15.9.10

Australien und Fiji 2010 - Zusammenfassung und Schluss

Nach 42 Tagen Reise hier nun wieder einmal - ganz journalistisch und natürlich objektiv - die harten Fakten:
  • bereiste Länder: 3 (Australien / Fiji / Vereinigte Arabische Emirate)
  • Zeitumstellung: 7,5 Stunden (Darwin) - 8 Stunden (Ostküste) - 10 Stunden (Fiji) - 2 Stunden (Dubai)
  • neue Stempel im Pass: 8
  • gelesene Bücher: 14 (Nadine) + 2 Reiseführer + 1 Tauchbuch (Theorie)
  • Kilometer Luftlinie, die wir in 6 Wochen zurückgelegt haben: 17.000 (Australien / Fiji)
  • unterschiedliche Betten: 20 sowie 3 Nächte im Freien, 1 Nacht im Bus und 2 Nächte auf dem Segelboot
  • Gewicht des Rucksacks beim Hin- und Rückflug: 11 bzw. 12 kg (Nadine) / 12 bzw. 13 kg (Norman)
  • bestes Hostel: Backpackers by the bay in Airlie Beach und unsere Bure auf Manta Ray Island (außer Konkurrenz natürlich die Hotels in Port Douglas und Sydney)
  • schlimmstes Hostel: Froghollow's in Darwin 
  • bestes Essen: die selbstgekochten Scampi in Hervey Bay, das Abendessen im Nadi Bay Resort sowie das Frühstück im Bill's in Sydney
  • schlimmstes Essen: wo soll ich da anfangen - Australien ist ja nicht gerade bekannt für seine kulinarischen Höhepunkte... So richtig schlimm war's nie, aber auch nicht gerade herausragend.
  • Wetter: von kühl (Brisbane) über tropisch (Darwin) und extrem heiß (Fiji, Outback), regnerisch (Alice Springs), stürmisch (Fiji) war wohl alles dabei
  • am häufigsten gehörte Wörter: heaps / to reckon / no worries
  • wichtiges Gepäckstück: Sonnencreme LSF 50, Ohrstöpsel
  • Verluste: 1 T-Shirt (nach dem Waschen in Airlie Beach verschwunden)
  • Zugewinne: 1 Schnabeltier-Schlüsselanhänger, Vegemite, Muschelketten, Open Water Tauchschein
  • Anzahl Fotos: knapp 1.300 (keine Angst, die werden noch aussortiert)
  • lustigste Tiere: Possums, Clownfische, scheue Tintenfische, Wallabies
  • netteste Bekanntschaften: bei allen Touren haben wir tolle Leute aus aller Herren Länder kennengelernt, Freundschaften geschlossen, nette Gespräche geführt und viel gelernt, auch die Aussies sind unheimlich kontaktfreudig und immer für ein Schwätzchen zu haben 
 Das haben wir gelernt:
  • Ich bezweifle stark, dass Känguruhs in Australien fast eine Plage sind - wir haben leider kein einziges lebendiges Känguruh, dafür hunderte tote am Straßenrand im Outback gesehen. Und Cassowaries sind mit Sicherheit schon seit Ewigkeiten ausgestorben, solche komischen Tiere gibts doch überhaupt nicht.
  • Outback: das ist das Australien, wie ich es mir vorgestellt habe - endlose Weite, Roadtrips, Pubs mitten im Nirgendwo, Lagerfeuer, Dosenbier, Aboriginal People, die Highways entlangdonnernde Roadtrains, Sonnenuntergänge, rote Erde
  • Sydney: Großstadt ganz nach meinem Geschmack! Allerdings hat die Stadt definitiv ein Ampelproblem - so schlechte und unsinnige Ampelschaltungen für Fußgänger habe ich noch nie erlebt, das ist verschenkte Lebenszeit! Und Sydney hat sehr lustige Stadtteile - u.a. "Ultimo" und "Woolloomoolo" (sic!)
  • Darwin: ein Lichtblick nach dem ganzen Ostküsten-Weichspüler. Kernige Stadt mit kernigen Typen (mehr bärtige Männer gibts wohl nirgenwo)
  • in Australien herrscht auch auf den Rolltreppen Linksverkehr (links stehen, rechts gehen)
  • die Ampeln in Australien machen ein dermaßen nervtötendes Geräusch, dass man natürlich automatisch losläuft, sobald es ertönt, nur damit man seine Ruhe hat. 
  • die Aussies gehören definitiv zu den dicksten Menschen, kein Wunder, bei den ganzen Fastfood-Läden in den Ortschaften und der Unwilligkeit, sich zu bewegen. Nur in Sydney sahen die Leute deutlich schlanker und sportlicher aus als auf dem Land - das ist wohl ein internationales Großstadt-Phänomen.
  • die Australier (zumindest außerhalb der Großstädte) haben definitiv ein Kaffeeproblem - überall (!) gibt es nur ekligen Krümelkaffee!!! 
  • Alkohol gibts immer nur in Bottle Shops, und dort gibt es Bierdosen im 30er-Karton und sog. Goons - das ist Billigwein in 2-Liter-Beutel...
  • die Fijianer singen den lieben langen Tag - und "Bula" ist das mit Sicherheit wichtigste Wort!
  • es gibt keine passende deutsche Übersetzung für die Wörter "surge" und "surf"
Persönliche Highlights:

  • Abends auf dem Segelschiff Wein trinken und Sterne gucken
  • Schnorcheln im Great Barrier Reef
  • Regenwald rund um Cape Tribulation
  • Joggen am Strand in Port Douglas
  • Krokodilfüttern auf dem Adelaide River
  • Outback-Roadtrip - Tausende Kilometer Busfahrt
  • Schlafen im Swag unterm Sternenhimmel
  • Tauchen im Korallenriff
  • der Blick aus dem Hotelzimmer in Sydney
Beim nächsten Mal...
  • ...würden wir die Ostküste (viel zu touristisch und nicht wirklich viel "Einzigartiges") auslassen, dafür viel mehr Zeit im Outback verbringen und vielleicht einige Zeit mit einem Campervan herumdüsen. Grundsätzlich finde ich aber Australien eh viel zu teuer, so dass es sicher erstmal kein "nächstes Mal" gibt - es gibt ja noch soviel anderes zu sehen auf dieser Welt!

14.9.10

Dubai (11.09.2010)

Gut 14 Stunden Flug und wenig Schlaf später: Landung um 6 Uhr morgens in Dubai, Außentemperatur: 31 Grad! Die Passkontrolle zog sich ein wenig dahin, die Scheichs hatten es wohl nicht allzu eilig. Stempel in den Pass, und mit der klimatisierten Metro zur Dubai Mall. Dort mussten wir ca. 10 Minuten zu Fuß von der Haltestelle ins Einkaufszentrum laufen, bei Bruthitze und direkt am Fuße des Burj Kalif, des höchsten Bauwerks der Welt (828 m). Wenn man sich die umstehenden Hochhäuser auf dem Bild anschaut, bekommt man einen Eindruck, wie hoch dieser Turm ist.
In der Mall waren leider die Geschäfte noch nicht geöffnet, aber immerhin gabs schon einen Kaffee, und so warteten wir bis 9:30 Uhr und bummelten dann in diesem hochexklusiven Shopping-Zentrum herum. Besonders beeindruckend: die Kunsteisbahn mittendrin und vor allem das riesige Aquarium (11 m hoch, 50 m breit und mit tausenden von Fischen, u.a. Haie und Rochen.
Durch die unglaublich Hitze (inzwischen hatte es sicherlich bereits um die 40 Grad) liefen wir zurück zu Metro, und fuhren entlang einiger Wolkenkratzer zur nächsten, diesmal in die nicht ganz so exklusiven, aber wenigstens klimatisierten Deira City Centre. Dort beschlossen wir, auf die anvisierte Stadtrundfahrt zu verzichten, den 90 Euro für 2 Personen für eine zweistündige Busrundfahrt war uns dann doch deutlich zu teuer. Vor allem, weil es wohl auch nicht soooo viel zu sehen gibt in Dubai außer Hochhäusern (die man aber wegen des Wüstensands in der Luft nicht besonders gut sehen konnte) und Einkaufszentren.
Also gut, dann taten wir halt das, was man in Dubai besonders gut kann: shoppen.
Danach düsten wir mit der Metro zurück zum Flughafen, holten unseren Ausreisestempel ab und shoppten auch hier - denn die Duty Free Preise waren wirklich unschlagbar.
Am Nachmittag stand dann die letzte Etappe an: knapp 7 Stunden Flug, bis wir um 21 Uhr pünktlich wieder in München landeten.

Sydney (08.-10.09.2010)

Ein fünfstündiger Flug nach Sydney, und schon waren wir wieder mittem in australischen Winter - 17 Grad bei der Ankunft, so dass wir recht früh über Jeans und feste Schuhe waren. So schnell war ich noch nie aus einem Flughafen draußen, die Passkontrolle war rekordverdächtig, die Rucksäcke kamen praktisch sofort, und auch die Fahrt in die Innenstadt mit der Bahn dauerte keine 20 Minuten.
So erreichten wir schnell das Sheraton Hotel und bezogen ein Zimmer im 15. Stock mit einer riesigen Fensterfront mit Blick direkt auf den Darling Harbour. Traumhaft! Ebenso toll war die bereitgestellte Flasche Weißwein, die wir natürlich sofort köpften. Zum Abendessen spazierten wir wieder in die Chinatown und beschlossen den Abend mit Wein und Büchern im Hotelzimmer.

Am nächsten Tag: Sightseeing! Zum Frühstück gabs einen Coffee to go (richtiger Kaffee!!!) und ein Banana Bread, und gestärkt guckten wir uns zuallererst das Queen Victoria Building, ein Shopping Centre aus dem 19. Jahrhundert, an. Weiter gings in den Hyde Park, durch den Botanischen Garten und endlich hin zum Opernhaus. Eine Führung war uns auf jeden Fall zu teuer, aber im Prinzip reichte uns der Blick von außen auch schon aus. Vor dem Opernhaus kamen wir gerade pünktlich zu einer Tanzvorführung - eine seltsame Performance für "Tänzer und Bagger". Zu Fuß gings weiter zum Circular Quai, von dort aus mit der Fähre zum Luna Park. Dieser Vergnügungspark war zwar leider geschlossen, wir konnten trotzdem drumherum spazieren und hatten immer wieder einen schönen Blick auf das Opernhaus und die Harbour Bridge.

Über die beeidruckend hohe Harbour Bridge spazierten wir zurück und erkundeten das Viertel "The Rocks". In diesem ältesten Viertel der Stadt gabs viele hübsche Häuschen sowie ein recht informatives Museum zur Geschichte des Stadtteils.
Wieder auf dem Weg Richtung Innenstadt, landeten wir in einem Rugby. Jawohl, direkt am Hafen stand ein riesiger Rugby, mit dem Neuseeland Werbung für die Rugby-Meisterschaft 2011 machte. In diesem Rugby fand eine kostenlose Filmvorführung statt, die zukünftigen Touristen das Land schmackhaft machen sollte. Das war technisch extrem gut gemacht und eine nette Unterhaltung.
Durchs Business District und einem Abstecher in den Supermarkt, in dem wir wichtige Dinge wie Vegemite, Porridge und Beef Jerky für zuhause erstanden, gingen wir zum Paddy's Market und von dort wieder Richtung Darling Harbour.
Nach 8 Stunden Stadtrundgang war es nun Zeit für eine kurze Pause im Hotelzimmer!
Zum Abendessen kehrten wir zurück ins Queen Victoria Building und aßen dort eine fantastische Pizza im Vanto, einem italienischen Lokal, in dem Katrin während ihres Aufenthalts in Sydney gejobbt hatte. Der Chef war sofort begeistert, dass wir seine ehemalige Mitarbeiterin kannten, und gab uns eine Runde Limoncello aus. Allein das Gebäude ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Endlich wieder in einer Großstadt, also gabs diesmal ein "richtiges" Abendprogramm, und zwar ein Besuch im IMAX-Kino. Dort schauten wir uns "The wildest dream" an, ein Film über den möglichen Erstbesteiger des Mount Everest, George Mallory. Wirklich beeindruckend, mit welcher Ausrüstung die Menschen um 1920 versuchten, einen 8.000er zu besteigen!
Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch einen Abstecher im Bottle Shop und erstanden eine Flasche Wein - zum Glück haben solche Geschäfte auch nachts noch geöffnet!
Im Hotelzimmer tranken wir also ein paar Gläser Wein, lasen und guckten mal wieder australische Musikvideos im Fernsehen.

An unserem letzten Tag waren wir noch einmal fleißig: ein letztes Mal den Rucksack packen und auschecken, und dann machten wir uns auf den Weg in den Stadtteil Darlinghurst, um im Café Bill's zu frühstücken (danke an Daniel für die Empfehlung - die Ricotta-Pancakes waren unglaublich lecker!). Nach so einem guten Start in den Tag fuhren wir mit der Bahn zurück in die City und verbrachten 3 Stunden im Powerhouse Museum, u.a. in Sonderausstellungen wie "AC/DC" und "The 80s are back" - sehr interessant und die Zeit ging wirklich schnell vorbei. Nachdem wir noch einen heftigen Platzregen abgewartet hatten, liefen wir zurück zum Darling Harbour und spazierten dort noch ein wenig entlang, schauten den Möwen beim Baden zu und besichtigten die Schiffe des Maritime Museums. So langsam nahte der Abschied - Rucksäcke im Hotel abholen, mit der Bahn zum Flughafen, Gepäck aufgeben, Ausreisestempel in den Pass - und mit dem A380 (mit an Bord: unzählige kreischende Kinder) gings dann in gut 14 Stunden nach Dubai!

Bula! Fiji - Nadi / Viti Levu (07./08.09.2010)

Am späten Nachmittag kamen wir auf der Hauptinsel Viti Levu an, auf der die Stadt Nadi liegt. Mit dem Shuttlebus wurden wir ins Nadi Bay Resort gebracht und bezogen dort ein wirklich schönes Zimmer. An der Bar trafen wir auch sogleich wieder auf Katherine und Dougald und nutzten die Gunst der Happy Hour, bevor wir gemeinsam im Hotel-Restaurant ein wirklich tolles Abendessen bekamen. Absolut empfehlenswert: Kokoda - werde ich bei nächster Gelegenheit mal nachkochen! Einen Absacker-Cocktail später war der Abend zu Ende und wir besuchten unseren Gecko im Zimmer, der brav die Moskitos fraß.

Der letzte Südseetag: die erste warme Dusche seit 10 Tagen, endlich wieder ein Filterkaffee (auch auf Fiji: nur Krümelkaffee), packen, auschecken. Dann ein kurzer Spaziergang zur nächsten Bushaltestelle, bereits morgens um 9 Uhr war es unglaublich heiß in der Sonne. Irgendwie durchschauten wir das Bussystem und saßen im Bus Richtung Innenstadt, der uns sehr an die Busse Indiens erinnerte - auch wegen der Insassen; in Fiji lebt eine großer Prozentsatz Exil-Inder. Dies merkte man auch schnell in der Hauptstraße, wo es sehr viele Sari-Läden gab. Wir shoppten schnell noch ein paar Souvenirs (vor allem Muschelketten) und besichtigten den großen Hindu-Tempel. Noch ein kurzer Spaziergang durch die Markthalle, wo die Verkäufer wieder einmal ihr Obst und Gemüse in lustigen Häufchen anordneten.
Mit dem Bus zurück ins Hostel, die Hitze ist unglaublich, der Bus fuhr erst ab, als alle Plätze besetzt waren. Um die letzten zwei Stunden totzuschlagen, setzten wir uns noch an den Pool, aßen ein Eis und lasen, bevor wir uns noch schnell wieder die Jeans und richtige Schuhe anzogen (nach 10 Tagen zum ersten Mal wieder Socken und Schuhe anstatt Flipflops!), um uns für Sydney zu rüsten.

Fiji war ein Traum - man braucht nicht viel, um glücklich zu sein: Meer, Sonne, ein bisschen Essen, ein paar nette Menschen. Das wird auch nach 10 Tagen noch längst nicht langweilig, und ich könnte ewig weitertauchen und -schnorcheln, denn an den Korallenfischen kann man sich einfach nicht sattsehen. Sehr eindrücklich beschrieben wird dieser Südseetraum im dem Blog eines deutschen Pärchens, das für 1 Jahr auf die Fijis ausgewandert ist. Neid!

Bula! Fiji - Tavewa Island (04.-07.09.2010)

Wieder fuhren wir etwa 2 Stunden mit dem großen Katamaran nordwärts, bevor wir endlich bei der "Blauen Lagune" ankamen - dem Ort, an dem der berühmte Film mit Brooke Shields gedreht wurde und der seitdem der Inbegriff des pazifischen Inseltraums ist.
Das Wasser, die Inseln rundherum, das tolle Wetter kamen dem Ganzen schon sehr nahe! Wir wurden von einem Boot des Resorts "Otto & Fanny's" abgeholt und auf Tavewa Island gebracht. In diesem Resort waren ein australisches Pärchen, Katherine und Dougald, sowie wir die einzigen Gäste für die nächsten 3 Tage, so dass sich schnell ein netter Kontakt mit den beiden sowie Angestellten, u.a. der Hausherrin Fanny (71 Jahre alt und immer noch sehr rüstig, die uns mit lustigen Anekdoten unterhielt) und den ansässigen Fischern ergab.
Unsere "Deluxe Bure" hatte zwar eine extrem durchhängende Matratze, die einem beim Schlafen das Gefühl gab, in einer Hängematte zu liegen, und wir hatten eine recht ansehnliche Menge an Kakerlaken im Zimmer, aber was solls - Südsee-Leben eben, und das mitten in einem traumhaft schönen Kokoswäldchen! Am ersten Tag trafen wir uns zum Abendessen mit den Australiern, und anschließend wurden wir von den Inselbewohnern in die Kunst des Kava-Trinkens eingeführt. Dieses Getränk aus zerstoßenen Wurzeln einer heimischen Pfeffersorte wird in geselliger Runde in rauhen Mengen getrunken  und hat eine entspannende Wirkung - vielleicht lag es daran, dass zumindest mich die Kakerlaken nicht mehr allzu sehr gestört haben...
Am zweiten Tag brachen Norman und ich nach dem Frühstück zu einer kleinen Wanderung auf den "Hausberg" auf, von dem man aus einen unglaublichen Blick über die Lagune und die umliegenden Inseln hatte. In der Sonne war's extrem heiß, allerdings war über Nacht ein regelrechter Sturm aufgekommen, der auch die nächsten Tage nicht nachlassen sollte. Im Wind war's daher fast schon zu kalt, am Strand wirbelte der Sand umher, das Schnorcheln war nicht besonders ergiebig, da man durch die ganzen Wellenbewegungen im Wasser und den dadurch aufgewühlten Sand nicht besonders viel sehen konnte. Also hangelten wir uns vom Bett in die Hängematte und wieder zurück, tranken Rum-Cola und schmökerten ein Buch nach dem anderen. Nach dem Abendessen gabs natürlich wieder Kava mit den Insel-Jungs, einer davon war ausgerüstet mit Gitarre, und so sorgte Kava, Rum-Cola und gemeinsames Singen für einen sehr lustigen Abend!

Am nächsten Tag stürmte es trotz Sonnenschein immer noch recht wild, aber das hielt uns nicht davon ab, einen Ausflug zum Stand der Blue Lagoon zu unternehmen. Bei der Bootsfahrt hinüber wurden wir ordentlich nass, was unsere Bootsjungs recht lustig fanden. Sie setzten uns am Strand ab und versprachen, uns am Nachmittag wieder abzuholen. Den ganzen Tag über lagen wir also faul am Strand herum, lasen, schnorchelten (und entdeckten ein Clownfischpärchen mit 3 Babies in einer Anemone), und schwammen noch ein letztes Mal in der Südsee. Bei der Rückfahrt wurden wir wieder "geduscht", die Wellen waren wirklich sehr wild, weil nun auch noch die Flut eingesetzt hatte.
Der Abend verlief wie die beiden vorherigen - auf einer Südsee-Insel gibts auch nicht allzu viel zu erleben - also Abendessen, Kava-Trinken, Singen, und diesmal erzählten wir uns noch lustige Rätsel. Beim Zubettgehen war wieder Kakerlaken-Alarm in unserem Zimmer, aber wie gesagt: mit Kava ist alles nur halb so schlimm!

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen packten wir unsere Rucksäcke, unternahmen einen ausgedehnten Strandspaziergang, faulenzten in der Hängematte und verabschiedeten uns gegen 13 Uhr von Fanny und den Angestellten und bekamen sogar eine Blumenkette umgehängt! Wieder wurden wir mit dem kleinen Boot zum Katamaran chauffiert, wieder wurden wir ziemlich nass dabei, aber nun hatten wir eine knapp 5stündige Schifffaht vor uns, während der wir in der heißen Sonne wieder trocken wurden.

Bula! Fiji - Manta Ray Island (30.08.-04.09.2010)

Diesmal wurden wir bereits direkt bei unserem Ankunft im Manta Ray Island Resort mit lauten "Bula"-Rufen und Gesang empfangen. Die Begrüßung mit einem kleinen Fruchtcocktail war sehr nett, und wir waren auch nicht die einzigen Neuankömmlinge. Das Resort hat Platz für etwa 35 Gäste, und so war die Gruppe recht überschaubar, auch wenn die nächsten Tage ein ständiges Kommen und Gehen herrschen sollte.
Wieder hatten wir eine Doppel-Bure gebucht, die mit einer kleinen Terrasse und Blick zum Strand ausgestattet war - unser Domizil für die nächsten 5 Tage.

Nach einem ersten Lunch im Restaurant, das auf einem kleinen Hügel lag, von dem man aus einen tollen Blick über die Bucht mit ihrem kristallklaren Wasser und den Korallenriffen hatte, trafen wir uns mit Tauchlehrerin Mel, um unseren Tauchkurs zu organisieren. Da war ziemlich viel Papierkram zu erledigen, und sie drückte uns auch gleich unsere Lektüre für die nächsten Tage in die Hand: das Theoriebuch.
Am Nachmittag schnappten wir uns Schnorchel-Equipment und waren begeistert: direkt zwei Meter vom Strand entfernt lag das schönste Korallenriff, das ich je gesehen habe! Hunderte bunter Fische, Korallen in allen möglichen Farben, und das alles nur wenige Zentimeter von uns entfernt! Wir waren hellauf begeistert und beschlossen den Nachmittag mit einem Schläfchen in der Hängematte und einem Malibu-Pineapple auf der Terrasse. Beim Dinner kamen wir mit einer netten italienischen Familie ins Gespräch, und wurden auch sofort ins Abendprogramm des Resorts miteinbzogen - alle Gäste sollten nämlich ihre jeweilige Nationalhymne darbieten...
Fijianische Tanzgruppe
Der zweite Tag begann wieder früh, weil wir uns nach dem Frühstück direkt mit Mel trafen, und unseren ersten Tauchgang absolvierten. 40 Minuten tauchten wir entlang des Riffs und Mel sagte hinterher, dass sie lachen musste, als sie meinen entrückten Gesichtsausdruck hinter der Maske gesehen hatte. Anschließend vertieften wir uns ins Lehrbuch, und leider verschlechterte sich nun das Wetter, und ein tropischer Regen setzte ein, der den ganzen Tag nicht mehr aufhören sollte. Immer wenn wir dachten, dass es unmöglich noch mehr regnen könne, legte der Regen noch zu. Also nutzten wir den "freien Nachmittag" zum lernen, schnorchelten ein bisschen und wurden nach dem Abendessen mit traditionellen Tänzen der fijianischen Bewohner der Nachbarinsel unterhalten - u.a. mit einem gruseligen Kannibalentanz und einer lustigen Polonaise.

Tag 3 in Mantaray: schnelles Frühstück, und um 8:30 Uhr trafen wir uns bereits mit unserem neuen Tauchlehrer Owen. Der erklärte uns zunächst einmal ausführlich die Tauchausrüstung und ihre Funktionsweise, bevor wir uns gemeinsam ins Wasser wagten. Das Meer war aufgrund des Wetters, das sich immer noch nicht merklich gebessert hatte, extrem aufgewühlt, und so waren unsere Übungen im ca. 2 m tiefen Wasser recht anstrengend. Meine Beine waren nach dieser Praxisstunde total zerschnitten von den abgestorbenen Korallen, die am Grund lagen und über die ich bei jeder Welle gefegt wurde. Wir übten trotzdem tapfer, wie man unter Wasser seine Maske aus- und wieder anzieht, wie man reagiert, wenn dem Partner die Luft ausgeht, ... Nach 2 Stunden waren wir fix und fertig und komplett durchgeschüttelt von den wilden Wellen. Owen gönnte uns aber nur eine kurze Mittagspause, um direkt anschließend mit uns diesselben Übungen im 12 m tiefen Wasser noch einmal zu wiederholen. Zur Belohnung tauchten wir dann gemeinsam noch ein wenig um's Riff herum, und danach war wieder Theorie lernen angesagt. Leider hatte Norman nach diesem Tauchvergnügen extreme Ohrenschmerzen und musste mit Medikamenten versorgt werden, so dass ich zum Abendessen alleine im Restaurant auftauchte. Ich wurde aber sogleich von der italienischen Familie sowie einem Schweizer Pärchen an den Tisch gebeten und hatte einen recht unterhaltsamen Abend - v.a. weil das Abendprogram des Resort diesmal nur darin bestand, dass ein paar Mitarbeiter Lieder mit Gitarrenbegleitung zum Besten gaben, ohne auf aktive Teilnahme der Gäste zu bestehen.

Am nächsten Morgen hatte Norman seine Ohrenschmerzen zum Glück ad acta gelegt, und um kurz vor 9 Uhr trafen wir uns mit Tauchlehrer Owen und fuhren mit dem Boot gemeinsam aufs Meer hinaus zur sog. "Fantastic Wall", einer etwa 40 m hohen Korallenwand, die vom Meeresboden aufragt. Dort tauchten wir etwa 40 Minuten in max. 18 m Tiefe, eine tolle Erfahrung. Wieder an Bord, fuhren wir mit dem fijianischen Bootsführer an einen einsamen Strand, wo er eine Kokospalme bestieg, uns frische Kokosnüsse pflückte und uns zeigte, wie man an die Kokosmilch und das Fruchtfleisch rankommt. Oh, das war lecker! Direkt im Anschluss fuhren wir wieder aufs Meer und tauchen noch einmal entlang der Korallenwand für etwas über eine halbe Stunde, diesmal entdeckten wir Schildkröten und einen White Tip Reef Shark - gruselig!
Auf besonderen Wunsch wurden wir nach diesem Tauchgang noch per Boot zum Ort gefahren, an dem immer wieder riesige Manta-Rochen gesichtet werden - daher der Name der Insel. Und tatsächlich hatten wir Glück und konnten beim Schnorcheln vier dieser majestätischen Fische aus nächster Nähe (Spannweite etwa 4 m) sehen. Nach einem verspäteten Mittagessen lernten wir noch mal fleißig Theorie, und am Nachmittag nahm Owen uns dann die Theorieprüfung ab - erfolgreich, und da wir inzwischen alle nötigen Tauchgänge absolviert hatten, waren wir nun offiziell zertifizierte SSI Open Water Diver! Danach gab wieder Unmengen Papierkram zu unterschreiben und endlich auch mehrere Malibu-Ananas-Drinks zur Feier des Tages!
Auf dem Abendprogramm stand diesmal eine recht spektakuläre Feuer-Jonglier-Show am Strand sowie ein paar doofe Tanzspielchen. Nachdem wir uns bei Owen mit einigen Dosen Bier bedankt hatten, spazierten wir nachts noch ein wenig am Strand entlang und guckten den Krebsen beim Löcherbuddeln zu.

Blick vom Resort-Restaurant übers Korallenriff



An unserem letzten Tag auf Manta Ray Island durften wir noch einen letzten Tauchgang absolvieren, diesmal gings, geführt von Tauchguide J, tief in Höhlen am Meeresgrund. Das war extrem spektakulär, er zeigte uns lustige Fische und tolle Korallen und passte immer auf, dass wir uns nirgendwo anstießen bei den zum Teil recht engen Durchgängen. Am Ende tauchten wir wieder entlang einer Korallenwand, und dann gings zurück zum Strand. Dort verbrachten wir den Rest des Tages mit Lesen und v.a. mit Schnorcheln - Norman hatte direkt in Ufernähe einige Oktopusse entdeckt, die wir immer wieder besuchten, die aber leider extrem scheu waren und sich immer in irgendwelchen Löchern versteckten. Auch Clownfische fanden wir, die - obwohl sie im Vergleich zu uns wirklich winzig sind - sofort ihre Anemonen verteidigten, sobald man sich ihnen näherte. Am Nachmittag spazierten wir noch zum Sunset Beach, genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang und unseren letzten Abend auf Manta Ray Island.
Am nächsten Morgen stand Packen und Auschecken auf dem Programm, und gegen 11 Uhr wurden wir von den Mitarbeitern verabschiedet - natürlich wieder mit einem Ständchen... Mit dem Boot wurden wir wieder zum "Yellow Flyer" gebracht, der täglich zur selben Zeit an der Insel vorbeikommt, und weiter gings zu Insel Nummer 3.



13.9.10

Bula! Fiji - Bounty Island (29./30.08.2010)

Erstaunlich kurzweilige 4 Stunden Flug und 2 weitere Stunden Zeitverschiebung später landeten wir auf dem Flughafen von Nadi auf Fiji bei tropischen 30 Grad. Empfangen wurden wir direkt nach dem Aussteigen von Gitarre spielenden und singenden Fijianern mit Blumen im Haar - das sollte ein Vorgeschmack auf die kommenden 10 Tage werden.
Nachdem wir die Passkontrolle hinter uns gebracht hatten, wurden wir schon von zig "Bula" (= Hallo! Willkommen!) rufenden Menschen angsprochen, die uns Hotels/Taxis und sonstiges andrehen wollten. Also flüchteten wir direkt ins Büro vom Haupt-Tour-Anbieter Awesome Fiji und organisierten die kommenden Tage und buchten auch kurzerhand einen SSI Open Water Tauchkurs. Erstes Ziel sollte Bounty Island (Mamanuca Inselgruppe) sein. Mit einem recht gesprächigen Taxifahrer gings zu einem kleinen Hafen außerhalb von Nadi, wo wir uns ein wenig die Zeit vertrieben, in der Sonne saßen und mit Fijianer schwätzten.
Irgendwann wurden wir mitsamt Gepäck dann auf ein kleines Boot verfrachtet, etwas ahnungslos, wie die Überfahrt nach Bounty Island vonstatten gehen sollte. Nach kurzer Fahrt mussten wir dann auf ein anderes Boot umsteigen, dass uns auf Insel Nummer Eins brachte. Im dortigen Bounty Island Resort wurden wir nett empfangen, begrüßt und in unsere Bure (= Inselhütte) gebracht.
Sogleich hüpften wir ins sehr warme tropische Pazifik-Wasser und badeten, während die Sonne unterging. Zur Feier unseres ersten Inseltags gabs eine Glas Rum-Cola und anschließend ein recht leckeres Abendessen - auf sämtlichen Fiji-Inseln kann man ausschließlich im jeweiligen Resort essen, denn was anderes gibts auf diesen winzigen Inseln nicht...
Wir waren anschließend etwas überrascht, als sich sämtliche Angestellte versammelten, um christliche Lieder vor den Gästen darzubieten. Danach führte ein Mitarbeiter noch die verschiedenen Varianten vor, wie man einen Sarong (fijianisch: Sulu) tragen kann, und es gab noch ein kleines Spielchen, das Norman gewann und zur Belohnung ein Getränk an der Bar bekam.
Am nächsten Morgen standen wir freiwillig gegen halb sieben auf, um vor dem Frühstück noch eine Runde zu schnorcheln, zu packen und auszuchecken.
Um 9 Uhr wurden wir, nicht ohne gesangliche Verabschiedung, bereits wieder mit dem kleinen Boot zum sog. "Yellow Flyer" gebracht, dem großen Katamaran, der täglich alle Inseln anfährt und Besucher ablädt bzw. aufnimmt.

Zwei Stunden Fahrt Richtung Norden folgten, um auf die zur Yasawa-Gruppe gehörende Insel Manta Ray Island zu gelangen.

Sydney (28.08.2010)

In Sydney angekommen, düsten wir mit dem Zug in die Innenstadt und bezogen das Wake up-Hostel, direkt am Hauptbahnhof gelegen. Das 8er-Dorm war in Ordnung, und v.a. gabs für Neuankömmling zwei Bier zum Preis für eins ("2 4 1") in der Hostelbar!
Anschließend spazierten wir durch die Stadt und durch die Chinatown zum leckeren Abendessen, und anschließend weiter Richtung Darling Harbour. Und dort gab es tatsächlich - wie wohl jeden Samstag abend - ein großes Feuerwerk direkt über dem Hafen! Nach vielen "Ohs" und "Ahs" nutzte ein findiger Straßenkünstler die Gunst der Stunde und lockte die vielen herumstehenden und staunenden Leute zu sich, wo er eine absolut grandiose Show mit vielen Parodien ablieferte.
Nach diesem gelungenen Abstecher in die City gingen wir zurück ins Hostel, tranken noch ein Glas Wein in der Bar, und ab gings ins Bett. Trotz des großen Dorms konnten wir wirklich gut schlafen, wenn auch nicht allzu lange, denn um kurz nach fünf war die Nacht mal wieder zu Ende.
Im Dunkeln packen, unter die Dusche hüpfen und auschecken, während im Fahrstuhl und auf den Gängen die menschlichen Überbleibsel der letzten Party herumhingen bzw. auf den Sofas saßen, meist Anfang 20 - ein typisches Backpackerhostel eben.
Kurzer Fußmarsch zum Bahnhof, 10 Minuten Zugfahrt zum Flughafen, und schon standen wir Abflugterminal - unvorstellbar für einen Münchner. Im Duty free-Shop versorgten wir uns noch mit Getränken für die kommenden 10 Tage, und um 8:30 Uhr startete der Flieger Richtung Fiji.
Besonders in Erinnerung geblieben sind uns die Sicherheitsbelehrungen von Pacific Blue, denn auf den Bildschirmen waren lustige Comicfiguren zu sehen, und außerdem kamen Sätze vor wie: "In case you haven't caught a plane in the last century - this is a non-smoking flight" oder "Please make sure [...] that you're tray table is folded away and your hair is just right." Großartig!

Outback-Tour: Rund um den Uluru (25.-28.08.2010)

Na, und wer hätte es gedacht: um 5.30 Uhr klingelte mein Wecker, und es sollte losgehen zu einer dreitägien "Rock-Tour" rund um den Uluru. Natürlich musste ich alleine so früh aufstehen, denn Norman hatte den Ayer's Rock bereits 2001 besucht und wollte die Zeit nutzen, um andere Ausflüge zu machen.
Also mal wieder packen im Dunkeln, ein schnelles Frühstück, und der Blick aus dem Fenster: REGEN!!! Und das in einer Gegend, in der es praktisch nie regnet. Na prima. Gegen 6 Uhr wurde ich dann im Hostel von Guide Scott, einem echten kernigen australischen Bush-Mann mit Crocodile Dundee-Hut und fiesem Slang, abgeholt, und im Kleinbus mit 20 Mitreisenden fuhren wir einige Stunden lang durch den strömenden Regen, abgelenkt durch lustige Kennenlernspielchen.
Gegen Mittag kamen wir dann am King's Canyon an, wo wir eine ca. 3stündige Wanderung durch den Sandstein-Canyon unternahmen. Zum Glück hatte der Regen ein Einsehen und hörte pünktlich auf - die Blicke von oben über die Weite des Outbacks waren wunderschön, allerdings machte das "Red Centre" seinem Namen keine Ehre, denn durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage war alles voller grüner Büsche und Bäume. Scott konnte während der Wanderung viel über die ursprünglich im Gebiet ansässigen Aboriginal People und deren Lebensweise erzählen und viele wichtige Orte dort zeigen.
Nach der Wanderung bei der Weiterfahrt hielt Scott unvermittelt mitten im Nirgendwo an, und dann musste die gesamte Truppe Feuerholz sammeln - versehen mit dem Hinweis, nicht zu weit von der Strasse wegzugehen, da sich erst kürzlich bei einer solchen Aktion eine Touristin im Outback verirrt hatte und erst 24 Stunden später wiedergefunden wurde. Darauf folgten sogleich Erklärungen, wie man sich im Outback zu verhalten habe, wenn man sich wirklich einmal verlaufen sollte.
Nachdem wir genügend Holz gesammelt hatten, gabs noch einen Zwischenstopp in einem Pub, um auf Scotts Anraten Bier für die beiden kommenden Abende zu kaufen.
Nach einer kurzen Fahrt kamen wir pünktlich zum Sonnenuntergang zu einer Aussichtsstelle, wo man einen wunderbaren Blick auf den Mount Conner sowie einen riesigen Salzsee hatte - die Farbspiele während des Sonnenuntergangs im Outback waren unbeschreiblich schön. Danach fuhren wir dann in unser "Lager" - im Stockdunkeln gabs eine Lagerfeuerstelle und ein Klohäuschen mit Loch im Boden, das war's. Scott machte sich sogleich fachmännisch ans Kochen sowie ans Feuermachen, und nachdem alle gemütlich um das brennende Lagerfeuer saßen, gab's Chili con carne und selbstgemachtes Bush-Brot, sog. Damper. Scott holte die Gitarre raus und sang, mit Zigarette im Mundwinkel, ein paar Schlaflieder, während wir uns alle unter dem Sternenhimmel und dem Vollmond in den Swag kuschelten und irgendwie versuchten, halbwegs warm zu werden, denn nachts hatte es maximal 10 Grad.
Die Nacht war dementsprechend kurz, denn schon gegen 6 Uhr weckte Scott uns, schürte das Feuer, riet allen, die Schuhe vor dem Anziehen auszuschütteln (Skorpione und anderes Ungetier!), gab uns Anweisungen, wie der Swag zu schnüren sei und erwartete uns mit heißem Kaffee und geröstetem Toast. Wir packten fix gemeinsam den Bus und weiter gings zu den Kata Tjutas, einer Bergformation mitten im Outback. Dort wanderten wir ungefähr 3 Stunden bei wunderbarstem Wetter, versehen mit unzähligen Geschichten von Scott zum Thema "Überleben im Outback" (Wo findet man Wasser? Welche Käfer sollte man essen? Wo schläft man?). Inzwischen hatte ich mich schon mit Marina (Niederlande), Luca und Evelyn (Italien) und Junko (Japan) angefreudet, und wir hatten uns viel zu erzählen. Als alle wieder am Bus angekommen waren (unser ältester Mitreisender John, 70, brauchte immer ein wenig länger), gabs Lunch und Scott zeigte uns die wildlebenden Kamele.
Den Nachmittag verbrachten wir im Uluru Cultural Centre, wo wir sämtliche Aboriginal-Geschichten zum "Rock" studieren konnten, außerdem gab es dort viele Galerien mit Aboriginal-Kunst, wunderschönen Gemälden und Handwerksarbeiten.
Und endlich fuhren wir zum Uluru, wo Scott uns den Mala-Walk entlangführte und uns die heiligen Stätten der ansässigen Ureinwohner zeigte und uns vieles zum Alltagsleben der Stämme berichten konnte, wie z.B. die Heiratszeremonien und Essgewohnheiten.
Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir am "Sunset Spot", tranken Bier und guckten v.a. den Tausenden von Touristen zu, die die blödesten Fotos von sich und dem Uluru machten - wir hatten sehr viel Spaß!
Im Dunkeln fuhren wir dann ins neue Nachtlager, wo es sogar eine Dusche gab (!), so dass wir halbwegs erfrischt noch ein, zwei Bier trinken konnten und uns wieder in den Swag rund ums Lagerfeuer legten. Mitten in der Nacht wurde ich recht unsanft von Marina mit einem Schlag auf den Kopf geweckt, da mein Schlafsack anscheinend durch Funkenflug Feuer gefangen hatte...
Und wieder wurden wir früh geweckt von Scott, diesmal sogar schon um 5 Uhr, wurden angetrieben, schnell zu packen, und los gings zum "Sunset Point". Dort gabs endlich Kaffee und heißen Porridge, während wir in der Eiskälte auf den blöden Sonnenaufgang warteten. Und endlich! Aber da waren wir alle bereits so durchgefroren, dass keiner allzu lange den Anblick genießen wollte.
Stattdessen trabten wir zum Uluru-Rundgang, einer gut zweistünden Wanderung rund um den Rock. Wir unterhielten uns prächtig, leider wurde das Klobedürftnis nach kurzer Zeit bereits übermächtig, doch keiner von uns traute sich, mitten in der heiligsten Stätte der Aboriginal People in die Büsche zu verschwinden. Am Parkplatz endlich angekommen, war die Rennerei natürlich dementsprechend groß. Danach saßen alle in der Sonne, guckten den Hunderten von Irren zu, die den Rock hinaufkletterten (und der Auf-/Abstieg ist wirklich extrem steil, ganz zu schweigen davon, dass die Ureinwohner eindringlich darum bitten, auf das Gekraxel zu verzichten), aßen Kekse und Lamingtons und lachten über die seltsamen Vogelarten.
Und schließlich war die Zeit der Verabschiedung gekommen, als Scott in Yulara, dem nächstgelegenen Ort, anhielt, um Junko, Luca, Evelyn und mich abzuladen. Der Rest der Truppe fuhr zurück nach Alice Springs, während wir noch ein wenig Outback-Luft schnuppern wollten. Eine kurze Kaffeepause und einen kleinen Spaziergang im "Ort" später, verabschiedete ich mich von den anderen, checkte im Hostel ein und wartete...
... bis um 13 Uhr Norman mit dem Bus aus Alice Springs in Yulara ankam! Wir schafften es tatsächlich auch ohne Telefon, uns mitten im Outback-Nirgendwo zu treffen, bezogen unsere Betten im 20-Bett-Dorm (streng getrennt nach Männlein und Weiblein), und hielten erst mal ein Nachmittagsschläfchen, da meine letzten beiden Nächte im Freien ja nicht allzu erholsam waren. Danach spazierten wir ins Shopping Centre (= Supermarkt und drei Souvenirläden) und auf einen nahegelegenen Hügel, von dem man noch einmal einen wunderschönen Blick auf den Uluru hatte.
Im Yulara Resort gab es abends ein sog. "Do it yourself-BBQ" - man konnte Fleisch kaufen (Krokodil, Emu, Känguruh), das man auf riesigen Grills selbst braten konnte, dazu gab es ein Salatbuffet. Ein tolles und absolut echt australisches Abendessen, aufgepeppt mit einer eingeschmuggelten Flasche Wein. Das italienische Pärchen am Nachbartisch, das gerade auf Honeymoon war (wie praktisch alle Pärchen, die wir im Lauf unserer Reise so trafen), setzte sich auch kurzerhand zu uns, spendierte noch eine Flasche Prosecco, und so wurde der Abend noch sehr feucht-fröhlich, während um uns herum die Outback-Einwohner Pool spielten, tanzten und lauthals sangen.
So war ich unglaublich froh, als ich am nächsten Morgen gegen 5 Uhr kurz aufwachte und zuhörte, wie viele meiner Mitschläferinnen aufbrachen, um den Sunset zu sehen, und ich durfte dagegen endlich weiterschlafen!
Gegen 10 Uhr mussten wir auschecken, spazierten zum Visitor's Centre, in dem es mal wieder viele ausgestopfte Tiere gab sowie alles mögliche zur Flora/Fauna/Enstehung und Geschichte des Uluru. Die verbleibende Zeit nutzten wir für eine Kaffeepause und für ein wenig "Fiji-Organisation", und gegen 12 Uhr gings mit dem Shuttlebus zum Flughafen. Der launige Busfahrer informierte uns, dass "in Sydney they have such a rush that it is half an hour later there".
Am winzigen Flughafen gab es nicht wirklich viel zu tun, dagegen konnte man beim Start noch einmal einen Blick auf den Rock sowie übers Outback geniessen. Die Crew hatte wohl auch viel Spaß und veranstaltete lustige Ratespielchen mit den Passagieren, und nach 2 1/2 Stunden Flug landeten wir in Sydney.