30.6.08

Petty und Poly 2008 - Amsterdam

Petty und Poly, die geheimsten Geheimagenten der Welt, waren wieder unterwegs auf europäischer Hauptstadttour! Nachdem der Süden Europas in den letzten Jahren abgearbeitet worden ist, mussten wir unseren Wirkungskreis dringend Richtung Norden verlagern. Und zwar nach Amsterdam, wo die Zeit zwar nicht für den Kaffeeplausch mit Königin Beatrix ausreichte, wir dafür aber viele andere lustige Dinge taten.

Das erste Highlight war dieses Jahr unsere Unterkunft, und zwar das Hausboot „Deo volente“, gelegen in einer Gracht in den Östlichen Docks.
Wunderschön und sehr gepflegt, und das Gefühl, morgens seinen Kaffee auf Deck trinken zu können, war allein schon die Reise wert.
Die erste Amtshandlung: Fahrrad (= fietsen) ausleihen. Nach eingehender Information über den Gebrauch der diversen Schlösser und ausgerüstet mit Stadtplänen und Vorschlägen zu Stadtrundfahrten erkundeten wir 6 Stunden lang die Stadt und fuhren grachtauf und grachtab. Das war ganz zauberhaft und hat großen Spaß gemacht. Zur Erholung bummelten wir über den Blumenmarkt, gönnten uns ein Käffchen und probierten abends ein leckeres asiatisches Menü, während die niederländischen Fußballfans leider aus der EM gekickt wurden. Dank des Fußballspiels und der langen Öffnungszeiten konnten wir tatsächlich ungestört und ohne jegliche Wartezeit das Anne Frank-Haus besichtigen, das sehr beeindruckend bzw. verstörend war.
Am nächsten Tag schmerzten dem ein oder anderen ungeübten Reiseteilnehmer der Hintern vom vielen Fahrradfahren - :-) - aber das hielt uns natürlich nicht davon ab, ins Van Gogh-Museum zu radeln. Dort verbrachten wir spannende 3 Stunden mit dem wohl besten Audio-Guide, dem ich je zugehört habe. Fast jedes Bild wurde detailliert und informativ erklärt, und zwar von professionellen Sprechern (Robert Redfort und Jodie Foster!). Zum Chillen setzten wir uns auf ein Schiffchen und ließen uns 90 Minuten durch die Grachten schippern, bevor wir zum Museumsbesuch Teil 2 starteten, der uns in Rijksmuseum führte. Dort bestaunten wir Rembrandts Bilder („Die Nachtwache“ u.a.) sowie Objekte zur niederländischen Geschichte und blieben, bis das Museum geschlossen wurde.
Nach ordentlichem Vorglühen mit Amstel und Asia food ging’s auf in die schwule Szene Amsterdams, wo wir feste feierten und ich die ehrenvolle Aufgabe hatte, den recht – äh – angeheiterten Poly heil per Fahrrad durchs nächtliche Amsterdam und heim aufs Hausboot zu bugsieren. Diese Mission ist übrigens tadellos geglückt!
Dementsprechend starteten wir Tag 3 etwas später als sonst, und das mit einer Fahrradtour durch die Östlichen Docks und die neu angelegten Inseln, auf denen Wohngebiete für Familien und Kulturzentren geschaffen wurden, deren Architektur uns schwer beeindruckte und in Staunen versetzte. Da müsste man wohnen!
Das schlechte Wetter zwang uns dann zu einem schläfrigen Nachmittag zurück aufs Boot, bevor wir zum Shoppen, Abendessen (urige niederländische Kneipe mit einfachem, aber leckerem Essen), Park-Chilling und vor allem zum Abendprogramm aufbrachen.
Da war Kultur angesagt, und wir setzten uns ins Concertgebouw und hörten Neeme Järvi und dem Concertgebouworkest höchst fasziniert bei Mussorgsky (Bilder einer Ausstellung) und Schumann (1. Symphonie) zu. Unglaublicherweise hatten wir Plätze in der ersten Reihe und saßen maximal 1 Meter schräg unter dem Dirigenten – so einen unglaublichen Sound habe ich, glaube ich, noch nie gehört!
Am letzten Vormittag gönnten wir uns, nachdem wir unsere Radln wieder abgegeben hatten, noch ein gemütliches Frühstück in der Sonne und einen Besuch im Technik-Museum „Nemo“, wo leider definitiv zu viele kreischende Schulklassen unterwegs waren, wir aber hochinteressante Dinge zum Thema Pubertät und Zungenküsse erfuhren… Dank der niederländischen Sprache war das natürlich ein Riesenspaß!
Ab zum Flughafen und per KLM wieder nach München, nicht ohne vorher noch ordentlich Vla einzukaufen.
Fazit: Tolle Stadt! Nicht so groß wie gedacht, und ohne Fahrrad wohl nicht wirklich gut zu besichtigen. Recht gesalzene Preise, dafür ordentlich, sauber, nette Bewohner und v.a. an den Grachten wunder-, wunderschön!


Leider konnte allerdings die grundlegende Mission 2008 nicht geklärt werden: Wo ist eigentlich Frau Antje abgeblieben???

In Planung: Mission 2009 (Warschau)

26.6.08

Konzert des Unichors

Liebe Freunde der musikalischen Abendunterhaltung,
große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: das Konzert des Unichors steht bevor!
Und auf dem Programm steht Beethovens "Missa solemnis", das wahrscheinlich schwierigste Stück, das ich je gesungen habe...
Eine kurze Info dazu:

Mit der Missa solemnis erreichte Beethoven den Zenit seines Schaffens, obwohl er bereits völlig taub geworden war. Ganze vier Jahre arbeitete er daran, den Text des lateinischen Hochamts in Oratoriengröße zu vertonen. Damit hatte er zwar den selbst gesetzten Anlaß, die Bischofsweihe seines Schülers Erzherzog Rudolf, um mehrere Jahre verpasst, doch war es ihm gelungen, neue Maßstäbe in der Chormusik zu setzen. Es ist eine besondere Herausforderung für einen Chor, sich an diesem Meilenstein der Musik zu versuchen, denn das furiose Finale des Credo gehört zu den anspruchsvollsten Passagen der Chorliteratur.

Ausführlicheres steht bei Wikipedia.

Die Aufführungen finden am Sonntag, den 20. Juli 2008 in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität, und am Montag, den 21. Juli 2008 im Herkulessaal in der Münchener Residenz jeweils um 20 Uhr statt.
Im chorinternen Vorverkauf kann ich die Karten zwei Euro billiger als im offiziellen VVK und an der Abendkasse abgeben, nämlich zu 23 / 18 / 13 / 10 Euro bzw. 13 / 8 / 5 Euro für Studenten usw. Wer Karten möchte, möge mir bitte rechtzeitig Bescheid geben.

Alle Infos gibt es auch im obenstehenden Flyer.

6.6.08

Werbung in eigener Sache

Es ist (fast) soweit: in den nächsten Tagen erscheint meine ehemalige Magisterarbeit in leicht überarbeiteter Form gedruckt im Handel!

Der Titel lautet:
Die Schwindsucht auf der Opernbühne:

Verdi, Puccini und Offenbach als musikalische Bearbeiter einer stilisierten Krankheit im 19. Jahrhundert

(ISBN 978-3-8364-8500-5, 164 Seiten, 68 Euro, bestellbar z.B. über Amazon oder Books on Demand).

Wem das zu teuer ist, kann auch über mich bestellen, ich bekomme 20-40% Rabatt beim Verlag.

Ich freue mich natürlich über zahlreiche Leser und auch über Kritik!