26.5.09

Santa Cruz Trek (22.-25.05.09)

Nadine meinte, der alpine (eher der "andische") Teil der Reise, muesste nun von Norman gebloggt werden:

Unser archaischer Ausflug in die Natur - der Santa Cruz Trek - begann zunaechst mit dem technischen Ausfall unseres Handy-Weckers, so dass wir erst den Microbus um 6:00h (und nicht wie geplant um 5:00h) morgens von Huaraz nach Caraz erreichten. Dabei hatten wir unsere grossen Rucksaecke mit Zelt, Schlafsack, Kocher, Essen etc. Nach ca. 2h abenteuerlicher Fahrt sind wir dann in Caraz in ein Collectivo umgestiegen. Das ist eine Art Sammeltaxi das faehrt, sobald es voll ist. Leider kam auch nach laengerer Zeit kein weiterer Fahrgast, so dass es kurzerhand zu erhoehtem Preis in ein regulaeres Taxi umgewandelt wurde. Der Fahrer nahm sich noch genuegend Zeit fuer einige Einkaeufe auf dem Markt, brachte uns dann aber doch sicher ueber eine Schotterpiste nach ca. 1h in das 2.900m hohe Cashapampa. Dort folgten harte Verhandlungen mit einem Arriero, der in den folgenden Tagen mit einem Esel (schlussendlich war es ein Pferd) unser Gepaeck auf dem Trek befoerdern sollte. Wir konnten uns am Ende einigen und so ging es dann gegen 11h endlich mit unserem Trekking los!

Die erste Etappe war auf ca. 4h veranschlagt, wir wollten den Zeltplatz Llamacorral auf 3.820 Hoehenmeter erreichen. In der sengenden Mittagshitze ging es in einem engen Tal ueber Geroell zunaechst steil bergan - recht schweisstreibend. Auch hier haben wir bereits die Hoehe beim Schnaufen bemerkt. Nach ca. 2/3 der Strecke weitete sich das Tal dann langsam und entlang eines huebsch maeandernden Gebirgsbachs ging es nur noch maessig bergan. Rechts und links weideten die Esel, Kuehe und so und die ersten schneebedeckten Gipfel schauten bereits gelegentlich am Horizont empor. Endlich erreichten wir den ersten Zeltplatz.

Die Nacht im Zelt mit 2 grossen Rucksaecken, Kochgeschirr, etc. war recht eng, aber im dicken Schlafsack angenehm. So konnten wir am zweiten Tag morgens um 8h die naechste Etappe beginnen. Fuer den zweiten Tag waren ca. 5h geplant bis zum Zeltplatz Taullipampa auf 4.250m. Zunaechst ging es 2h im Talgrund entlang, kaum ansteigend, mit fantastischem Blick auf die gletscherbedeckten Gipfel der 5 und 6.000er in der Umgebung. Nach einer kurzen Pause sind wir dann recht steil zunaechst den Weg Richtung Alpamayo eingeschlagen, jedoch dann nur bis zum Mirador, also einem Aussichtspunkt auf den spektakulaeren Gipfel. Nach einer weiteren knappen Stunde erreichten wir dann den naechsten Zeltplatz am Talende bereits gegen 14:00h. So war genuegend Zeit fuer Waschen im kalten Gebirgsbach, Teekochen (dauerte ewig!) und Essenkochen, sowie ein wenig Ausruhen mit fantastischem Panorama.

Die zweite Nacht im Zelt war deutlich kuehler - allerdings auch kuerzer. Bereits um 7:00h sind wir am dritten Tag zur laengsten Etappe gestartet. Ca. 8h waren vorgesehen bis zum Zeltplatz Quebrada Huaripampa auf 3.750m. Zunaechst stand jedoch ein steiler Aufstieg zum Hoehepunkt des Treks an, dem 4.750m hohen Punta Union. Nach ca. 2 1/2 Stunden erreichten wir diese Passhoehe und konnten einen grandiosen Rundumblick auf die schneebedeckten 6.000er geniessen. Danach folgte ein langer, zaeher Abstieg. Zunaechst ueber grosse Felsplatten, bevor es dann den Grossteil der Strecke sehr schlammig wurde: in der Nacht hatte es etwas geregnet, viele Baeche kreuzen den Weg und Herden von Eseln werden fuer die Touristen ueber die Strecke getrieben, so dass es eine ziemliche Schlammschlacht wurde. Um 15:15h erreichten wir endlich den letzten Zeltplatz, wo bereits einige Alpakas grasten.

Der 4. Tag begann wieder recht frueh. Um 7h gings wieder los, allerdings war die zu bewaeltigende Strecke recht kurz. Zunaechst eine Stunde das Tal weiter, wo bereits Schulkinder von den einzelnen Almen uns begleiteten. Dann noch ein knackiger Schlussanstieg ueber eine Stunde bis Vaqueria. Das ist ein kleiner Ort (3 Haeuser), wo gelegentlich ein Bus vorbeikommt.

Ein Bus kam auch bereits nach 1 Stunde, so dass wir eine extrem abenteuerliche Rueckfahrt ueber eine Schotterpiste und wilde Bergpaesse nach Huaraz antreten konnenten. Die Fahrt dauerte dann auch gute 4 Stunden (fuer ca. 100 km!).

In Huaraz angekommen freuten wir uns dann nach 4 Tagen auf eine heisse Dusche. Wir besorgten noch Bustickets nach Lima, brachten dringend die Waesche zum Waschen und genehmigten uns nach 4 Tagen Campingkocher ein leckeres Abendessen. Um 23:00h fuhr dann unser Super-Cama-Bus (ein Schlaf-Bus) Richtung Lima ab...

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