7.3.07

Mehr Bücher und Filme

Puh, bin tatsächlich immer noch auf dem Indien-Trip und bekomme gar nicht genug von diesem Land. Werde nun endlich mal die schönsten Fotos in Postergröße nachbestellen und in meiner Wohnung aufhängen, da sind echte Traumbilder dabei.

Damit ich mich erinnern kann, was ich alles so über Indien gelesen und gesehen habe, werde ich hier in unregelmäßigen Abständen weiter die Bücher und Filme darüber festhalten.
Dank Anjalis und Johannes' beachtlicher Bollywood-DVD-Sammlung konnte ich mein Repertoire darin ziemlich erweitern - allerdings muss man bei Filmen in Hindi mit englischen Untertiteln tatsächlich jede Minute des Films auf den Bildschirm schauen; also nix mit Bügeln nebenher o.ä.

Bücher:
  • Kiran Desai: "Erbin des verlorenen Landes" (2006): Wollten mir die Buchhändler in Indien immerzu andrehen, zum Glück hab ich aber nicht versucht, das Buch auf Englisch zu lesen, das hätte wohl nicht funktioniert. Der Roman war der Renner auf der Frankfurter Buchmesse 2006, allerdings bin ich unsicher, wie ich ihn finden soll. In dem Buch ist keiner der Personen glücklich, alle hadern mit ihrem jeweiligen Schicksal, aber die indische Berglandschaft um Dehra Dun ist toll beschrieben, überhaupt macht die Sprache alle Unschönheiten der Handlung wieder wett.
  • Chitra Banerjee Divakaruni: "Die Hüterin der Gewürze" (1997): Hat mich inhaltlich sehr an "Chocolat" erinnert; es geht um die Inderin Tilo, die einen Gewürzladen in Amerika betreibt und den Menschen ins Herz sehen kann, d.h. alle ihre Probleme erkennt und diese mit Hilfe der Gewürze zu beheben versucht. Der Roman schwankt immer zwischen Realität und Magie/Fantasy, ein sehr schönes Buch.
  • Viramma, Josiane & Jean-Luc Racine: "Eine Unberührbare erzählt. Ein Leben am Rande des indischen Kastensystems" (2001): Die Wissenschaftler Josiane und Jean-Luc Racine haben hier ihre langjährigen Gespräche mit Viramma, einer Paria aus der Nähe Pondicherry, veröffentlicht. Ein faszinierendes Buch!
    Inhaltszusammenfassung aus Amazon: Leid und Gewalt durchzogen in der Tat Virammas Leben wie ein roter Faden. Gewalt in Form von Hunger und Krankheit (allein neun ihrer zwölf Kinder starben im zartesten Alter), die tägliche Gewalt der Grundbesitzer, in deren Frondienst Viramma ein Leben lang schuftete, sexuelle Gewalt und ganz allgemein die Gewalt einer jahrhundertealten Tradition, die die Paria mit Verachtung straft. Wer indes die Vitalität der alten Frau erlebt, die ohne Spur von Bitterkeit und in kindlicher Naivität ihr Leben vor Josiane ausbreitet, erhält eine Ahnung von der Würde und universellen Menschlichkeit, die Gandhi meinte, als er die Unberührbaren einst als Kinder Gottes bezeichnete.
  • Arundhati Roy: "Der Gott der kleinen Dinge" (1999): Geschichte einer indischen Großfamilie in Kerala, in der nach und nach die dunklen Punkte in der Vergangenheit aufgedeckt werden. Habe ich als Hörbuch gehört, gelesen von Barbara Auer (Brigitte - Starke Stimmen-Edition). Beklemmende Geschichte, die mich danach sehr lange zum Nachdenken angeregt hat.
Filme:
  • Hum Tum (2004), mit Rani Mukerji und Saif Ali Khan. Hat mir gut gefallen, auch wenn die Musik eher unspektakulär war.




  • Dilwale Dulhania Le Jayenge (1995), erster Film mit Shahrukh Khan, Kajol und Amrish Puri in den Hauptrollen. Absoluter Kassenschlager, lief wohl über 10 Jahre in den Kinos. Fand ihn ganz großartig, v.a. weil dort Schweiz als Drehort diente, wo ein großer Teil der Geschichte und der Tanzszenen stattfanden; etwas, das viele späteren Filme inspirierte.
  • Kal Ho Naa Ho (2003), mit Shah Rukh Khan, Saif Ali Khan, Jaya Bachchan, Preity Zinta. Verzwickte Liebesgeschichte mit großem tragischen Ende (Taschentücher!!!). Spielt in New York, sehr modern gemacht. Lustig ist die indische Song-Version von "Pretty Woman".
  • Kuch Kuch Hota Hai (1998), mit Shah Rukh Khan, Kajol und Rani Mukerji. Sehr erfolgreicher Film über eine Liebes-Dreiecksgeschichte und mit einem süßen kleinen Mädchen. Ziemlich romantisch und mit viel Tränen.
Dank Anne Schumann bin ich weiterhin gut mit Lesetipps versorgt, und auch die Filme gehen nicht aus (v.a. in Anbetracht der Länge der Filme - keiner unter 180 Minuten!).
Werde hier weiter davon berichten.

Noch ein Tipp zum Schluss: im Casino-Kino in München, Odeonsplatz 8, läuft am kommenden Samstag (10.3.) um 23 Uhr "Nehlle Pe Dehlla", der in Indien erst kürzlich Premiere hatte. Mal schauen, ob ich nach dem Serfaus-Skitag noch Lust auf den Film habe.

1 Kommentar:

  1. Anonym10.3.07

    Hi, meine Maharani!
    Man könnte meinen, dass Du zur hauptberuflichen Indien-Literatur-und-Film-Kritkerin avanciert bist...
    :-)
    Grüße aus Wob-Town!

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