2.9.16

Costa Rica - Zusammenfassung und Schluss

Wir sind wieder zuhause!
Nach insgesamt 24 Stunden Reisezeit und total geplättet haben wir am Dienstag um kurz vor 12 Uhr unsere Wohnung betreten und uns erst mal sehr über die Milch im Kühlschrank und die Bäckertüte auf dem Tisch gefreut - beste Nachbarn ever!!!

Das frühe Aufstehen am Montag lief besser als gedacht, und auch die Zeit am Flughafen ging gut rum. Der 4stündige Flug nach Houston/USA verging dank kleinem Nickerchen auch recht schnell. In Houston hatten wir fast 5 Stunden Aufenthalt. Die Hälfte davon verbrachten wir allerdings in der langen Warteschlange vor der Immigration und beim Security Check.
Durfte man in Costa Rica mit Kleinkind noch durch eine "fast lane", nahm man in den USA keine Rücksicht auf Titus. Der fand aber schon wieder alles nur wahnsinnig spannend und redete ohne Pause...
Als wir endlich durch waren und uns im Food Court gestärkt hatten, stand Titus bestimmt über eine Stunde an der großen Fensterscheibe  und kommentierte lautstark das Geschehen draußen am Rollfeld: da starteten und landeten Flugzeuge, wurden Koffer ein- und ausgeladen, Maschinen betankt und geputzt, Techniker schwirrten herum, Busse fuhren kreuz und quer - wir kennen uns mit den Abläufen nun bestens aus!


Dann folgte ein seeeeeehr langer Flug nach München, mehr als 10 Stunden dauerte dieser. Leider ist die United keine besonders komfortable Fluglinie, es gab kein Spielzeug an Bord und auch kein extra Kinderessen. Doch wieder war Titus völlig fasziniert vom Fliegen und brauchte außer ein paar Duplosteinen überhaupt keine Unterhaltung. Weit nach Mitternacht schlief der kleine Kerl dann endlich ein und verpennte sowohl die Landung als auch das Aussteigen. Erst beim Koffer-Holen wachte er auf und verlangte lautstark nach Frühstück...

Zusammenfassung:

In 24 Tagen sind wir gut 1.400 km mit dem Auto gefahren. Ein sehr robustes Auto mit Vierradantrieb zu mieten, war sicher die sinnvollste Entscheidung, da wir ganz schön oft "offroad" unterwegs waren. Nur die Einbahnstraßen haben Norman so manchen Nerv gekostet...



Costa Rica im August, also im dortigen Winter, war viel, viel heißer, als wir im Vorfeld dachten. Die Temperaturen lagen täglich bei knapp 30 Grad, und selbst der tägliche Regen brachte keine Abkühlung. Nur in den Bergen, auf 3.000 m, mussten wir mal die lange Hose und den Pulli rausholen.

Wir sind begeistert davon, wie viele Tiere wir tatsächlich gesehen haben! Angefangen bei den eierlegenden Schildkröten in der Karibik über die Faultiere in den Bäumen, die frechen Brüll-, Klammer-, Kapuziner- und Totenkopfäffchen, die überall herumchillenden Leguanen, die farbenfrohen Schmetterlinge, die lauten Tukane bis hin zu den emsigen Blattschneideameisen. Einziger Wermutstropfen: wir konnten keinen einzigen Tapir finden! :-(



Das Essen war eigentlich nicht der Rede wert, einzig Reis mit Bohnen ist die Nationalspeise und schmeckte zum Glück dank intensiver Korianderwürzung vor allem Titus immer und überall. Ansonsten viel Fast Food und Fleisch bzw. Fisch.
Aber die Früchte! Frische Ananas, Papayas, Wassermelonen, Erdbeeren, Avocados, Guaven, Bananen, Kokosnüsse, Rambutan und so viel mehr! Zu Normans größter Freude gibt es fast überall frischen Guanàbana-Saft, den er seit unserer Südamerikareise 2009 ungemein liebt.

Nicht nur das Essen ist "amerikanisiert", auch die Städte sehen so aus, als könnten sie ebenso in den USA stehen: einstöckige Bungalows mit kleinen Vorgärten, Wassergräben davor und einem schachbrettartigen Straßennetz. Vorteil: jeder spricht englisch!

Die Ticos sind allesamt ungemein freundlich, wenn auch gerne mal verschnarcht im Service. Und - äh - "wohlgenährt", mit unfassbar großem Selbstbewusstsein, dass die Damen in engen Leggins und Tops und die Herren bauchfrei herumlaufen lässt.
Beeindruckt hat uns die Kinderfreundlichkeit. In jedem noch so kleinen Restaurant gibt es selbstverständlich einen Kinderstuhl und meist sogar eine eigene Kinderkarte (zwar leider auch höchst fleischlastig, aber zumindest Pommes oder Pasta gab's immer).

Wir haben versucht, uns mit viel Action fit zu halten, und da bietet Costa Rica wirklich einiges an! Von Tierbeobachtungs-Touren über Wanderungen, Zip-Lining, Baden im Pool, im Fluss und im Meer, bis hin zum Tauchen haben wir alles ausprobiert. Schön war auch, dass wir soviel auf dem Wasser unterwegs waren und wirklich viel Boot gefahren sind.



Ärgerlich für uns war, dass unsere Kamera in der Hälfte vom Urlaub den Geist aufgegeben hat (Platine kaputt, wie ich gestern beim Service erfahren musste), aber die Handyfotos sind auch nicht schlecht. Und geärgert habe ich mich auch darüber, dass beim Zurückfliegen die Amis offenbar genauer meinen Kofferinhalt überprüfen wollten und deshalb mein Kofferschloss aufgeschnitten und alles durchsucht haben. Netterweise durfte ich dann den mitgebrachten Kaffee und die leckere Hershey's Schokosauce behalten.

Das Allerschönste an der ganzen Reise war sicherlich, dass Titus wieder einmal so zufrieden, glücklich und unkompliziert alles mitgemacht hat, was wir uns ausgedacht hatten. Kein Flug war ihm zu lang (das vorbereitete Tablet mit Kinderserien und Spieleapps haben wir nicht einziges Mal ausgepackt), keine Autofahrt zu holprig, keine Bootsfahrt zu wild. Er ist viel gewandert, hat sich über Tiere gefreut und auch das Essen sehr gemocht. Die Zeitumstellung war überhaupt kein Problem und auch die Hitze hat ihn sicher weniger gestört als uns.

Wir wurden mehrfach von anderen Hotelgästen, Wanderern und Restaurantbesuchern angesprochen, dass wir so ein fröhliches und nettes Kind dabei hätten, das ja offenbar sehr viel Spaß am fremden Land hat. Das freut mich immer sehr, vor allem wenn so eine Ansage von Leuten ohne Kinder kommt. Denn ich habe früher bei Reisen Kinder öfter mal als - naja - ein bisserl anstrengend empfunden...

Am besten war aber sicherlich, dass wir alle so viel Zeit füreinander hatten, ganz ohne Termine immer von Tag zu Tag entscheiden konnten, was wir als nächstes unternehmen und wo wir hinfahren. Großer Vorteil einer solchen "spontanen" Reiseplanung ist dabei sicherlich, dass im August in Costa Rica totale Nebensaison ist und wir deshalb in den Hotels und Unterkünften oft fast die einzigen Gäste waren und so nie groß im Voraus buchen mussten. Herrlich!
Und da nimmt man doch gerne mal so einen kleinen oder mittelgroßen täglichen Regenguss in Kauf, oder?!

In diesem Sinne: pura vida!!!!

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