30.6.11

Die Inder...

...machen mich schon wahnsinnig, bevor wir überhaupt in Indien angekommen sind!!!
Vor ein paar Wochen hab ich meinen beiden Mitreisenden selbstlos angeboten, mich um die Visa für uns zu kümmern - schließlich befindet sich das Konsulat bzw. die Behörde, die die Visa-Abwicklung übernommen hat, 2 Fahrradminuten von meinem Arbeitsplatz entfernt.
Nitschi und Norman haben daraufhin brav die von mir ausgedruckten Formulare ausgefüllt, mir Pässe, Vollmachten, Passbilder, Unterschriften übergeben, die entsprechenden Visagebühren überwiesen, mir die Überweisungsbelege geschickt etc.
Daraufhin habe ich mich frohgemuts zu "Cox and Kings" begeben, nur eine gute halbe Stunde gewartet, um dann zu erfahren, dass das Geld unserer Überweisungen noch nicht auf deren Konto angekommen und damit die Bearbeitung auf gar keinen Fall möglich ist. Die Überweisungsbelege allein wurden nicht akzeptiert. Okay, dachte ich mir, kann ich ja verstehen, dass die da pingelig sind, geh ich eben eine Woche später nochmal hin, dann müsste das Geld auf jeden Fall da sein und schwuppdiwupp bekommen wir unsere Touristenvisa.
Doch weit gefehlt: am Montag vormittag nutzte ich eine ruhige halbe Stunde im Büro, radelte fix wieder zu besagter Agentur, hurra, kein Mensch vor mir, direkt zum Schalter - und dort erfuhr ich, dass es doch tatsächlich seit letztem Montag (!) neue Visum-Formulare gibt, und die alten sind damit nicht mehr gültig sind. Aaaah!!!
Also: nochmal von vorne! Nun müssen wir alle wieder diese dämlichen Formulare ausfüllen (warum zum Henker wollen die Inder bloß wissen, in welchem Ort meine Eltern geboren sind?), zumindest in Nitschis Fall an mich schicken, und ich versuche mein Glück einfach nächste Woche noch einmal. Irgendwann wird das hoffentlich klappen... Ich versuche, geduldig zu bleiben, das ist gut für's Karma und schult mich für die Abenteuer und Späßchen, die in Indien auf uns warten... Om shanti om!

23.6.11

Nur das Nötigste...

Aktuell zeigt der Countdown noch 39 Tage bis zum Abflug an - und so langsam mache ich mir Gedanken darüber, was alles mitgenommen werden muss.
Die Packliste wächst täglich, inzwischen ist alles an Sportequipment eingekauft, und ich fürchte, dass wir diesmal wirklich "nur das Nötigste" mitnehmen können. Auf der einen Seite steht nämlich der Trekkingurlaub, für den man natürlich von Bergschuhen, Funktionskleidung, Schlafsack, Wanderstöcken über Blasenpflaster, Trinkflaschen, Gamaschen bis hin zu Stirnlampe, Skiunterwäsche, biologisch abbaubares Duschgel und Energyriegel alles mögliche einpacken muss. Schließlich kanns auf gut 5.000 m nachts doch recht kalt werden. Auf der anderen Seite folgt anschließend die Reise durch ein wahrscheinlich noch sehr hochsommerliches Indien, für das man den Seidenschlafsack ebenso braucht wie einigermaßen angemessene Kleidung (d.h. keine Trekkinghosen und auch keine Bergschuhe). Dazu kommt natürlich der nötige Lesestoff, die Medikamente, Fotoausrüstung,...
Die Packliste wird online geführt und täglich ergänzt, sobald mir wieder mal einfällt. Zum Glück habe ich mir letzte Woche einen neuen Rucksack gegönnt, der 60 l Fassungsvermögen hat. Ich bin sehr gespannt, ob alles o.g. reinpasst.

Nun ist auch unsere Unterkunft für die ersten Nächte gesichert, dank Internet und E-Mail kann man heute sogar problemlos online ein Hostel in Kathmandu reservieren - und bekommt eine herzige Antwort zurück: "Looking forward to seeing you", inkl. Abholservice vom Flughafen und "toilet paper" auf dem Zimmer. Ganz großes Kino.
Über die Empfehlung einer Kollegin habe ich auch Kontakt mit einem Trekking-Unternehmen in Kathmandu aufgenommen, ebenfalls problemlos per Mail. Der freundliche Mensch dort hat uns ein gutes Angebot für einen sog. "sherpa porter" unterbreitet, der uns die knapp 3 Wochen lang begleiten und v.a. unser Gepäck tragen wird. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll, dass ein einzelner Mann unsere beiden großen Rucksäcke tragen soll, während wir "nur" kleine Eintages-Rucksäcke mitnehmen werden. Andererseits sehe ich die Sache ein wenig anders, wenn wir oberhalb von 3.000 m sind und der Sauerstoff immer weniger wird...

Ich bin übrigens hellauf begeistert, dass man inzwischen in Indien Züge online buchen kann - das ging vor 5 Jahren noch nicht, damals haben wir selbst in zwei Monaten nie ganz verstanden, wie das Zugbuchungssystem an den Bahnhöfen funktioniert, und haben oft Stunden damit zugebracht, vor dem Ticketschalter Schlange zu stehen. Man konnte auch immer nur ein Zugticket für den nächsten Tag (niemals für eine Fahrt am selben Tag) kaufen, wenn ich mich richtig erinnere. Nun geht man auf www.cleartrip.com, legt einen Account an, sucht sich die Zugfahrt aus, bezahlt per Kreditkarte, und bekommt Sekunden später eine Bestäigungsmail mit Sitzplatznummer. Bin gespannt, ob das vor Ort dann auch so gut klappt mit den Reservierungen. Auf jeden Fall haben Nitschi und ich so schon mal die ersten Etappen fix gemacht, bei einem Fahrtpreis von etwa 2 Euro / Person für eine 7stündige Zugfahrt kann man nicht allzu viel falsch machen...