiden, in einer Schüssel mit dem Joghurt vermissen und mit Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer abschmecken.
    In einer kleinen Pfanne mit dem Öl die Senfsamen kurz anrösten und mit dem Joghurt vermischen.
    Ca. 1 Stunde kalt stellen.


  2. Papadams (fritierte Teigfladen)

    Einfach fertig vorbereitete Papadams im Asia-Laden kaufen, in die Friteuse werfen und dazuknabbern.

  3. Alu Gobi (Blumenkohl-Kartoffel-Curry)

    Zutaten (für 4 Personen):
    2 mittelgroße Zwiebeln
    1 kleiner Blumenkohl
    2 mittelgroße Kartoffeln
    1 frische Chilischote (z. B. vom türkischen Gemüseladen)
    1 Stück frischer Ingwer, etwa 4 cm lang
    2 Tomaten
    3 EL festen Naturjoghurt (meine Lieblingssorte: "Bulgaria" von Hansano)
    200 g tiefgekühlte Erbsen
    6 EL Sonneblumenöl

    Gewürze:
    2 TL Panch Foron (Fünf-Gewürz-Mischung bestehend aus
    ganzen Bockshornkleesamen, Fenchelsamen,
    Kreuzkümmelsamen,
    schwarzen Senfsamen,
    Zwiebelsamen / Black Cumin), wird dann leicht in Öl angeröstet
    1 1/2 TL Kurkumapulver
    1 1/2 TL gemahlenem Kreuzkümmel
    2 TL edelsüßes Paprikapulver
    1/4 TL Cayennepfeffer
    Salz
    1 TL Garam Masala
    --> Bei den Gewürzen kann man improvisieren bzw. fertige indische Würzmischungen nehmen!


    • Es ist ratsam, zunächst das Gemüse vorzubereiten und kleingeschnitten beiseite zu stellen. Los geht's: Die Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Den Blumenkohl waschen und in kleine Röschen schneiden. Die Kartoffeln schälen und in 3 cm lange Würfel schneiden. Die Tomaten waschen, vierteln, den grünen Stielansatz herausschneiden und in Würfel schneiden. Das Stück Ingwer schälen, auf einer Reibe fein reiben und beiseitestellen. Die Chilischote waschen, der Länge nach halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Danach in feine Würfel schneiden. Vorsicht: Auf keinen Fall danach mit den Händen an die Augen oder die Nase kommen - es brennt teuflisch!
    • Die 6 EL Sonneblumenöl in einem reiten Topf erhitzen und die Fünf-Gewürz-Mischung mit den Zwiebeln ins Öl geben. Bei mittlerer Hitze werden Zwiebeln und Gewürze solange angebraten, bis die Zwiebeln dunkelbraun - aber nciht verbrannt! - sind.
    • Die Kartoffelwürfel, die Blumenkohlröschen und die kleingeschnittene Chilischote dazugeben und bei mittlerer Hitze etwa 3 Minuten anbraten.
    • Dann 1 1/2 TL Kurkumapulver, 1 1/2 TL gemahlenem Kreuzkümmel, 2 TL edelsüßes Paprikapulver, 1/4 TL Cayennepfeffer und den geriebenen Ingwer dazugeben und alles nochmal 4 Minuten anbraten.
    • Dann die Tomaten, Erbsen und 3 EL festen Naturjoghurt dazugeben, gut verrühren und 1/4 l Wasser dazugießen. Reichlich mit Salz würzen und das ganze bei zugedecktem topfdeckel etwa 20 minuten lang kochen lassen, bis der Blumenkohl und die Kartoffelwürfel weich sind. Zwischendurch umrühren verhindert das Ansetzen.
    • Vor dem Servieren mit 1 TL Garam Masala bestreuen und servieren.
    Zubereitungszeit: 60 Minuten

  4. Kokos-Reis

    Zutaten (für 4 als Beilage):
    1 kleine Zwiebel
    2 Knoblauchzehen
    1 Stück frischer Ingwer (etwa 2 cm)
    1 EL Öl
    80 g Kokosraspel
    250 g Langkornreis (am besten Basmati- oder Jasminreis)
    200 ml Kokosmilch
    Salz
    1 unbehandelte Limette oder Limettensaft
    1/4 Bund Koriander

    • Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und sehr fein hacken. Öl in einem Topf erwärmen. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin bei mittlerer Hitze anbraten. Gut zwei drittel der Kokosraspeln dazugeben und kurz braten. Reis untermischen, Kokosmilch und 350 ml Wasser nachgießen.
    • Hitze ganz klein schalten, Deckel drauf und den Reis ungefähr 20 Minuten quellen lassen. Zwischendurch nachschauen. Wenn er zu trocken wird, Wasser nachgießen.
    • Limette heiß waschen und die Schale dünn abschneiden und in feine Streifen schneiden. Koriander abbrausen, trockenschütteln und Blättchen fein hacken. Übrige Kokosraspel ohne Fett rösten. Reis mit der Limettenschale mischen, abschmecken und mit Koriander und Kokosraspeln bestreuen.
    So viel Zeit muss sein: 30 Minuten

  5. Firni (Reismilch-Dessert)

    Zutatenangaben (für 6 Portionen):

    3 EL Mandel(n), ganze, geschälte
    200 g Sahne
    100 g Zucker
    2,5 EL Mehl (Reismehl, leicht gehäufte EL; falls nicht vorhanden, geht auch normales Mehl)
    200 ml Milch
    gemahlener Kardamom
    1 EL Mandel(n), gehackte
    1 EL Pistazien, gehackte
    1/8 Liter Wasser

    Zubereitung:
    • In einem Topf 1/8 l Wasser zum Kochen bringen. Geschälte Mandeln dazugeben, den Topf vom Herd ziehen und beiseite stellen. Mindestens 15 Min. zugedeckt stehen lassen.
    • In einem schweren Topf bei mittlerer Hitze Sahne und Zucker aufkochen lassen, dabei ständig rühren. Die Hitze etwas reduzieren.
    • Die Mandeln mit dem Wasser in einen Mixer geben und fein pürieren, so dass eine dickflüssige Mandelmilch entsteht.
      --> Punkt 1 und 3 können weggelassen werden, wenn mal gleich gemahlene Mandeln mit 1/8 Liter Wasser aufkocht!
    • Reismehl zu der Mandelmilch geben, gut verrühren und beiseite stellen. Reismehl-Mandel-Mischung mit kalter Milch verrühren und dann zu der Sahne-Zucker-Mischung geben. Dabei mit einem Schneebesen ständig rühren, damit die Masse nicht klumpt. Alles einmal aufkochen lassen, nach etwa 1 Min. die Hitze reduzieren und die Masse bei schwacher Hitze etwas andicken lassen.
    • Gemahlenen Kardamom hinzufügen und gut verrühren. Zum Servieren in Dessertschälchen verteilen. Etwa 1 Std. kalt stellen. Vor dem Servieren mit gehackten Mandeln und Pistazien garnieren.

    Zubereitungszeit: 45 Minuten
    Schwierigkeitsgrad: simpel
    Link: http://www.chefkoch.de/rezepte/680081170493721/Firni.html

Guten Appetit!

8.3.07

Die Literatur- und Film-Kritikerin empfiehlt:


Weitere Bollywood-Filme:

  • Swades (2004), mit Shahrukh Khan, Gayatri Joshi: großartiger Film, der die Entwicklungsprobleme Indiens thematisiert; hier kommt der NRI Mohan Bhargava, ein NASA-Angestellter, zu Besuch in ein kleines Dorf in Indien und erkennt die Probleme der Dorfbewohner, des Landes Indien an sich, außerdem verliebt er sich natürlich noch in die Dorflehrerin, die sich aber weigert, ihre Leute zu verlassen und nach Amerika zu gehen.

  • Gandhi (1982), Lebensgeschichte von Mahatma Gandhi mit Ben Kingsley in der Titelrolle (8 Oscars). V.a. lang, 300 Minuten!



Weitere Bücher:
  • Yann Martel: Schiffbruch mit Tiger (2003): beginnt in Pondicherry und erzählt das Leben des Sohnes des dortigen Zoodirektors. Als die Familie beim Umzug nach Kanada Schiffbruch erleidet, gelangt der Junge als einziger Überlebender auf ein Rettungsboot - auf den sich leider auch der Tiger Richard Parker retten konnte. 7 Monate verbringen die beiden auf hoher See... Tolle Geschichte, die sich wirklich so abgespielt haben könnte.

  • Chitra Banerjee Divakaruni: Die Prinzessin im Schlangenpalast (2001): "Vaterlos, aber unter den wachsamen Augen ihrer Mütter wachsen Anju und ihre Cousine Sudha in Kalkutta heran. Als die scheue Sudha eines Tages ihrem nicht kastengemäßen 'Märchenprinzen' begegnet, droht die Familienidylle im Hause Chatterjee zu zerbrechen. Da Sudha aber von einem schrecklichen Erbe ihres Vaters zu wissen glaubt, verzichtet sie auf ihre Liebe. Sie fügt sich einer arrangierten Ehe und beschließt, von nun an nur noch für das Glück ihrer geliebten Herzschwester zu leben, die ins ferne Amerika geht. Denn eine gute Tat kann eine schlechte aufwiegen...Divakaruni erzählt die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft in einer zauberhaften Welt von Mythen und Traditionen, in die unweigerlich die Moderne einbricht." (Inhaltszusammenfassung von Amazon).

  • Siddharth D. Shanghvi: Das Lied der Dämmerung (2004): Habe ich als Hörbuch "gelesen", fantastisch vorgelesen von Leslie Malton. Faszinierende Geschichte von Anuradha, die zu jeder Situation ein uraltes Lied singen kann, ihrem Mann Vardhmaan und die Tragödie ihrer Liebe. Außerdem treibt die Cousini Nandini die Glitzer- und Künstlerwelt Indiens in den Wahnsinn, und vieles ist mystisch/unerklärlich.

  • Rohinton Mistry: Das Gleichgewicht der Welt (1998): habe die stolzen 860 Seiten in wenigen Tagen durchgelesen, konnte es nicht aus der Hand legen. Eines der ergreifendsten, furchtbarsten, hoffnungsvollsten, buntesten, grauenhaftesten und fazettenreichsten Bücher, die ich gelesen habe. Absolut empfehlenswert auch für Nicht-Indien-Interessierte.

    "Man schreibt das Jahr 1975. Der Ort: Bombay. Hier treffen vier Menschen aufeinander: Dina Dalal, eine Frau, Anfang Vierzig und seit fast zwanzig Jahren verwitwet; Maneck Kohlah, ein Student aus dem Gebiet des Himalajas; Ishvar Darji, ein unglaublicher Optimist, und sein widerspenstiger junger Neffe Omprakash - zwei Schneider, die vor den unerträglichen Verhältnissen auf dem Land in die Stadt geflohen sind. Diese vier lernen sich kennen, achten und lieben und werden doch vom Schicksal wieder auseinandergerissen.
    Rohinton Mistry holt weit aus und erzählt von den Lebenswegen, die diese Menschen zu dem gemacht haben, was sie sind. Seine großen erzählerischen Bögen führen den Leser von den grünen Tälern des Himalaja bis in die Straßen von Bombay. Er erzählt von Rajaram, dem Haarsammler; dem geschäftstüchtigen Bettlermeister, Herr über eine Bettlerarmee; oder Mr. Valmik, einem Korrekturleser, der eine Allergie gegen Druckerschwärze entwickelt. Das Gleichgewicht der Welt läßt den indischen Subkontinent vor den Augen des Lesers entstehen - und es ist ein gewaltiges wie auch gewaltsames Bild einer Gesellschaft, die nur auf den ersten Blick fremd erscheint." (Inhaltszusammenfassung von Amazon)

7.3.07

Mehr Bücher und Filme

Puh, bin tatsächlich immer noch auf dem Indien-Trip und bekomme gar nicht genug von diesem Land. Werde nun endlich mal die schönsten Fotos in Postergröße nachbestellen und in meiner Wohnung aufhängen, da sind echte Traumbilder dabei.

Damit ich mich erinnern kann, was ich alles so über Indien gelesen und gesehen habe, werde ich hier in unregelmäßigen Abständen weiter die Bücher und Filme darüber festhalten.
Dank Anjalis und Johannes' beachtlicher Bollywood-DVD-Sammlung konnte ich mein Repertoire darin ziemlich erweitern - allerdings muss man bei Filmen in Hindi mit englischen Untertiteln tatsächlich jede Minute des Films auf den Bildschirm schauen; also nix mit Bügeln nebenher o.ä.

Bücher:
  • Kiran Desai: "Erbin des verlorenen Landes" (2006): Wollten mir die Buchhändler in Indien immerzu andrehen, zum Glück hab ich aber nicht versucht, das Buch auf Englisch zu lesen, das hätte wohl nicht funktioniert. Der Roman war der Renner auf der Frankfurter Buchmesse 2006, allerdings bin ich unsicher, wie ich ihn finden soll. In dem Buch ist keiner der Personen glücklich, alle hadern mit ihrem jeweiligen Schicksal, aber die indische Berglandschaft um Dehra Dun ist toll beschrieben, überhaupt macht die Sprache alle Unschönheiten der Handlung wieder wett.
  • Chitra Banerjee Divakaruni: "Die Hüterin der Gewürze" (1997): Hat mich inhaltlich sehr an "Chocolat" erinnert; es geht um die Inderin Tilo, die einen Gewürzladen in Amerika betreibt und den Menschen ins Herz sehen kann, d.h. alle ihre Probleme erkennt und diese mit Hilfe der Gewürze zu beheben versucht. Der Roman schwankt immer zwischen Realität und Magie/Fantasy, ein sehr schönes Buch.
  • Viramma, Josiane & Jean-Luc Racine: "Eine Unberührbare erzählt. Ein Leben am Rande des indischen Kastensystems" (2001): Die Wissenschaftler Josiane und Jean-Luc Racine haben hier ihre langjährigen Gespräche mit Viramma, einer Paria aus der Nähe Pondicherry, veröffentlicht. Ein faszinierendes Buch!
    Inhaltszusammenfassung aus Amazon: Leid und Gewalt durchzogen in der Tat Virammas Leben wie ein roter Faden. Gewalt in Form von Hunger und Krankheit (allein neun ihrer zwölf Kinder starben im zartesten Alter), die tägliche Gewalt der Grundbesitzer, in deren Frondienst Viramma ein Leben lang schuftete, sexuelle Gewalt und ganz allgemein die Gewalt einer jahrhundertealten Tradition, die die Paria mit Verachtung straft. Wer indes die Vitalität der alten Frau erlebt, die ohne Spur von Bitterkeit und in kindlicher Naivität ihr Leben vor Josiane ausbreitet, erhält eine Ahnung von der Würde und universellen Menschlichkeit, die Gandhi meinte, als er die Unberührbaren einst als Kinder Gottes bezeichnete.
  • Arundhati Roy: "Der Gott der kleinen Dinge" (1999): Geschichte einer indischen Großfamilie in Kerala, in der nach und nach die dunklen Punkte in der Vergangenheit aufgedeckt werden. Habe ich als Hörbuch gehört, gelesen von Barbara Auer (Brigitte - Starke Stimmen-Edition). Beklemmende Geschichte, die mich danach sehr lange zum Nachdenken angeregt hat.
Filme:
  • Hum Tum (2004), mit Rani Mukerji und Saif Ali Khan. Hat mir gut gefallen, auch wenn die Musik eher unspektakulär war.




  • Dilwale Dulhania Le Jayenge (1995), erster Film mit Shahrukh Khan, Kajol und Amrish Puri in den Hauptrollen. Absoluter Kassenschlager, lief wohl über 10 Jahre in den Kinos. Fand ihn ganz großartig, v.a. weil dort Schweiz als Drehort diente, wo ein großer Teil der Geschichte und der Tanzszenen stattfanden; etwas, das viele späteren Filme inspirierte.
  • Kal Ho Naa Ho (2003), mit Shah Rukh Khan, Saif Ali Khan, Jaya Bachchan, Preity Zinta. Verzwickte Liebesgeschichte mit großem tragischen Ende (Taschentücher!!!). Spielt in New York, sehr modern gemacht. Lustig ist die indische Song-Version von "Pretty Woman".
  • Kuch Kuch Hota Hai (1998), mit Shah Rukh Khan, Kajol und Rani Mukerji. Sehr erfolgreicher Film über eine Liebes-Dreiecksgeschichte und mit einem süßen kleinen Mädchen. Ziemlich romantisch und mit viel Tränen.
Dank Anne Schumann bin ich weiterhin gut mit Lesetipps versorgt, und auch die Filme gehen nicht aus (v.a. in Anbetracht der Länge der Filme - keiner unter 180 Minuten!).
Werde hier weiter davon berichten.

Noch ein Tipp zum Schluss: im Casino-Kino in München, Odeonsplatz 8, läuft am kommenden Samstag (10.3.) um 23 Uhr "Nehlle Pe Dehlla", der in Indien erst kürzlich Premiere hatte. Mal schauen, ob ich nach dem Serfaus-Skitag noch Lust auf den Film habe.