15.9.10

Australien und Fiji 2010 - Zusammenfassung und Schluss

Nach 42 Tagen Reise hier nun wieder einmal - ganz journalistisch und natürlich objektiv - die harten Fakten:
  • bereiste Länder: 3 (Australien / Fiji / Vereinigte Arabische Emirate)
  • Zeitumstellung: 7,5 Stunden (Darwin) - 8 Stunden (Ostküste) - 10 Stunden (Fiji) - 2 Stunden (Dubai)
  • neue Stempel im Pass: 8
  • gelesene Bücher: 14 (Nadine) + 2 Reiseführer + 1 Tauchbuch (Theorie)
  • Kilometer Luftlinie, die wir in 6 Wochen zurückgelegt haben: 17.000 (Australien / Fiji)
  • unterschiedliche Betten: 20 sowie 3 Nächte im Freien, 1 Nacht im Bus und 2 Nächte auf dem Segelboot
  • Gewicht des Rucksacks beim Hin- und Rückflug: 11 bzw. 12 kg (Nadine) / 12 bzw. 13 kg (Norman)
  • bestes Hostel: Backpackers by the bay in Airlie Beach und unsere Bure auf Manta Ray Island (außer Konkurrenz natürlich die Hotels in Port Douglas und Sydney)
  • schlimmstes Hostel: Froghollow's in Darwin 
  • bestes Essen: die selbstgekochten Scampi in Hervey Bay, das Abendessen im Nadi Bay Resort sowie das Frühstück im Bill's in Sydney
  • schlimmstes Essen: wo soll ich da anfangen - Australien ist ja nicht gerade bekannt für seine kulinarischen Höhepunkte... So richtig schlimm war's nie, aber auch nicht gerade herausragend.
  • Wetter: von kühl (Brisbane) über tropisch (Darwin) und extrem heiß (Fiji, Outback), regnerisch (Alice Springs), stürmisch (Fiji) war wohl alles dabei
  • am häufigsten gehörte Wörter: heaps / to reckon / no worries
  • wichtiges Gepäckstück: Sonnencreme LSF 50, Ohrstöpsel
  • Verluste: 1 T-Shirt (nach dem Waschen in Airlie Beach verschwunden)
  • Zugewinne: 1 Schnabeltier-Schlüsselanhänger, Vegemite, Muschelketten, Open Water Tauchschein
  • Anzahl Fotos: knapp 1.300 (keine Angst, die werden noch aussortiert)
  • lustigste Tiere: Possums, Clownfische, scheue Tintenfische, Wallabies
  • netteste Bekanntschaften: bei allen Touren haben wir tolle Leute aus aller Herren Länder kennengelernt, Freundschaften geschlossen, nette Gespräche geführt und viel gelernt, auch die Aussies sind unheimlich kontaktfreudig und immer für ein Schwätzchen zu haben 
 Das haben wir gelernt:
  • Ich bezweifle stark, dass Känguruhs in Australien fast eine Plage sind - wir haben leider kein einziges lebendiges Känguruh, dafür hunderte tote am Straßenrand im Outback gesehen. Und Cassowaries sind mit Sicherheit schon seit Ewigkeiten ausgestorben, solche komischen Tiere gibts doch überhaupt nicht.
  • Outback: das ist das Australien, wie ich es mir vorgestellt habe - endlose Weite, Roadtrips, Pubs mitten im Nirgendwo, Lagerfeuer, Dosenbier, Aboriginal People, die Highways entlangdonnernde Roadtrains, Sonnenuntergänge, rote Erde
  • Sydney: Großstadt ganz nach meinem Geschmack! Allerdings hat die Stadt definitiv ein Ampelproblem - so schlechte und unsinnige Ampelschaltungen für Fußgänger habe ich noch nie erlebt, das ist verschenkte Lebenszeit! Und Sydney hat sehr lustige Stadtteile - u.a. "Ultimo" und "Woolloomoolo" (sic!)
  • Darwin: ein Lichtblick nach dem ganzen Ostküsten-Weichspüler. Kernige Stadt mit kernigen Typen (mehr bärtige Männer gibts wohl nirgenwo)
  • in Australien herrscht auch auf den Rolltreppen Linksverkehr (links stehen, rechts gehen)
  • die Ampeln in Australien machen ein dermaßen nervtötendes Geräusch, dass man natürlich automatisch losläuft, sobald es ertönt, nur damit man seine Ruhe hat. 
  • die Aussies gehören definitiv zu den dicksten Menschen, kein Wunder, bei den ganzen Fastfood-Läden in den Ortschaften und der Unwilligkeit, sich zu bewegen. Nur in Sydney sahen die Leute deutlich schlanker und sportlicher aus als auf dem Land - das ist wohl ein internationales Großstadt-Phänomen.
  • die Australier (zumindest außerhalb der Großstädte) haben definitiv ein Kaffeeproblem - überall (!) gibt es nur ekligen Krümelkaffee!!! 
  • Alkohol gibts immer nur in Bottle Shops, und dort gibt es Bierdosen im 30er-Karton und sog. Goons - das ist Billigwein in 2-Liter-Beutel...
  • die Fijianer singen den lieben langen Tag - und "Bula" ist das mit Sicherheit wichtigste Wort!
  • es gibt keine passende deutsche Übersetzung für die Wörter "surge" und "surf"
Persönliche Highlights:

  • Abends auf dem Segelschiff Wein trinken und Sterne gucken
  • Schnorcheln im Great Barrier Reef
  • Regenwald rund um Cape Tribulation
  • Joggen am Strand in Port Douglas
  • Krokodilfüttern auf dem Adelaide River
  • Outback-Roadtrip - Tausende Kilometer Busfahrt
  • Schlafen im Swag unterm Sternenhimmel
  • Tauchen im Korallenriff
  • der Blick aus dem Hotelzimmer in Sydney
Beim nächsten Mal...
  • ...würden wir die Ostküste (viel zu touristisch und nicht wirklich viel "Einzigartiges") auslassen, dafür viel mehr Zeit im Outback verbringen und vielleicht einige Zeit mit einem Campervan herumdüsen. Grundsätzlich finde ich aber Australien eh viel zu teuer, so dass es sicher erstmal kein "nächstes Mal" gibt - es gibt ja noch soviel anderes zu sehen auf dieser Welt!

14.9.10

Dubai (11.09.2010)

Gut 14 Stunden Flug und wenig Schlaf später: Landung um 6 Uhr morgens in Dubai, Außentemperatur: 31 Grad! Die Passkontrolle zog sich ein wenig dahin, die Scheichs hatten es wohl nicht allzu eilig. Stempel in den Pass, und mit der klimatisierten Metro zur Dubai Mall. Dort mussten wir ca. 10 Minuten zu Fuß von der Haltestelle ins Einkaufszentrum laufen, bei Bruthitze und direkt am Fuße des Burj Kalif, des höchsten Bauwerks der Welt (828 m). Wenn man sich die umstehenden Hochhäuser auf dem Bild anschaut, bekommt man einen Eindruck, wie hoch dieser Turm ist.
In der Mall waren leider die Geschäfte noch nicht geöffnet, aber immerhin gabs schon einen Kaffee, und so warteten wir bis 9:30 Uhr und bummelten dann in diesem hochexklusiven Shopping-Zentrum herum. Besonders beeindruckend: die Kunsteisbahn mittendrin und vor allem das riesige Aquarium (11 m hoch, 50 m breit und mit tausenden von Fischen, u.a. Haie und Rochen.
Durch die unglaublich Hitze (inzwischen hatte es sicherlich bereits um die 40 Grad) liefen wir zurück zu Metro, und fuhren entlang einiger Wolkenkratzer zur nächsten, diesmal in die nicht ganz so exklusiven, aber wenigstens klimatisierten Deira City Centre. Dort beschlossen wir, auf die anvisierte Stadtrundfahrt zu verzichten, den 90 Euro für 2 Personen für eine zweistündige Busrundfahrt war uns dann doch deutlich zu teuer. Vor allem, weil es wohl auch nicht soooo viel zu sehen gibt in Dubai außer Hochhäusern (die man aber wegen des Wüstensands in der Luft nicht besonders gut sehen konnte) und Einkaufszentren.
Also gut, dann taten wir halt das, was man in Dubai besonders gut kann: shoppen.
Danach düsten wir mit der Metro zurück zum Flughafen, holten unseren Ausreisestempel ab und shoppten auch hier - denn die Duty Free Preise waren wirklich unschlagbar.
Am Nachmittag stand dann die letzte Etappe an: knapp 7 Stunden Flug, bis wir um 21 Uhr pünktlich wieder in München landeten.

Sydney (08.-10.09.2010)

Ein fünfstündiger Flug nach Sydney, und schon waren wir wieder mittem in australischen Winter - 17 Grad bei der Ankunft, so dass wir recht früh über Jeans und feste Schuhe waren. So schnell war ich noch nie aus einem Flughafen draußen, die Passkontrolle war rekordverdächtig, die Rucksäcke kamen praktisch sofort, und auch die Fahrt in die Innenstadt mit der Bahn dauerte keine 20 Minuten.
So erreichten wir schnell das Sheraton Hotel und bezogen ein Zimmer im 15. Stock mit einer riesigen Fensterfront mit Blick direkt auf den Darling Harbour. Traumhaft! Ebenso toll war die bereitgestellte Flasche Weißwein, die wir natürlich sofort köpften. Zum Abendessen spazierten wir wieder in die Chinatown und beschlossen den Abend mit Wein und Büchern im Hotelzimmer.

Am nächsten Tag: Sightseeing! Zum Frühstück gabs einen Coffee to go (richtiger Kaffee!!!) und ein Banana Bread, und gestärkt guckten wir uns zuallererst das Queen Victoria Building, ein Shopping Centre aus dem 19. Jahrhundert, an. Weiter gings in den Hyde Park, durch den Botanischen Garten und endlich hin zum Opernhaus. Eine Führung war uns auf jeden Fall zu teuer, aber im Prinzip reichte uns der Blick von außen auch schon aus. Vor dem Opernhaus kamen wir gerade pünktlich zu einer Tanzvorführung - eine seltsame Performance für "Tänzer und Bagger". Zu Fuß gings weiter zum Circular Quai, von dort aus mit der Fähre zum Luna Park. Dieser Vergnügungspark war zwar leider geschlossen, wir konnten trotzdem drumherum spazieren und hatten immer wieder einen schönen Blick auf das Opernhaus und die Harbour Bridge.

Über die beeidruckend hohe Harbour Bridge spazierten wir zurück und erkundeten das Viertel "The Rocks". In diesem ältesten Viertel der Stadt gabs viele hübsche Häuschen sowie ein recht informatives Museum zur Geschichte des Stadtteils.
Wieder auf dem Weg Richtung Innenstadt, landeten wir in einem Rugby. Jawohl, direkt am Hafen stand ein riesiger Rugby, mit dem Neuseeland Werbung für die Rugby-Meisterschaft 2011 machte. In diesem Rugby fand eine kostenlose Filmvorführung statt, die zukünftigen Touristen das Land schmackhaft machen sollte. Das war technisch extrem gut gemacht und eine nette Unterhaltung.
Durchs Business District und einem Abstecher in den Supermarkt, in dem wir wichtige Dinge wie Vegemite, Porridge und Beef Jerky für zuhause erstanden, gingen wir zum Paddy's Market und von dort wieder Richtung Darling Harbour.
Nach 8 Stunden Stadtrundgang war es nun Zeit für eine kurze Pause im Hotelzimmer!
Zum Abendessen kehrten wir zurück ins Queen Victoria Building und aßen dort eine fantastische Pizza im Vanto, einem italienischen Lokal, in dem Katrin während ihres Aufenthalts in Sydney gejobbt hatte. Der Chef war sofort begeistert, dass wir seine ehemalige Mitarbeiterin kannten, und gab uns eine Runde Limoncello aus. Allein das Gebäude ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Endlich wieder in einer Großstadt, also gabs diesmal ein "richtiges" Abendprogramm, und zwar ein Besuch im IMAX-Kino. Dort schauten wir uns "The wildest dream" an, ein Film über den möglichen Erstbesteiger des Mount Everest, George Mallory. Wirklich beeindruckend, mit welcher Ausrüstung die Menschen um 1920 versuchten, einen 8.000er zu besteigen!
Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch einen Abstecher im Bottle Shop und erstanden eine Flasche Wein - zum Glück haben solche Geschäfte auch nachts noch geöffnet!
Im Hotelzimmer tranken wir also ein paar Gläser Wein, lasen und guckten mal wieder australische Musikvideos im Fernsehen.

An unserem letzten Tag waren wir noch einmal fleißig: ein letztes Mal den Rucksack packen und auschecken, und dann machten wir uns auf den Weg in den Stadtteil Darlinghurst, um im Café Bill's zu frühstücken (danke an Daniel für die Empfehlung - die Ricotta-Pancakes waren unglaublich lecker!). Nach so einem guten Start in den Tag fuhren wir mit der Bahn zurück in die City und verbrachten 3 Stunden im Powerhouse Museum, u.a. in Sonderausstellungen wie "AC/DC" und "The 80s are back" - sehr interessant und die Zeit ging wirklich schnell vorbei. Nachdem wir noch einen heftigen Platzregen abgewartet hatten, liefen wir zurück zum Darling Harbour und spazierten dort noch ein wenig entlang, schauten den Möwen beim Baden zu und besichtigten die Schiffe des Maritime Museums. So langsam nahte der Abschied - Rucksäcke im Hotel abholen, mit der Bahn zum Flughafen, Gepäck aufgeben, Ausreisestempel in den Pass - und mit dem A380 (mit an Bord: unzählige kreischende Kinder) gings dann in gut 14 Stunden nach Dubai!

Bula! Fiji - Nadi / Viti Levu (07./08.09.2010)

Am späten Nachmittag kamen wir auf der Hauptinsel Viti Levu an, auf der die Stadt Nadi liegt. Mit dem Shuttlebus wurden wir ins Nadi Bay Resort gebracht und bezogen dort ein wirklich schönes Zimmer. An der Bar trafen wir auch sogleich wieder auf Katherine und Dougald und nutzten die Gunst der Happy Hour, bevor wir gemeinsam im Hotel-Restaurant ein wirklich tolles Abendessen bekamen. Absolut empfehlenswert: Kokoda - werde ich bei nächster Gelegenheit mal nachkochen! Einen Absacker-Cocktail später war der Abend zu Ende und wir besuchten unseren Gecko im Zimmer, der brav die Moskitos fraß.

Der letzte Südseetag: die erste warme Dusche seit 10 Tagen, endlich wieder ein Filterkaffee (auch auf Fiji: nur Krümelkaffee), packen, auschecken. Dann ein kurzer Spaziergang zur nächsten Bushaltestelle, bereits morgens um 9 Uhr war es unglaublich heiß in der Sonne. Irgendwie durchschauten wir das Bussystem und saßen im Bus Richtung Innenstadt, der uns sehr an die Busse Indiens erinnerte - auch wegen der Insassen; in Fiji lebt eine großer Prozentsatz Exil-Inder. Dies merkte man auch schnell in der Hauptstraße, wo es sehr viele Sari-Läden gab. Wir shoppten schnell noch ein paar Souvenirs (vor allem Muschelketten) und besichtigten den großen Hindu-Tempel. Noch ein kurzer Spaziergang durch die Markthalle, wo die Verkäufer wieder einmal ihr Obst und Gemüse in lustigen Häufchen anordneten.
Mit dem Bus zurück ins Hostel, die Hitze ist unglaublich, der Bus fuhr erst ab, als alle Plätze besetzt waren. Um die letzten zwei Stunden totzuschlagen, setzten wir uns noch an den Pool, aßen ein Eis und lasen, bevor wir uns noch schnell wieder die Jeans und richtige Schuhe anzogen (nach 10 Tagen zum ersten Mal wieder Socken und Schuhe anstatt Flipflops!), um uns für Sydney zu rüsten.

Fiji war ein Traum - man braucht nicht viel, um glücklich zu sein: Meer, Sonne, ein bisschen Essen, ein paar nette Menschen. Das wird auch nach 10 Tagen noch längst nicht langweilig, und ich könnte ewig weitertauchen und -schnorcheln, denn an den Korallenfischen kann man sich einfach nicht sattsehen. Sehr eindrücklich beschrieben wird dieser Südseetraum im dem Blog eines deutschen Pärchens, das für 1 Jahr auf die Fijis ausgewandert ist. Neid!

Bula! Fiji - Tavewa Island (04.-07.09.2010)

Wieder fuhren wir etwa 2 Stunden mit dem großen Katamaran nordwärts, bevor wir endlich bei der "Blauen Lagune" ankamen - dem Ort, an dem der berühmte Film mit Brooke Shields gedreht wurde und der seitdem der Inbegriff des pazifischen Inseltraums ist.
Das Wasser, die Inseln rundherum, das tolle Wetter kamen dem Ganzen schon sehr nahe! Wir wurden von einem Boot des Resorts "Otto & Fanny's" abgeholt und auf Tavewa Island gebracht. In diesem Resort waren ein australisches Pärchen, Katherine und Dougald, sowie wir die einzigen Gäste für die nächsten 3 Tage, so dass sich schnell ein netter Kontakt mit den beiden sowie Angestellten, u.a. der Hausherrin Fanny (71 Jahre alt und immer noch sehr rüstig, die uns mit lustigen Anekdoten unterhielt) und den ansässigen Fischern ergab.
Unsere "Deluxe Bure" hatte zwar eine extrem durchhängende Matratze, die einem beim Schlafen das Gefühl gab, in einer Hängematte zu liegen, und wir hatten eine recht ansehnliche Menge an Kakerlaken im Zimmer, aber was solls - Südsee-Leben eben, und das mitten in einem traumhaft schönen Kokoswäldchen! Am ersten Tag trafen wir uns zum Abendessen mit den Australiern, und anschließend wurden wir von den Inselbewohnern in die Kunst des Kava-Trinkens eingeführt. Dieses Getränk aus zerstoßenen Wurzeln einer heimischen Pfeffersorte wird in geselliger Runde in rauhen Mengen getrunken  und hat eine entspannende Wirkung - vielleicht lag es daran, dass zumindest mich die Kakerlaken nicht mehr allzu sehr gestört haben...
Am zweiten Tag brachen Norman und ich nach dem Frühstück zu einer kleinen Wanderung auf den "Hausberg" auf, von dem man aus einen unglaublichen Blick über die Lagune und die umliegenden Inseln hatte. In der Sonne war's extrem heiß, allerdings war über Nacht ein regelrechter Sturm aufgekommen, der auch die nächsten Tage nicht nachlassen sollte. Im Wind war's daher fast schon zu kalt, am Strand wirbelte der Sand umher, das Schnorcheln war nicht besonders ergiebig, da man durch die ganzen Wellenbewegungen im Wasser und den dadurch aufgewühlten Sand nicht besonders viel sehen konnte. Also hangelten wir uns vom Bett in die Hängematte und wieder zurück, tranken Rum-Cola und schmökerten ein Buch nach dem anderen. Nach dem Abendessen gabs natürlich wieder Kava mit den Insel-Jungs, einer davon war ausgerüstet mit Gitarre, und so sorgte Kava, Rum-Cola und gemeinsames Singen für einen sehr lustigen Abend!

Am nächsten Tag stürmte es trotz Sonnenschein immer noch recht wild, aber das hielt uns nicht davon ab, einen Ausflug zum Stand der Blue Lagoon zu unternehmen. Bei der Bootsfahrt hinüber wurden wir ordentlich nass, was unsere Bootsjungs recht lustig fanden. Sie setzten uns am Strand ab und versprachen, uns am Nachmittag wieder abzuholen. Den ganzen Tag über lagen wir also faul am Strand herum, lasen, schnorchelten (und entdeckten ein Clownfischpärchen mit 3 Babies in einer Anemone), und schwammen noch ein letztes Mal in der Südsee. Bei der Rückfahrt wurden wir wieder "geduscht", die Wellen waren wirklich sehr wild, weil nun auch noch die Flut eingesetzt hatte.
Der Abend verlief wie die beiden vorherigen - auf einer Südsee-Insel gibts auch nicht allzu viel zu erleben - also Abendessen, Kava-Trinken, Singen, und diesmal erzählten wir uns noch lustige Rätsel. Beim Zubettgehen war wieder Kakerlaken-Alarm in unserem Zimmer, aber wie gesagt: mit Kava ist alles nur halb so schlimm!

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen packten wir unsere Rucksäcke, unternahmen einen ausgedehnten Strandspaziergang, faulenzten in der Hängematte und verabschiedeten uns gegen 13 Uhr von Fanny und den Angestellten und bekamen sogar eine Blumenkette umgehängt! Wieder wurden wir mit dem kleinen Boot zum Katamaran chauffiert, wieder wurden wir ziemlich nass dabei, aber nun hatten wir eine knapp 5stündige Schifffaht vor uns, während der wir in der heißen Sonne wieder trocken wurden.

Bula! Fiji - Manta Ray Island (30.08.-04.09.2010)

Diesmal wurden wir bereits direkt bei unserem Ankunft im Manta Ray Island Resort mit lauten "Bula"-Rufen und Gesang empfangen. Die Begrüßung mit einem kleinen Fruchtcocktail war sehr nett, und wir waren auch nicht die einzigen Neuankömmlinge. Das Resort hat Platz für etwa 35 Gäste, und so war die Gruppe recht überschaubar, auch wenn die nächsten Tage ein ständiges Kommen und Gehen herrschen sollte.
Wieder hatten wir eine Doppel-Bure gebucht, die mit einer kleinen Terrasse und Blick zum Strand ausgestattet war - unser Domizil für die nächsten 5 Tage.

Nach einem ersten Lunch im Restaurant, das auf einem kleinen Hügel lag, von dem man aus einen tollen Blick über die Bucht mit ihrem kristallklaren Wasser und den Korallenriffen hatte, trafen wir uns mit Tauchlehrerin Mel, um unseren Tauchkurs zu organisieren. Da war ziemlich viel Papierkram zu erledigen, und sie drückte uns auch gleich unsere Lektüre für die nächsten Tage in die Hand: das Theoriebuch.
Am Nachmittag schnappten wir uns Schnorchel-Equipment und waren begeistert: direkt zwei Meter vom Strand entfernt lag das schönste Korallenriff, das ich je gesehen habe! Hunderte bunter Fische, Korallen in allen möglichen Farben, und das alles nur wenige Zentimeter von uns entfernt! Wir waren hellauf begeistert und beschlossen den Nachmittag mit einem Schläfchen in der Hängematte und einem Malibu-Pineapple auf der Terrasse. Beim Dinner kamen wir mit einer netten italienischen Familie ins Gespräch, und wurden auch sofort ins Abendprogramm des Resorts miteinbzogen - alle Gäste sollten nämlich ihre jeweilige Nationalhymne darbieten...
Fijianische Tanzgruppe
Der zweite Tag begann wieder früh, weil wir uns nach dem Frühstück direkt mit Mel trafen, und unseren ersten Tauchgang absolvierten. 40 Minuten tauchten wir entlang des Riffs und Mel sagte hinterher, dass sie lachen musste, als sie meinen entrückten Gesichtsausdruck hinter der Maske gesehen hatte. Anschließend vertieften wir uns ins Lehrbuch, und leider verschlechterte sich nun das Wetter, und ein tropischer Regen setzte ein, der den ganzen Tag nicht mehr aufhören sollte. Immer wenn wir dachten, dass es unmöglich noch mehr regnen könne, legte der Regen noch zu. Also nutzten wir den "freien Nachmittag" zum lernen, schnorchelten ein bisschen und wurden nach dem Abendessen mit traditionellen Tänzen der fijianischen Bewohner der Nachbarinsel unterhalten - u.a. mit einem gruseligen Kannibalentanz und einer lustigen Polonaise.

Tag 3 in Mantaray: schnelles Frühstück, und um 8:30 Uhr trafen wir uns bereits mit unserem neuen Tauchlehrer Owen. Der erklärte uns zunächst einmal ausführlich die Tauchausrüstung und ihre Funktionsweise, bevor wir uns gemeinsam ins Wasser wagten. Das Meer war aufgrund des Wetters, das sich immer noch nicht merklich gebessert hatte, extrem aufgewühlt, und so waren unsere Übungen im ca. 2 m tiefen Wasser recht anstrengend. Meine Beine waren nach dieser Praxisstunde total zerschnitten von den abgestorbenen Korallen, die am Grund lagen und über die ich bei jeder Welle gefegt wurde. Wir übten trotzdem tapfer, wie man unter Wasser seine Maske aus- und wieder anzieht, wie man reagiert, wenn dem Partner die Luft ausgeht, ... Nach 2 Stunden waren wir fix und fertig und komplett durchgeschüttelt von den wilden Wellen. Owen gönnte uns aber nur eine kurze Mittagspause, um direkt anschließend mit uns diesselben Übungen im 12 m tiefen Wasser noch einmal zu wiederholen. Zur Belohnung tauchten wir dann gemeinsam noch ein wenig um's Riff herum, und danach war wieder Theorie lernen angesagt. Leider hatte Norman nach diesem Tauchvergnügen extreme Ohrenschmerzen und musste mit Medikamenten versorgt werden, so dass ich zum Abendessen alleine im Restaurant auftauchte. Ich wurde aber sogleich von der italienischen Familie sowie einem Schweizer Pärchen an den Tisch gebeten und hatte einen recht unterhaltsamen Abend - v.a. weil das Abendprogram des Resort diesmal nur darin bestand, dass ein paar Mitarbeiter Lieder mit Gitarrenbegleitung zum Besten gaben, ohne auf aktive Teilnahme der Gäste zu bestehen.

Am nächsten Morgen hatte Norman seine Ohrenschmerzen zum Glück ad acta gelegt, und um kurz vor 9 Uhr trafen wir uns mit Tauchlehrer Owen und fuhren mit dem Boot gemeinsam aufs Meer hinaus zur sog. "Fantastic Wall", einer etwa 40 m hohen Korallenwand, die vom Meeresboden aufragt. Dort tauchten wir etwa 40 Minuten in max. 18 m Tiefe, eine tolle Erfahrung. Wieder an Bord, fuhren wir mit dem fijianischen Bootsführer an einen einsamen Strand, wo er eine Kokospalme bestieg, uns frische Kokosnüsse pflückte und uns zeigte, wie man an die Kokosmilch und das Fruchtfleisch rankommt. Oh, das war lecker! Direkt im Anschluss fuhren wir wieder aufs Meer und tauchen noch einmal entlang der Korallenwand für etwas über eine halbe Stunde, diesmal entdeckten wir Schildkröten und einen White Tip Reef Shark - gruselig!
Auf besonderen Wunsch wurden wir nach diesem Tauchgang noch per Boot zum Ort gefahren, an dem immer wieder riesige Manta-Rochen gesichtet werden - daher der Name der Insel. Und tatsächlich hatten wir Glück und konnten beim Schnorcheln vier dieser majestätischen Fische aus nächster Nähe (Spannweite etwa 4 m) sehen. Nach einem verspäteten Mittagessen lernten wir noch mal fleißig Theorie, und am Nachmittag nahm Owen uns dann die Theorieprüfung ab - erfolgreich, und da wir inzwischen alle nötigen Tauchgänge absolviert hatten, waren wir nun offiziell zertifizierte SSI Open Water Diver! Danach gab wieder Unmengen Papierkram zu unterschreiben und endlich auch mehrere Malibu-Ananas-Drinks zur Feier des Tages!
Auf dem Abendprogramm stand diesmal eine recht spektakuläre Feuer-Jonglier-Show am Strand sowie ein paar doofe Tanzspielchen. Nachdem wir uns bei Owen mit einigen Dosen Bier bedankt hatten, spazierten wir nachts noch ein wenig am Strand entlang und guckten den Krebsen beim Löcherbuddeln zu.

Blick vom Resort-Restaurant übers Korallenriff



An unserem letzten Tag auf Manta Ray Island durften wir noch einen letzten Tauchgang absolvieren, diesmal gings, geführt von Tauchguide J, tief in Höhlen am Meeresgrund. Das war extrem spektakulär, er zeigte uns lustige Fische und tolle Korallen und passte immer auf, dass wir uns nirgendwo anstießen bei den zum Teil recht engen Durchgängen. Am Ende tauchten wir wieder entlang einer Korallenwand, und dann gings zurück zum Strand. Dort verbrachten wir den Rest des Tages mit Lesen und v.a. mit Schnorcheln - Norman hatte direkt in Ufernähe einige Oktopusse entdeckt, die wir immer wieder besuchten, die aber leider extrem scheu waren und sich immer in irgendwelchen Löchern versteckten. Auch Clownfische fanden wir, die - obwohl sie im Vergleich zu uns wirklich winzig sind - sofort ihre Anemonen verteidigten, sobald man sich ihnen näherte. Am Nachmittag spazierten wir noch zum Sunset Beach, genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang und unseren letzten Abend auf Manta Ray Island.
Am nächsten Morgen stand Packen und Auschecken auf dem Programm, und gegen 11 Uhr wurden wir von den Mitarbeitern verabschiedet - natürlich wieder mit einem Ständchen... Mit dem Boot wurden wir wieder zum "Yellow Flyer" gebracht, der täglich zur selben Zeit an der Insel vorbeikommt, und weiter gings zu Insel Nummer 3.



13.9.10

Bula! Fiji - Bounty Island (29./30.08.2010)

Erstaunlich kurzweilige 4 Stunden Flug und 2 weitere Stunden Zeitverschiebung später landeten wir auf dem Flughafen von Nadi auf Fiji bei tropischen 30 Grad. Empfangen wurden wir direkt nach dem Aussteigen von Gitarre spielenden und singenden Fijianern mit Blumen im Haar - das sollte ein Vorgeschmack auf die kommenden 10 Tage werden.
Nachdem wir die Passkontrolle hinter uns gebracht hatten, wurden wir schon von zig "Bula" (= Hallo! Willkommen!) rufenden Menschen angsprochen, die uns Hotels/Taxis und sonstiges andrehen wollten. Also flüchteten wir direkt ins Büro vom Haupt-Tour-Anbieter Awesome Fiji und organisierten die kommenden Tage und buchten auch kurzerhand einen SSI Open Water Tauchkurs. Erstes Ziel sollte Bounty Island (Mamanuca Inselgruppe) sein. Mit einem recht gesprächigen Taxifahrer gings zu einem kleinen Hafen außerhalb von Nadi, wo wir uns ein wenig die Zeit vertrieben, in der Sonne saßen und mit Fijianer schwätzten.
Irgendwann wurden wir mitsamt Gepäck dann auf ein kleines Boot verfrachtet, etwas ahnungslos, wie die Überfahrt nach Bounty Island vonstatten gehen sollte. Nach kurzer Fahrt mussten wir dann auf ein anderes Boot umsteigen, dass uns auf Insel Nummer Eins brachte. Im dortigen Bounty Island Resort wurden wir nett empfangen, begrüßt und in unsere Bure (= Inselhütte) gebracht.
Sogleich hüpften wir ins sehr warme tropische Pazifik-Wasser und badeten, während die Sonne unterging. Zur Feier unseres ersten Inseltags gabs eine Glas Rum-Cola und anschließend ein recht leckeres Abendessen - auf sämtlichen Fiji-Inseln kann man ausschließlich im jeweiligen Resort essen, denn was anderes gibts auf diesen winzigen Inseln nicht...
Wir waren anschließend etwas überrascht, als sich sämtliche Angestellte versammelten, um christliche Lieder vor den Gästen darzubieten. Danach führte ein Mitarbeiter noch die verschiedenen Varianten vor, wie man einen Sarong (fijianisch: Sulu) tragen kann, und es gab noch ein kleines Spielchen, das Norman gewann und zur Belohnung ein Getränk an der Bar bekam.
Am nächsten Morgen standen wir freiwillig gegen halb sieben auf, um vor dem Frühstück noch eine Runde zu schnorcheln, zu packen und auszuchecken.
Um 9 Uhr wurden wir, nicht ohne gesangliche Verabschiedung, bereits wieder mit dem kleinen Boot zum sog. "Yellow Flyer" gebracht, dem großen Katamaran, der täglich alle Inseln anfährt und Besucher ablädt bzw. aufnimmt.

Zwei Stunden Fahrt Richtung Norden folgten, um auf die zur Yasawa-Gruppe gehörende Insel Manta Ray Island zu gelangen.

Sydney (28.08.2010)

In Sydney angekommen, düsten wir mit dem Zug in die Innenstadt und bezogen das Wake up-Hostel, direkt am Hauptbahnhof gelegen. Das 8er-Dorm war in Ordnung, und v.a. gabs für Neuankömmling zwei Bier zum Preis für eins ("2 4 1") in der Hostelbar!
Anschließend spazierten wir durch die Stadt und durch die Chinatown zum leckeren Abendessen, und anschließend weiter Richtung Darling Harbour. Und dort gab es tatsächlich - wie wohl jeden Samstag abend - ein großes Feuerwerk direkt über dem Hafen! Nach vielen "Ohs" und "Ahs" nutzte ein findiger Straßenkünstler die Gunst der Stunde und lockte die vielen herumstehenden und staunenden Leute zu sich, wo er eine absolut grandiose Show mit vielen Parodien ablieferte.
Nach diesem gelungenen Abstecher in die City gingen wir zurück ins Hostel, tranken noch ein Glas Wein in der Bar, und ab gings ins Bett. Trotz des großen Dorms konnten wir wirklich gut schlafen, wenn auch nicht allzu lange, denn um kurz nach fünf war die Nacht mal wieder zu Ende.
Im Dunkeln packen, unter die Dusche hüpfen und auschecken, während im Fahrstuhl und auf den Gängen die menschlichen Überbleibsel der letzten Party herumhingen bzw. auf den Sofas saßen, meist Anfang 20 - ein typisches Backpackerhostel eben.
Kurzer Fußmarsch zum Bahnhof, 10 Minuten Zugfahrt zum Flughafen, und schon standen wir Abflugterminal - unvorstellbar für einen Münchner. Im Duty free-Shop versorgten wir uns noch mit Getränken für die kommenden 10 Tage, und um 8:30 Uhr startete der Flieger Richtung Fiji.
Besonders in Erinnerung geblieben sind uns die Sicherheitsbelehrungen von Pacific Blue, denn auf den Bildschirmen waren lustige Comicfiguren zu sehen, und außerdem kamen Sätze vor wie: "In case you haven't caught a plane in the last century - this is a non-smoking flight" oder "Please make sure [...] that you're tray table is folded away and your hair is just right." Großartig!

Outback-Tour: Rund um den Uluru (25.-28.08.2010)

Na, und wer hätte es gedacht: um 5.30 Uhr klingelte mein Wecker, und es sollte losgehen zu einer dreitägien "Rock-Tour" rund um den Uluru. Natürlich musste ich alleine so früh aufstehen, denn Norman hatte den Ayer's Rock bereits 2001 besucht und wollte die Zeit nutzen, um andere Ausflüge zu machen.
Also mal wieder packen im Dunkeln, ein schnelles Frühstück, und der Blick aus dem Fenster: REGEN!!! Und das in einer Gegend, in der es praktisch nie regnet. Na prima. Gegen 6 Uhr wurde ich dann im Hostel von Guide Scott, einem echten kernigen australischen Bush-Mann mit Crocodile Dundee-Hut und fiesem Slang, abgeholt, und im Kleinbus mit 20 Mitreisenden fuhren wir einige Stunden lang durch den strömenden Regen, abgelenkt durch lustige Kennenlernspielchen.
Gegen Mittag kamen wir dann am King's Canyon an, wo wir eine ca. 3stündige Wanderung durch den Sandstein-Canyon unternahmen. Zum Glück hatte der Regen ein Einsehen und hörte pünktlich auf - die Blicke von oben über die Weite des Outbacks waren wunderschön, allerdings machte das "Red Centre" seinem Namen keine Ehre, denn durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage war alles voller grüner Büsche und Bäume. Scott konnte während der Wanderung viel über die ursprünglich im Gebiet ansässigen Aboriginal People und deren Lebensweise erzählen und viele wichtige Orte dort zeigen.
Nach der Wanderung bei der Weiterfahrt hielt Scott unvermittelt mitten im Nirgendwo an, und dann musste die gesamte Truppe Feuerholz sammeln - versehen mit dem Hinweis, nicht zu weit von der Strasse wegzugehen, da sich erst kürzlich bei einer solchen Aktion eine Touristin im Outback verirrt hatte und erst 24 Stunden später wiedergefunden wurde. Darauf folgten sogleich Erklärungen, wie man sich im Outback zu verhalten habe, wenn man sich wirklich einmal verlaufen sollte.
Nachdem wir genügend Holz gesammelt hatten, gabs noch einen Zwischenstopp in einem Pub, um auf Scotts Anraten Bier für die beiden kommenden Abende zu kaufen.
Nach einer kurzen Fahrt kamen wir pünktlich zum Sonnenuntergang zu einer Aussichtsstelle, wo man einen wunderbaren Blick auf den Mount Conner sowie einen riesigen Salzsee hatte - die Farbspiele während des Sonnenuntergangs im Outback waren unbeschreiblich schön. Danach fuhren wir dann in unser "Lager" - im Stockdunkeln gabs eine Lagerfeuerstelle und ein Klohäuschen mit Loch im Boden, das war's. Scott machte sich sogleich fachmännisch ans Kochen sowie ans Feuermachen, und nachdem alle gemütlich um das brennende Lagerfeuer saßen, gab's Chili con carne und selbstgemachtes Bush-Brot, sog. Damper. Scott holte die Gitarre raus und sang, mit Zigarette im Mundwinkel, ein paar Schlaflieder, während wir uns alle unter dem Sternenhimmel und dem Vollmond in den Swag kuschelten und irgendwie versuchten, halbwegs warm zu werden, denn nachts hatte es maximal 10 Grad.
Die Nacht war dementsprechend kurz, denn schon gegen 6 Uhr weckte Scott uns, schürte das Feuer, riet allen, die Schuhe vor dem Anziehen auszuschütteln (Skorpione und anderes Ungetier!), gab uns Anweisungen, wie der Swag zu schnüren sei und erwartete uns mit heißem Kaffee und geröstetem Toast. Wir packten fix gemeinsam den Bus und weiter gings zu den Kata Tjutas, einer Bergformation mitten im Outback. Dort wanderten wir ungefähr 3 Stunden bei wunderbarstem Wetter, versehen mit unzähligen Geschichten von Scott zum Thema "Überleben im Outback" (Wo findet man Wasser? Welche Käfer sollte man essen? Wo schläft man?). Inzwischen hatte ich mich schon mit Marina (Niederlande), Luca und Evelyn (Italien) und Junko (Japan) angefreudet, und wir hatten uns viel zu erzählen. Als alle wieder am Bus angekommen waren (unser ältester Mitreisender John, 70, brauchte immer ein wenig länger), gabs Lunch und Scott zeigte uns die wildlebenden Kamele.
Den Nachmittag verbrachten wir im Uluru Cultural Centre, wo wir sämtliche Aboriginal-Geschichten zum "Rock" studieren konnten, außerdem gab es dort viele Galerien mit Aboriginal-Kunst, wunderschönen Gemälden und Handwerksarbeiten.
Und endlich fuhren wir zum Uluru, wo Scott uns den Mala-Walk entlangführte und uns die heiligen Stätten der ansässigen Ureinwohner zeigte und uns vieles zum Alltagsleben der Stämme berichten konnte, wie z.B. die Heiratszeremonien und Essgewohnheiten.
Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir am "Sunset Spot", tranken Bier und guckten v.a. den Tausenden von Touristen zu, die die blödesten Fotos von sich und dem Uluru machten - wir hatten sehr viel Spaß!
Im Dunkeln fuhren wir dann ins neue Nachtlager, wo es sogar eine Dusche gab (!), so dass wir halbwegs erfrischt noch ein, zwei Bier trinken konnten und uns wieder in den Swag rund ums Lagerfeuer legten. Mitten in der Nacht wurde ich recht unsanft von Marina mit einem Schlag auf den Kopf geweckt, da mein Schlafsack anscheinend durch Funkenflug Feuer gefangen hatte...
Und wieder wurden wir früh geweckt von Scott, diesmal sogar schon um 5 Uhr, wurden angetrieben, schnell zu packen, und los gings zum "Sunset Point". Dort gabs endlich Kaffee und heißen Porridge, während wir in der Eiskälte auf den blöden Sonnenaufgang warteten. Und endlich! Aber da waren wir alle bereits so durchgefroren, dass keiner allzu lange den Anblick genießen wollte.
Stattdessen trabten wir zum Uluru-Rundgang, einer gut zweistünden Wanderung rund um den Rock. Wir unterhielten uns prächtig, leider wurde das Klobedürftnis nach kurzer Zeit bereits übermächtig, doch keiner von uns traute sich, mitten in der heiligsten Stätte der Aboriginal People in die Büsche zu verschwinden. Am Parkplatz endlich angekommen, war die Rennerei natürlich dementsprechend groß. Danach saßen alle in der Sonne, guckten den Hunderten von Irren zu, die den Rock hinaufkletterten (und der Auf-/Abstieg ist wirklich extrem steil, ganz zu schweigen davon, dass die Ureinwohner eindringlich darum bitten, auf das Gekraxel zu verzichten), aßen Kekse und Lamingtons und lachten über die seltsamen Vogelarten.
Und schließlich war die Zeit der Verabschiedung gekommen, als Scott in Yulara, dem nächstgelegenen Ort, anhielt, um Junko, Luca, Evelyn und mich abzuladen. Der Rest der Truppe fuhr zurück nach Alice Springs, während wir noch ein wenig Outback-Luft schnuppern wollten. Eine kurze Kaffeepause und einen kleinen Spaziergang im "Ort" später, verabschiedete ich mich von den anderen, checkte im Hostel ein und wartete...
... bis um 13 Uhr Norman mit dem Bus aus Alice Springs in Yulara ankam! Wir schafften es tatsächlich auch ohne Telefon, uns mitten im Outback-Nirgendwo zu treffen, bezogen unsere Betten im 20-Bett-Dorm (streng getrennt nach Männlein und Weiblein), und hielten erst mal ein Nachmittagsschläfchen, da meine letzten beiden Nächte im Freien ja nicht allzu erholsam waren. Danach spazierten wir ins Shopping Centre (= Supermarkt und drei Souvenirläden) und auf einen nahegelegenen Hügel, von dem man noch einmal einen wunderschönen Blick auf den Uluru hatte.
Im Yulara Resort gab es abends ein sog. "Do it yourself-BBQ" - man konnte Fleisch kaufen (Krokodil, Emu, Känguruh), das man auf riesigen Grills selbst braten konnte, dazu gab es ein Salatbuffet. Ein tolles und absolut echt australisches Abendessen, aufgepeppt mit einer eingeschmuggelten Flasche Wein. Das italienische Pärchen am Nachbartisch, das gerade auf Honeymoon war (wie praktisch alle Pärchen, die wir im Lauf unserer Reise so trafen), setzte sich auch kurzerhand zu uns, spendierte noch eine Flasche Prosecco, und so wurde der Abend noch sehr feucht-fröhlich, während um uns herum die Outback-Einwohner Pool spielten, tanzten und lauthals sangen.
So war ich unglaublich froh, als ich am nächsten Morgen gegen 5 Uhr kurz aufwachte und zuhörte, wie viele meiner Mitschläferinnen aufbrachen, um den Sunset zu sehen, und ich durfte dagegen endlich weiterschlafen!
Gegen 10 Uhr mussten wir auschecken, spazierten zum Visitor's Centre, in dem es mal wieder viele ausgestopfte Tiere gab sowie alles mögliche zur Flora/Fauna/Enstehung und Geschichte des Uluru. Die verbleibende Zeit nutzten wir für eine Kaffeepause und für ein wenig "Fiji-Organisation", und gegen 12 Uhr gings mit dem Shuttlebus zum Flughafen. Der launige Busfahrer informierte uns, dass "in Sydney they have such a rush that it is half an hour later there".
Am winzigen Flughafen gab es nicht wirklich viel zu tun, dagegen konnte man beim Start noch einmal einen Blick auf den Rock sowie übers Outback geniessen. Die Crew hatte wohl auch viel Spaß und veranstaltete lustige Ratespielchen mit den Passagieren, und nach 2 1/2 Stunden Flug landeten wir in Sydney.

28.8.10

Outback Tour: Darwin nach Alice Springs (22.-24.08.2010)

Die geplante Outback-Tour begann fuer uns erst mal mit einem grossen Schreck: Ploetzlich und quasi mitten in der Nacht wurde die Tuer unseres Dorms aufgerissen, und unsere Reisebegleiterin Penny schrie lauthals: "Norman and Nadine, you are missing your tour!" - verschlafen! Woraufhin wir natuerlich in Windeseile unsere Sachen packten, auscheckten, noch schnell im Supermarkt Wasser kauften und flugs in den schon wartenden Bus einstiegen, und das alles noch im Dunkeln und gegen 6 Uhr.
Aber unsere Guides waren recht verstaendnisvoll, auch wenn wir die naechsten beiden Tage immer wieder damit aufgezogen wurden. Schnell stellte sich heraus, dass die Tour ein echter Glueckfall war, da wir insgesamt nur 10 Reisende plus unsere zwei Guides/Fahrer Penny und Ben waren und einen kompletten Reisebus fuer uns hatten - genug Platz also, um noch ein bisserl Schlaf nachzuholen.
Die ersten 500 km suedwarts gingen also schnell, und wir konnten zur Mittagszeit unser Camp beziehen und etwas essen. Dann wurden wir zur Katherine Gorge kutschiert, wo wir in einer brennenden Hitze von bestimmt ueber 40 Grad zu viert eine Wanderung machten, waehrend der Rest der Truppe entweder im Kayak paadelte oder Boot fuhr. Nach der Wanderung konnten wir auf den umliegenden Wiesen noch das eine oder andere wildlebende Wallaby bestaunen, und trauten uns trotz dieser Hitze nicht in den Fluss, da erst kuerzlich dort ein Krokodil gesichtet worden war.
Als unser Fahrer Ben wieder alle eingesammelt hatte, brachte er uns noch nach Katherine, einer der groessten Staedte des Northern Territory mit immerhin 4.000 Einwohnern. Viele davon sind Aboriginal People, und es war erschreckend, die Angehoerigen des Volkes, das mehr als 50.000 Jahre lang einen der unwirtlichsten Orte dieser Erde bewohnt hat, nun als vom Alkohol gezeichnete Zombis am Strassenrand lungern zu sehen. Besonders bei unserem Einkauf im Bottle Shop konnten wir die Konsequenzen sehen, so muss z.B. jeder ausnahmslos seinen Ausweis vorzeigen, dieser wird gescannt und fuer die naechsten 24 Stunden kann der Kaeufer nirgendwo sonst im Territory Alkohl erwerben. Eine Massnahme, um die Auswuechse des Alkoholismus besonders bei den Aboriginal People einzudaemmen - allerdings offenbar nicht besonders erfolgreich.
Zurueck im Camp und nach einer Dusche wurden die ersten Bierdosen geoeffnet, und nach einem leckeren ABendessen folgte eine kleine Vorstellungsrunde aller Anwesenden (mit Fragen nach dem Lieblingscomichelden und der Farbe der Unterwaesche), und dann setzten wir uns alle ums brennende Lagerfeuer und erhielten noch ein paar Infos zum Leben der Aboriginal People und v.a. zu Didgeridoos. Unsere beiden Guides holten dann auch fix ihre Instrumente, und jeder durfte mal - mehr oder weniger erfolgreich - probieren. Nachdem wir alle noch die in der Toilettenschuessel sitzenden gruenen Baumfroesche bewundert hatten, gings in der Zweier-Huette ins Bett.
Am naechsten Morgen wurden wir von Penny geweckt, und nach einem Fruehstueck gings um 7 Uhr direkt weiter, diesmal nach Mataranka und dort zu den sog. "Bitter Springs". Dort konnten wir vormittags eine Runde in einem etwa 28 Grad und von einer heissen Quelle gespeisten Fluss schwimmen, das war wahrhaft wunderbar und vormittags war die Aussentemperatur auch noch halbwegs ertraeglich. Ein weiterer Zwischenstopp fuehrte uns zu einem kleinen Zoo mitten im Outback, wo wir uns allesamt in ein kleines Baby-Wallaby verliebten, ausserdem hielt Norman todesmutig eine "Childrens Phyton" in den Haenden. Die Mittagspause legten wir in Daly Waters ein, mitten im Nirgendwo steht dort das wohl aelteste Pub des Northern Territory, sehr urig. Nachdem wir irgendwo noch ein Strassenschild mit dem Hinweis "No fuel for the next 500 kilometres" passiert hatten, konnten wir noch einen wundervollen Sonnenuntergang vom Bus aus geniessen, bevor wir gegen 19 Uhr in unserem Camp bei Tennant Creek ankamen.
Dusche, Abendessen, Bier und nette Gespraeche, und schliesslich ueberredeten unsere Guides uns allesamt, die Nacht unterm Sternenhimmel zu schlafen, und zwar in einem Swag und wirklich sehr "australisch". Das war wunderbar, so einen will ich unbedingt haben!
Und wieder war die Nacht frueh zu Ende, gegen 5 Uhr packten wir alles zusammen und fuhren zu den Devils Marbles, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Die Steinformation mitten im Outback ist wirklich beeindruckend, und nach einem Kaffee gings nun an die letzte Etappe unseres "Road trips". Nach diversen Zwischenstopps z. B. bei einer alten Telegraphenstation erreichten wir gegen 14 Uhr dann Alice Springs und checkten im Hostel Annie's Place ein. Waesche waschen, die City erkunden (in der gegen 17 Uhr wirklich die Buergersteige hochgeklappt werden), und ein paar Dinge fuer die naechsten Tage organisieren, und schon gings in ein Pub, in dem wir uns mit dem Rest unserer Reisetruppe fuer ein letztes gemeinsames Abendessen und ein paar Bier verabredet hatten. Das war unheimlich nett, schliesslich schweisst eine solche Fahrt ueber 1.770 km (!!!) doch zusammen, und die aus Franzosen, Deutschen und Australiern bestehende Gruppe hatte viel Spass miteinander.
Also verabschiedeten wir uns schliesslich sehr herzlich voneinander, und ab gings ins Bettchen.

21.8.10

Darwin (19.-21.08.2010)

Die knapp 2.500 km lange Strecke zwischen Cairns und Darwin dauerte im Flugzeug immerhin zweieinhalb Stunden, und so landeten wir kurz nach 21 Uhr abends bei immer noch tropischen 29 Grad im sog. "Top End" des Northern Territory. Hier betraegt die Zeitverschiebung nach Deutschland "nur noch" 7,5 h.
Mit dem Shuttlebus gings zum Hostel, dem "Frogshollow" (kuenftig nur noch "das Loch" genannt). Dort bezogen wir zu spaeter Stunde das vorreservierte 8er-Dorm und waren ob der hygienischen Zustaende so verstoert, dass wir noch einen Spaziergang durch die mehr als laue Sommernacht unternahmen. Wir landeten natuerlich flugs in der Mitchell Street, der absoluten Partymeile Darwins, wo eine Bar neben der anderen steht und lautstark gefeiert wird. Nach diesem Ausflug brachten wir die Nacht im "Loch" irgendwie hinter uns (erstaunlich, welchen Saustall Leute anrichten koennen, die nur mit Rucksack reisen - soviel Zeug passt doch da gar nicht rein?!) und checkten am naechsten Morgen als allererstes aus.
Stattdessen bezogen wir ein nettes 4er-Dorm im Chillis und brachten die naechste Stunde damit zu, alle Touren und Hostels fuer die kompletten naechsten 6 Tage zu buchen. Danach gabs Kaffee, einen Supermarkt-Abstecher und schliesslich einen laaaaangen Spaziergang durch die sengende Hitze zum Museum and Art Gallery of the Northern Territory. Dort bestaunten wir viele ausgestopfte Tiere (Quallen, Spinnen, Schlangen,...) und u.a. "Sweetheart", eines der groessten Krokodile, das je in Darwins Umgebung gefangen wurde.
Auch Aboriginee-Kunst war ausgestellt, ausserdem gab es eine recht beeindrucke Ausstellung zum Zyklon Tracy, der an Weihnachten 1974 Darwin fast komplett zerstoert hat. Besonders gruselig war die Dunkelkammer, in der eine Originaltonaufnahme des Zyklons abgespielt wurde.
Nach diesem Ausflug und einer kurzen Busfahrt spazierten wir noch zur Lagune, die sehr idyllisch direkt am Meer angelegt wurde, da man im Meer wegen hoher Krokodil- und Quallengefahr nicht baden kann.
Abends konnten wir einen Gratis-Essensgutschein fuer das Vic, eine recht laute Bar, abstauben, das Essen war aber sehr brauchbar und der Jug Bier auch extrem guenstig.
Heute morgen gings wieder einmal frueh los, gegen 7 Uhr wurden wir bereits von Ben, dem Fahrer von Wallaroo Tours, zu einer Tagestour in den Litchfield Nationalpark abgeholt. Dieser brachte uns mit launigen Erzaehlungen zunaechst zu einem Arm des Adelaide River, wo wir eine extrem beeindruckende Bootstour machten. Im Adelaide River leben naemlich zur Zeit wohl um die 2.500 Krokodile, und tatsaechlich konnte man alle paar Meter ein solches Exemplar im Wasser schwimmen sehen. Unser Guide hatte auch ein bisschen "Koeder" dabei und lockte damit die Krokodile an, die direkt am Bootsrand weit aus dem Wasser sprangen, um Schweinefuesse o.a. zu schnappen. Gruselig!!!
Weiter gings ueber viele Kilometer vorbei an Hunderten von Termitenhuegeln, von winzig klein bis 6 m hoch, an einem der groessten legten wir dann auch noch einen kurzen Stopp ein. Zur Mittagszeit pausierten wir am Wangi Fall, wo man trotz Warnungen vor Suesswasserkrokodilen wunderbar schwimmen konnte - das war in dieser abartigen Hitze auch wirklich noetig. Dort tischte Ben uns dann ein leckeres Lunch auf, und schliesslich fuhren wir weiter, zuerst zu den Florence Falls und dann mit ausgedehnter Schwimmpause zu den Buley Rockholes. Hier konnte man in einem Fluss mit vielen natuerlichen Gumpen und kleinen Wasserfaellen plantschen, schwimmen oder einfach im lauwarmen Wasser sitzen.
Zum Abschluss der Tour gings zurueck nach Cairns, wo wir in einem Park mit Blick auf den Hafen eisgekuehlten Prosecco und eine riesige Menge Garnelen geniessen konnten, waehrend die Sonne unterging.
Traumhaft schoen, und auch unsere Mitreisenden waren wieder einmal ein sehr netter Haufen - besonders beeindruckt hat uns das Ehepaar um die 80, das diese Tour wacker mitgemacht hat.
Nun sitze ich im Hostel im Internetraum, wo die Klimaanlage auf Hochtouren laeuft, waehrend es draussen sicher immer noch gut 28 Grad hat. Gleich gehts ans Packen, und morgen frueh holt uns der Bus zu einer dreitaegigen Tour durchs Outback Richtung Alice Springs ab!

Kleiner Nachtrag: Als ich nach dem Bloggen zurueck in unser Dorm kam, entdeckte Norman einen etwa handtellergrossen Kaefer, der dort herumkrabbelte, und war natuerlich sofort schwer verstoert. Also habe ich mich todesmutig erbarmt und heldenhaft den Kaefer eingesammelt und ins Freie bugsiert. Auf den Schreck hin gabs noch ein Bier im Pub gegenueber :-)

Cairns (17.-19.08.2010)

In Cairns angekommen, sind wir erst einmal - um die Annehmlichkeiten eines Autos auszunutzen - im Supermarkt eingefallen und haben uns mit dem Notwendigsten versorgt. Anschliessend suchten wir ein wenig unser Hostel und waren kurze Zeit spaeter schon im Nomads Serpent Hostel angekommen. Wir bezogen unser 4er-Dorm, liessen uns die verschiedenen Tourvorschlaegen fuers Great Barrier Reef unterbreiten und gaben anschliessend unseren Mietwagen zurueck.
Dann gings zu Fuss zur Esplanade, der Flaniermeile von Cairns direkt am Meer, und auf dem Weg kamen wir an ein paar Baeumen vorbei, in denen Hunderte von Flughunden hingen und einen Hoellenlaerm verursachten. Wir guckten eine Weile begeistert zu, bis eine Passantin fragte: "Do you want them to shit on your face?" - daraufhin zogen wir eilig weiter zum Fleet Terminal, um nochmal ein wenig nach einer vernuenftigen Tagestour aufs Reef zu forschen.
Und dort trafen wir uns dann endlich auch mit unserer lieben Freundin Katrin, die ja nun seit Oktober durch Australien reist und seit einigen Wochen in Cairns in einem tuerkischen Restaurant ("Mado's") arbeitet. Gemeinsam entschieden wir uns dann flugs fuer einen Touranbieter, mit dem wir am naechsten Morgen Schnorcheln fahren wollten, und dann gings zum Abendessen und Weintrinken ins besagte Lokal. Lecker war's! Und lustig natuerlich sowieso!
Danach waren wir ganz vernuenftig und sind zurueck zum Hostel gelaufen, denn die Schnorcheltour ging am naechsten Morgen um kurz vor halb acht schon los! Also frueh aufstehen, Sachen packen, mit dem Shuttlebus zum Hafen fahren, Katrin dort treffen, einchecken, und schon sassen wir auf der "Ocean Freedom" bei Kaffee und Obst. Wir wurden sehr nett von der Crew begruesst, und dann wurde der Anker gelichtet und los gings Richtung Reef. Nach knapp 1 1/2 Stunden Fahrt und einer kurzen Schnorchel-Einfuehrung bestiegen wir alle gemeinsam ein Glasbodenboot und fuhren mit vielerlei Erklaerungen zu diversen Korallenarten ausgeruestet zu einer Sandbank, dem sog. Upolu Cay. Dort schnorchelten wir dann eine Stunde umher und waren doch dankbar fuer die Neopren-Anzuege, da das Wasser "nur" um die 24 Grad hatte. Die Crewmitglieder waren beim Schnorcheln dabei und konnten uns Highlights zeigen wie Clownfische (wir haben Nemo gefunden!), Rochen, einen Hai und wirklich seltsame Korallenarten.
Zur Mittagspause gabs an Bord leckeren Lachs und ein bisserl Ausruhen an Deck, waehrend die Fahrt zum naechsten Spot ging. Dort konnten wir direkt vom Schiff aus ins deutlich waermere Wasser huepfen und schnorchelten eine halbe Ewigkeit herum. Wir konnten absolut nicht genug bekommen von den faszinierenden Korallenwaeldern, riesigen Muscheln, Seegurken, den unzaehligen Fischarten,... Das war wirklich wie im Aquarium! Norman hat sogar eine Schildkroete zu Gesicht bekommen!
Vollkommen begeistert fuhren wir wieder Richtung Cairns und bekamen sogar wieder einmal Wal-Begleitung in hoechstens 20m Entfernung - ein absolutes Highligt war diese Schnorcheltour also!
Zurueck am Hafen nahmen wir Katrin und ihre Reisebegleiterin Svetlana mit zu uns ins Hostel, wo wir uns erst einmal das Salzwasser abwuschen und dann bis spaet nachts die Hotelbar mitsamt saemtlicher Happy Hours in Anspruch genommen haben. Norman und Katrin liessen sich sogar ueberreden, bei einem albernen Spielchen mitzumachen, allerdings gingen die beiden ohne Sieg daraus hervor.
Am naechsten Morgen waren wir also recht angeschlagen und schafften es gerade noch so, puenktlich um 10 Uhr aus dem Hostel auszuchecken. Gegen Mittag haben wir uns mit Katrin in der Innenstadt getroffen, sind in den Bus gestiegen, um in Clifton Beach ihren Van abzuholen, und dann gings nach Kuranda, einer kleinen Stadt oberhalb von Cairns im Regenwald. Dort legten wir erst einmal eine ordentliche Essenspause ein, bevor wir eine Weile ueber die Maerkte dort schlenderten und zum Barron Wasserfall fuhren. Wieder mal ein "Boardwalk" durch den Regenwald, diesmal mit einem sehr schoenen Blick auf den Wasserfall, und danach brachte Katrin uns dann zum Flughafen.
Nach einer herzlichen Verabschiedung warteten wir dort dann auf unseren Flug nach Darwin...

Impressionen aus down under (Part II)

  • Die Waschmaschinen hier sind eine Katastrophe! Mal abgesehen davon, dass ich Toploader extrem fragwuerdig finde, machen die hier alles moegliche mit der Waesche, aber sicher nicht sauberer als vorher. Ausserdem fehlt mir seit der grossen Waesche in Airlie Beach mein Lieblings-Esprit-Shirt, so ein Mist!
  • Die Aussies spinnen in Sachen Internet. Das kostet doch tatsaechlich ueberall extra! Und nicht wenig! Kostenloses Wi-fi ist ein Fremdwort, und 4 Dollar (knapp 3 Euro) fuer eine Stunde Internet ist noch das guenstigste, das man kriegen kann. Das ist anstrengend, v.a. wenn man nur mal schnell was im Netz nachschauen moechte.
  • Nach drei Wochen in Down under haben wir uns in den Aussie-Slang schon ganz gut eingehoert, moechte ich behaupten. Allerdings gibt es hier wie ueberall Leute, die so sehr nuscheln oder schnell sprechen, dass man hoechstens ein Zehntel der Informationen versteht. Auch das ist: muehsam!
  • Aktuelle Reisestrecke: knapp 4.500 km (Stand: 21.08.2010) - ab jetzt gehts ins Outback!

19.8.10

Cape Tribulation (16./17.08.2010)

Morgens gepackt und schweren Herzens vom wunderschoenen Hotel mit seiner Lagune verabschiedet. Um kurz vor neun haben wir dann unseren niedlichen kleinen roten Mietwagen in Empfang genommen, und Norman stuerzte sich als Fahrer in den Linksverkehr. Nach kleineren Startschwierigkeiten (wie faehrt man denn hier im Kreisverkehr? Wo ist der Blinker? Nein, das was der Scheibenwischer... Und wo ist denn der Rueckspiegel?) duesten wir los Richtung Norden.
Eine gute halbe Stunde spaeter kamen wir schon zur Faehre, von dort aus fahren kleinere Bootstouren im Fluss herum, um Krokodile zu sehen. Gestaerkt mit Kaffee bestiegen wir also ein solches Boot und los gings am Flussufer entlang. Und kaum losgefahren, entdeckte unser Guide schon das erste Leistenkrokodil am Ufer. Ganz schoen gruselig! Bei der einstuendigen Fahrt konnten wir dann noch diverse weitere Krokos sehen, von der Babyausgabe (ungefaehr 30 cm gross) bis hin zum ausgewachsenen Maennchen (2-3 m lang). Ausserdem gabs Schlangen in den Baeumen, Froesche, Voegel und anderes Getier zu sehen.
Das war also schon mal ein guter Start auf dem Weg in den Regenwald.
Nachdem wir mit der Faehre dann ueber den Daintree River gesetzt wurden und wir damit im Daintree National Park waren, verdichteten sich die Pflanzen links und rechts des Weges immer mehr, und alle 10 m warnte auch ein Schild vor "Crossing Cassowaries" - leider bekamen wir zwei Tage lang kein einziges dieser Viecher zu Gesicht, laut Aussage der Einheimischen sind die sehr selten und extrem scheu. Schade.
Alle paar Kilometer hielten wir nun auf der Strecke an, um entweder einen besonders schoenen Aussichtspunkt zu geniessen oder um auf einem sog. boardwalk (Weg durch den Regenwald, meistens ausgelegt mit Holzbrettern) Wanderungen durch den wirklich beeindruckenden Regenwald zu unternehmen. V.a. die riiiiiiesigen Wuergefeigen haben uns wirklich erstaunt.
Auf Empfehlung des "Fuehrers" haben wir auch noch einen Zwischenstopp bei der Daintree Ice Cream Company eingelegt und seltsame Fruchteissorten probiert von Fruechten, die absolut kein Mensch kennt (Yellow Sapote und Black Sapote???).
Gegen Nachmittag kamen wir dann beim Hostel PK's Jungle Village an, hier gab es, aehnlich wie auf Magnetic Island, kleine Huetten auf dem Gelaende, die die Dorms beherbergen. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir an den Strand, wo ueberall Schilder davor warnten, dass im Wasser Krokodile sein koennten und zudem natuerlich die allgegenwaertige Wuerfelqualle - deshalb wird vom Schwimmen dringend abgeraten. Schade, denn natuerlich war das mal wieder ein absoluter Traumsandstrand.
Abends vergnuegten wir uns in der Hostelbar, tranken Bier, lasen und gingen nach erfolgloser Possumsuche auch mal wieder recht frueh ins Bett.
Dafuer konnten wir morgens auch schon wieder frueh unser Auto besteigen und fuhren suedwaerts zurueck Richtung Cairns. Nach einem Zwischenstopp bei einem kleinen Cafe direkt am Meer und gestaerkt mit Kaffee und Scones gings mit der Faehre zurueck bis zur Mossman Gorge. Dort unternahmen wir wieder eine schoene Wanderung durch den Regewald, und nachdem wir die Horden von Touristen hinter uns gelassen hatten, wurde das auch wieder sehr idyllisch.
Ein kurzer Abstecher nach Daintree (kann man getrost vergessen) und einer Pause an einem Strand noerdlich von Cairns, und schon waren wir wieder in der Zivilisation!

15.8.10

Port Douglas (13.-15.08.2010)

Wie ueblich, haben wir uns mal wieder entschlossen, den ersten Greyhound-Bus nach Cairns zu nehmen. Das bedeutete, dass wir gegen 5:30 Uhr bereits aufstehen mussten, um den Magnetic Island-Bus um kurz vor sechs zu erwischen, der uns zur ersten Faehre brachte (Zitat Faehrangestellter: "It's fucking early to travel!"), damit wir dann um kurz nach sieben den Bus besteigen konnten.
Der brachte uns in einer gut fuenfstuendigen Fahrt nach Cairns, leider ohne die weit und breit mit riesigen Warnschildern angekuendigten Cassowarys am Strassenrand zu erblicken.
In Cairns traf dann auch gleich der telefonisch von uns vorbestellte Pick up-Bus ein, der uns und andere Fahrgaeste. wieder einmal unaufgefordert untermalt von launigen Erklaerungen des Fahrers nach Port Douglas brachte.
Hier checkten wir ganz feudal im Sheraton ein (danke an Norman!!!), und waren wahrscheinlich die einzigen Gaeste, die mit zwei grossen Rucksaecken anreisten. Das Hotel ist wunderschoen direkt am Strand gelegen und hat eine kuenstlich angelegte, unfassbar grosse Lagune, ist umgeben von Palmen und Blumen und ueberhaupt ein Urlaubstraum. Also taten wir den ganzen Nachmittag nicht anderes, als auf der Liege in der Sonne herumzuliegen.
Abends spazierten wir am Strand entlang in die "City" - Port Douglas kann man als Ort getrost vergessen, ausser einigen Restaurants und Kneipen ist hier nicht viel los. Wir fanden eine echte Aussie-Bar, wo Rugby auf Grossleinwaenden gezeigt wurde und die Aussies lautstark mitfieberten.
Unser zweiter Tag in Port Douglas war gepraegt von Rumliegen, Sonnen, Bahnen im Pool schwimmen, lesen und abends am Strand joggen - der sog. 4 mile beach eignet sich dafuer hervorragend, und es ist erstaunlicherweise nichts (!) los, d.h. alle paar hundert Meter liegt vielleicht jemand rum, aber ansonsten: nichts! Also joggten wir froehlich in einer Traumkulisse vor uns hin, spazierten abends wieder in die Stadt und assen fantastische Steaks in der bewaehrten Bar, waehrend wir die Regeln von Aussie-Rules-Football zu ergruenden versuchten.
Netterweise schaltete sich nach kurzer Zeit ein reizendes australisches Ehepaar um die 60 ein, mit denen wir die naechsten zwei Stunden bier-/weintrinkend und aeusserst nett plaudernd verbrachten. Und seitdem wenigstens halbwegs die Football-Regel verstehen.
Unser dritte Tage hier unterschied sich in praktisch nichts vom Tag zuvor, ausser, dass wir uns morgens das ueppige Fruehstueckbuffet des Hotels und nachmittags einen "High Tea" mit Scones und anderen Leckereien goennten. Als Ausgleich gings wieder zum Joggen - vom Barfusslaufen im Sand bekommt man ganz schoen Muskelkater in den Waden!
Nach der Dusche haben wir beim Herumzappen im TV die australischen Charts von Platz 1-20 angeschaut, und ausser Kylie Minogue, Nickelback, Maroon 5, Enrique Iglesias und Uncle Cracker (Platz 1!) leider gespickt mit uns vollkommen unbekannten Saengern. Egal, auch das gehoert zum Kennenlernen einer anderen Kultur dazu :-)
Gleich gibts noch ein Glas Wein, und morgen frueh holen wir unseren Mietwagen ab und wagen uns in den Regenwald nach Cape Tribulation zu Krokodilen und anderem!

Impressionen aus down under (Part I)

  • Das erste Kaenguruh, das wird gesehen haben, lag tot am Strassenrand
  • Bin selten innerhalb von knapp zwei Wochen so haeufig mit "folk" oder "darl(ing)" angesprochen worden wie hier - vom Busfahrer bis zum Ladenbesitzer
  • Warum steht ueber den Damentoiletten "No Mangoes" und bei den Jungs "Mangoes"?
  • Australien gehoert offensichtlich zu den fettleibigsten Nationen der Welt - wenn man sich die Innenstaedte mit den zig Fast food-Ketten und die Menue-Karten der Restaurant so anschaut: nicht verwunderlich! Aber wo sind all die feschen Surferboys und -girls?
  • Hier gibt es Unmengen Tiere, von denen ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas gehoert habe - oder wer kennt bitteschoen einen Schnabeligel oder einen Cassowary?
  • Warum ist Enrique Iglesias auf Platz 5 der australischen Charts???
  • Unsere bisherige Reise umfasst knapp 1.800 Kilometer (Stand: 15.08.2010) und es werden noch viel, viel mehr werden!

Magnetic Island (11./12.08.2010)

Nach einem sehr netten und bierseligen Abend mit "unserer" Segelgruppe in der Kneipe "Beaches" verabschiedeten wir uns am naechsten Morgen recht frohgemut von Airlie Beach, denn ueber Nacht hat ein ordentlich tropischer Dauerregen eingesetzt und alles war grau in grau.
Am Busterminal schlossen wir schnell Bekanntschaft mit einem Mitreisenden, Roger aus den Niederlanden, und auch Steffen aus Deutschland, der bereits mit uns auf dem Segelboot unterwegs war, wollte ebenfalls Richtung Norden im selben Greyhound-Bus weiterreisen. So verschmerzten wir die Verspaetung ganz gut und auch die knapp sechsstuendige Busfahrt war recht kurzweilig - wie immer begleitet von schnoddrigen Kommentaren des Busfahrers.
In Townsville angekommen duesten wir sofort zur Faehre nach Magnetic Island, und dank guten Timings waren wir dann auch knapp eine halbe Stunde spaeter bereits auf dieser bezaubernden Insel angekommen. Bereits der Busfahrer dort war wieder einem Schwaetzchen nicht abgeneigt, und so fuhren wir gut unterhalten in unsere Unterkunft, das YHA Bungalow Bay Koala Village-Hostel. Dieses besteht aus kleinen Huetten mit 2er- bis 8er-Dorms, verteilt ueber ein recht grosses, dichtbewachsenes Gelaende, einer KOchhuette und einer recht grossen Bar mitsamt Restaurant sowie einem Campingplatz. Alles sehr idyllisch und fast ein wenig "tropisch", auf jeden Fall hoerte man die verschiedenstes Voegel in den Baeumen kreischen.
Nachdem wir unser Stockbett in einer 8er-Huette bezogen hatten, gings zum Spaziergang in die Horseshoe Bay, wo wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang (gegen 18 Uhr - hier ist schliesslich Winter) bewundern durften. Im Supermarkt versorgten wir uns mit ein paar Lebensmitteln und liessen den Tag gemuetlich mit Bier im Hostel ausklingen. Vor dem Zubettgehen konnten wir im Dunkeln noch die diversesten Possums bei ihrem naechtlichen Treiben beobachten, die dort auf dem Gelaende leben, und scheuchten auch das eine oder andere kleine Wallaby auf.
Sehr belustigt hatte uns bereits bei unserem ersten Rundgang der Hinweis in der Kueche, dass Possums wohl in der Nacht "Party in the kitchen" veranstalten und dabei alles herumliegende Essen vertilgen wuerden.
Da wir noch immer nicht genug von der australischen Tierwelt gesehen haben, sind wir am naechsten Morgen zu einer mehrstuendigen Wanderung aufgebrochen. Es ging malerisch auf einen Huegel durch dichte Eukalyptuswaelder - dort sollten Koalas in freier Wildbahn zu beobachten sein. Leider hatten wir kein Glueck oder vielleicht auch nicht den richtigen Blick fuer die mehr als 20h taeglich schlafenden Pelzknaeuel, aber immer entschaedigte der Blick von oben ueber die Insel mit ihren Buchten uns sehr!
Den Nachmittag ueber faulenzten wir am Strand, und man durfte sogar im Meer baden (wir sollten uns nur vor den Walen in acht nehmen, wurden wir belehrt).
Am Strand trafen wir tatsaechlich wieder auf Roger und Steffen und verabredeten uns fuer den Abend in der Hostelbar. Dort wird naemlich jeden Donnerstag "Coconut Bowling" veranstaltet, der Partykracher auf der Insel und ein Event fuer Gross und Klein. Auf der verschlafenen Insel nicht weiter verwunderlich, und so mischten sich am Abend tatsaechlich Original-Maggie Island-Bewohner mit den Backpackern und spielten Bowling mit einer Kokosnuss als Kugel um Freibier. Was fuer ein Spass!
Am Ende bestaunten wir nochmals die herumlaufenden Possums und packten unsere Rucksaecke fuer die Weiterreise - natuerlich sehr frueh am naechsten Morgen :-)

10.8.10

Whitsunday Islands (08.-10.08.2010)

Im Hostel haben wir am Sonntag vormittag schnell unsere Siebensachen zusammengepackt, die wir fuer einen knapp dreitaegigen Segelausflug brauchen, und konnten nach dem Auschecken noch ein Fruehstueck auf der Hostelterrasse und umgegeben von laut schreienden Kakadus, die hier frei leben, geniessen.
Dann spazierten wir eine gute halbe Stunde lang entlang am Ufer hin zum Hafen, wo wir auf unsere Mitreisenden trafen - eine 15koepfige, sehr internationale Truppe, mit der wir im Lauf der naechsten Tage sehr viel Spass haben sollten. Wir wurden dann auch gleich von "unserer" dreikoepfigen Crew begruesst und ab gings auf die SV Whitehaven, unserem Heim fuer die naechsten zwei Naechte.
Uebernachtet wurde hier in engen 8er-Kabinen, aber immerhin gabs winzigkleine Duschen und vor allem: viel Platz an Deck! Und schon wurden die Segel gehisst, und nach einigen einfuehrenden Worten des Skippers gings los Richtung Inseln. Am ersten Nachmittag folgte dann der erste Schnorchelausflug, allerdings immer komplett im Neoprenanzug wegen der Wuerfelquallen und anderer unschoener Meeresbewohner.
Die Korallenriffe waren wunderschoen, und die Fischschwaerme wie immer beeindruckend, doch leider war das Wasser viel zu kalt, um laenger darin herumzuschnorcheln, so dass wir alle relativ schnell aufgeben mussten. Zurueck auf dem Schiff waren wir also erst einmal froh ueber einen heissen Kaffee, da auch ein recht frischer Wind lange Pullis und Jacken noetig machte. Daher fiel das Abendessen und das "gesellige Beisammensein" an Deck am ersten Abend recht kurz aus.
Am naechsten Morgen standen denn auch alle schon gegen 6 Uhr wieder frisch und halbwegs munter parat, und wir fuhren auf die Hauptinsel Whitsunday Island. Dort an Land wanderten wir zum beruehmten Whitehaven Beach: schneeweisser, feinster Sand, wunderschoenes blaues, glasklares Wasser, in dem man Stachelrochen sehen konnte - ein wahr gewordener Urlaubstraum. Doch leider war es auch hier viel zu kuehl zum Baden, und es regnete sogar einen kurzen Moment. Ausserdem war der Strand uebervoll mit unzaehligen, zumeist recht jungen Reisenden.
Beim Rueckweg zum Boot konnten wir im Dickicht der Inselmitte noch eine mehr als handgrosse Spinne entdecken, die in ihrem riesigen Netz gerade einen Schmetterling gefangen hatte. Brrrr.
Zurueck an Bord konnten wir bei der Weiterfahrt einige Wale sehen, die in nicht allzu grosser Entfernung aus dem Wasser guckten, sowie sogar eine ziemlich grosse Schildkroete, die sich in der Sonne treiben liess.
Leider verlief auch der nachmittaegliche Schnorchelstopp recht kurz, weil es zum einen wieder zu kalt war, zum anderen war das Wasser recht aufgewuehlt, so dass die Sicht wegen des herumwirbelnden Sands leider recht schlecht war.
Aber so konnten wir den Kaffee an Deck und das darauffolgende Abendessen und vor allem die Gespraeche mit den anderen unter wunderschoenem Sternenhimmel geniessen, natuerlich immer mit einem Glas Wein in der Hand :-)
Heute morgen waren wir sogar noch vor dem Fruehstueck gegen 7 Uhr noch fuer einen kurzen Schnorchelausflug im Meer, und dann gings in mehrstuendiger Fahrt zurueck nach Airlie Beach.
Die Verabschiedung von der Crew und v.a. von den anderen Mitreisenden fiel sehr herzlich aus, die Runde war wirklich sehr nett, und wir hatten die Gelegenheit, an drei Tagen immer abwechselnd deutsch, englisch, italienisch und sogar ein bisschen franzoesisch zu sprechen.
In Airlie Beach schwammen und faulenzten wir noch ein bisschen an der Lagune, wurden dann wieder sehr nett im Hostel begruesst und mussten uns dann leider erst einmal unsrer Waesche widmen.
Aber danach war noch genuegend Zeit, um ausgedehnt auf der Terrasse zu lesen und auch schon das erste Bier des Tages zu uns zu nehmen.
Im Moment sitze ich nun im Internetcafe, blogge ein bisschen, lese Mails, bevor wir uns gleich zum Abendessen mit unseren "Bootsbekanntschaften" (soweit noch in Airlie Beach) treffen.
Der Bus morgen frueh in Richtung Townsville ist bereits reserviert, ebenso das Hostel auf Magnetic Island - es geht also weiter nordwaerts!

Airlie Beach (07.08.2010)

Tatsaechlich, kaum faehrt man knapp 900 km mit dem Bus, schon wirds deutlich waermer. Auf der Strecke zwischen Hervey Bay und Airlie Beach konnten wir erstaunlich gut schlafen und bei Sonnenaufgang ein paar  vereinzelte Wallabys am Strassenrand sehen, bevor wir gegen 10 Uhr morgens endlich in der Bucht von Airlie Beach ankamen. Die Sonne schien strahlend vom Himmel, es war Markttag, und so genehmigten wir uns erst einmal einen Kaffee am Strand, bevor uns der Pickup-Service zum von mehreren Seiten waermstens empfohlenen Hostel "Backpackers by the bay" brachte.
Dort bezogen wir flugs zwei Betten im 4er-Dorm, und liessen uns danach alle moeglichen Tourvorschlaege fuer die Whitsunday-Inseln unterbreiten, die man von hier aus besuchen kann.
Aber zuerst erkundeten wir zu Fuss die "City" von Airlie Beach, die aus vielen, vielen kleinen Laeden, Cafes, ... besteht - eben eine typische Urlauberstadt. Besonders huebsch ist die kuenstlich angelegte Lagune, die an diesem schoenen Samstag nachmittag natuerlich von vielen Badegaesten bevoelkert war. Nachdem wir ein bisschen faul in der Sonne herumgesessen waren und uns fuer einen zweitaegigen Segeltrip in die Whitsundays entschieden hatten, nutzten wir die BYO-Vorgabe ("bring your own" - d.h. Getraenke duerfen mitgebracht werden) fuer den Toern und kauften im Bottle Shop, der sogar einen Drive In-Schalter hatte, Dosenbier und Wein.
Zurueck im Hostel bestellten wir Pizza und verbrachten den Abend auf der wunderschoenen Terrasse des wirklich sehr netten Hostels, wo wir Bier tranken und das "OpenAir-Kino" nutzten, das dort angeboten wurde.

7.8.10

Fraser Island (05./06.08.2010)

Bisher ist es ein Urlaub mit wenig Ausschlafen und viel "fruehem Aufstehen". Nach dem fantastischen Abendessen gestern (die Garnelen waren sensationell! Und der Weisswein ebenfalls!) mussten wir wieder frueh ins Bett - so ganz ist der Jetlag noch nicht ausgestanden. Und der Wecker klingelte schon wieder um halb sieben. Schnell duschen, Sachen packen, und schon wurden wir vom einem Bus von Fraser Explorer Tours abgeholt. Der launige Fahrer sammelte noch Horden anderer Touristen ein, und dann wurden wir zum Faehrhafen von Riverheads kutschiert.
Dort gings mit der Faehre und begleitet von Delphinen auf Fraser Island. An Land wurden die Heerscharen von Touris verteilt auf diverse Busse, je nachdem, welche Tour gebucht wurde. Wir wurden in einem Allrad-Bus von Guide Shane lautstarkt begruesst, und los gings: rumpelnd auf einer Sandpiste quer durch die Insel, vorbei an Gummibaeumen, Kauri Pines, Farnen, kurz: Urwaldfeeling und immer untermalt von Shanes Erklaerungen und Geschichten auf die Ostseite von Fraser.
Die Tour beinhaltete dann eine mehrstuendigen Spaziergang zum Lake Wabby sowie einen Trip zum Lake McKenzie - leider war das Wetter zwar regenwald-, aber keineswegs badetauglich. Doch die Sandduenen am Lake Wabby waren sehr beeindruckend!
Am Spaetnachmittag folgte dann noch ein kurzer Fussweg rund um die Central Station, wo Shane wilde Geschichten ueber giftige Spinnen und anderes Viehzeug zum Besten gab.
Schliesslich wurden wir im Eurong Resort abgesetzt, dort gabs Abendessen und wir bezogen recht geraeumige Zimmer - natuerlich nach einem Bier in der Beach Bar und leider ohne wilde Dingos gesichtet zu haben.
Das konnten wir am naechsten Tag nachholen, der mit einem sehr fruehen Fruehstueck (siehe oben!) und einer langen Fahrt den mehr als 100 km langen Sandstrand entlang begann. Im Meer waren immer wieder die Fontaenen der vorbeiziehenden Wale zu sehen, waehrend vor uns einige Jeeps auf der Sand-Piste entlangduesten. Das Wetter war endlich traumhaft schoen, viel Sonne, kaum Wolken, allerdings recht windig. Als ersten Zwischenstopp hielten wir bei den Champagne Pools - leider war grade Ebbe und von "Champagne" nicht viel zu sehen, aber dafuer krabbelten viele Krebse in den Felsen herum, und das Meerpanorama war sehr malerisch. Spaeter gings weiter zum Indian Head mit einem kleinen Picknick und einer "Bergbesteigung". Vom Gipfel aus konnte man im kristallklaren Wasser unzaehlige Delphine, Rochen, Haie und auch Wale sehen - da wir uns die Whale Watching Tour in Hervey Bay gespart haben (zu teuer), war das wenigstens ein kleiner Ersatz. Spaeter hielt unser Bus dann noch beim Eli Creek, wo Norman sich ein Stueck den Fluss heruntertreiben liess. Und nach einer weiteren sehr holprigen Fahrt durchs Inselinnere gelangten wir am fruehen Abend wieder zum Faehranleger. Zurueck in Hervey Bay konnten wir kurz unsere Rucksaecke im Friendly Hostel umpacken (sehr empfehlenswertes Hostel - unkompliziert, sehr sauber und gemuetlich, und die kostenlosen Fahrraeder sind prima!), bevor uns Besitzer Gary netterweise zum Busbahnhof brachte.
Mit ewiger Verspaetung von knapp zwei Stunden, die wir zu spaeter Stunde recht frierend am Busbahnhof verbrachten, kam dann auch endlich der Greyhound-Bus, der uns in gut 12 Stunden nach Airlie Beach bringen sollte.

Allgemeines noch zum Schluss: Billig ist Australien ja mal nun ganz und gar nicht! Fuer ein Hostel-Bett muss man durchaus 25 AUD rechnen (auch im Dorm!), die Dose Bier kostet um die 3-4 Dollar, der Greyhound-Buspass fuer die Strecke Brisbane nach Cairns kostet 270 AUD und so eine zweitaegige Inseltour schlaegt dann auch gleich mal mit gut 300 Dollar zu Buche. Puh!

4.8.10

Hervey Bay (04.08.2010)

In Brisbane haben wir heute morgen um halb sieben ganz leise unsere Sachen gepackt, unser Hostelzimmer geraeumt und sind mit dem ersten Bus in ca. 5 Stunden nach Hervey Bay gefahren. Der Greyhound-Busfahrer war recht entspannt, stellte allerdings fest, dass ausser ihm nur noch zwei weitere Australier im Bus waren, der Rest natuerlich alles Touristen. Viele Deutsche sind unterwegs, allerdings ist definitiv Nebensaison, und daher sind die Besucherstroeme noch ueberschaubar.
Von unterwegs konnten wir dank der tollen australischen Prepaid-Karte (danke an Steffi) schon unser Hostel reservieren, und so wurden wir am Busbahnhof direkt abgeholt und ins "Friendly Hostel" kutschiert.
Dort erklaerte uns der Besitzer Gary gleich die verschiedenen Touren auf Fraser Island und wir konnten direkt fuer den naechsten Morgen eine zweitaegige Tour buchen.
Anschliessend schnappten wir uns zwei kostenlose Fahrraeder und auf gings in den Linksverkehr. Wir radelten zum Strand und genossen den Radweg entlang der Strandpromenade, sassen am Strand in der Sonne und streckten sogar kurz die Fuesse ins Wasser.
Danach fuhren wir zum Supermarkt und erstanden frische Garnelen und Weisswein - freue mich schon aufs Abendessen! Das werden wir naemlich gleich mal in Angriff nehmen, und danach muessen wir noch schnell das Noetigste fuer unseren zweitaegigen Inseltrip packen.

Brisbane (03.08.2010)

Irgendwann geht tatsächlich auch der längste Flug zu Ende. Der nach Brisbane war erstaunlicherweise recht kurzweilig. Zum einen lag es an den relativ kurzen Einzelstrecken (München - Dubai -Singapur - Brisbane) mit max. 7 Stunden Flugzeit, zum anderen war das Bord-Unterhaltungsprogramm perfekt und sogar das wessen war absolut in Ordnung. Daumen nach oben für Emirates!
Als "Urlaubsvorbereitung" habe ich mir kurz vor unserer Ankunft noch schnell "Finding Nemo" angeschaut, der spielt schließlich im Great Barrier Reef bzw. in Sydney :-)
Kurz nach Mitternacht landeten wir also in Brisbane und düsten mit dem Shuttlebus zum im Voraus reservierten Hostel Cloud 9. Im Vierer-Dorm wurden wir nett begrüßt und schliefen erstaunlich gut.
An unserem ersten Aussie-Tag waren wir ganz schön fleißig: morgens haben wir als erstes unsere Greyhound-Bus-Tickets für die gesamte Ostküste erstanden, danach ging's zum Stadtrundgang. Brisbane ist ganz nett, v.a. die Flusspromenade sehr schön angelegt und das Wetter war für einen Wintertag wunderbar (in der Sonne sehr warm, allerdings ziemlich windig). Wir haben den Botanischrn Garten mitsamt dem "Old Government House" besichtigt, und nachmittags haben wir uns das Queensland Museum angeschaut. Dort war praktischerweise der Eintritt frei und wir konnten die gesamte Flora und Fauna Queenslands bestaunen (ja, auch Springspinnen waren dabei, aber zum Glueck nicht mehr lebendig).

Nach einem Nachmittagsschläfchen spazierten wir zum Supermarkt und zum Abendessen (leckeres Steak im Caxton) tranken noch ein, zwei XXXX-Bier in einer Bar und gingen wieder den Jetlag ausschlafen.
Mein Fazit zu Brisbane: mehr als einen Tag kann man hier wohl nicht sinnvoll verbringen - also geht's gleich am nächsten Morgen weiter nordwärts!

1.8.10

Abflug

So, nun sitzen wir also am Münchner Flughafen inmitten vieler verschleierter Damen und haben noch ein paar Minuten Zeit, bis das Boarding losgeht. Die Rucksäcke sind verstaut (diesmal: 12,9 und 11 Kilo), die Gala als Bordlektüre liegt bereit, und eine leichte Sonntag-Nachmittags-Müdigkeit verspricht einen angenehmen Flug.
Wir melden uns wieder von der anderen Seite des Erdballs - ich freu mich jetzt mal auf den Disney-Channel im Flugzeug :-)

Von meinem iPhone gesendet

29.6.10

Australien - Die Vorfreude wächst!

Nun sind's tatsächlich nur noch 33 Tage, bis wir endlich zum nächsten großen Urlaub aufbrechen dürfen!
Vorher verlangen mir die Münchner Opernfestspiele noch einiges ab, so dass bisher noch keine wirkliche Zeit blieb, um in die Urlaubsvorbereitung einzusteigen.
Aber auf jeden Fall gehts am 01.08. - nachdem mit dem 31.7. die Spielzeit mit einem "Tannhäuser" und einer fulminanten Party zu Ende gehen wird - nachmittags mit "Emirates" und einem Zwischenstop in Dubai erst einmal nach Brisbane.

Das Visum haben wir schon, die Reiseführer und -lektüre steht im Schrank, das Projekt "Kühlschrank-Leeressen" läuft, ein neuer Sonnenhut und Badeschuhe liegen bereit.

Ich freu mich auf Down under und die Fiji-Inseln!

Wer mag, kann übrigens immer die Reiseroute auf der Google-Maps-Karte im rechten Rand mitverfolgen!