21.8.10

Darwin (19.-21.08.2010)

Die knapp 2.500 km lange Strecke zwischen Cairns und Darwin dauerte im Flugzeug immerhin zweieinhalb Stunden, und so landeten wir kurz nach 21 Uhr abends bei immer noch tropischen 29 Grad im sog. "Top End" des Northern Territory. Hier betraegt die Zeitverschiebung nach Deutschland "nur noch" 7,5 h.
Mit dem Shuttlebus gings zum Hostel, dem "Frogshollow" (kuenftig nur noch "das Loch" genannt). Dort bezogen wir zu spaeter Stunde das vorreservierte 8er-Dorm und waren ob der hygienischen Zustaende so verstoert, dass wir noch einen Spaziergang durch die mehr als laue Sommernacht unternahmen. Wir landeten natuerlich flugs in der Mitchell Street, der absoluten Partymeile Darwins, wo eine Bar neben der anderen steht und lautstark gefeiert wird. Nach diesem Ausflug brachten wir die Nacht im "Loch" irgendwie hinter uns (erstaunlich, welchen Saustall Leute anrichten koennen, die nur mit Rucksack reisen - soviel Zeug passt doch da gar nicht rein?!) und checkten am naechsten Morgen als allererstes aus.
Stattdessen bezogen wir ein nettes 4er-Dorm im Chillis und brachten die naechste Stunde damit zu, alle Touren und Hostels fuer die kompletten naechsten 6 Tage zu buchen. Danach gabs Kaffee, einen Supermarkt-Abstecher und schliesslich einen laaaaangen Spaziergang durch die sengende Hitze zum Museum and Art Gallery of the Northern Territory. Dort bestaunten wir viele ausgestopfte Tiere (Quallen, Spinnen, Schlangen,...) und u.a. "Sweetheart", eines der groessten Krokodile, das je in Darwins Umgebung gefangen wurde.
Auch Aboriginee-Kunst war ausgestellt, ausserdem gab es eine recht beeindrucke Ausstellung zum Zyklon Tracy, der an Weihnachten 1974 Darwin fast komplett zerstoert hat. Besonders gruselig war die Dunkelkammer, in der eine Originaltonaufnahme des Zyklons abgespielt wurde.
Nach diesem Ausflug und einer kurzen Busfahrt spazierten wir noch zur Lagune, die sehr idyllisch direkt am Meer angelegt wurde, da man im Meer wegen hoher Krokodil- und Quallengefahr nicht baden kann.
Abends konnten wir einen Gratis-Essensgutschein fuer das Vic, eine recht laute Bar, abstauben, das Essen war aber sehr brauchbar und der Jug Bier auch extrem guenstig.
Heute morgen gings wieder einmal frueh los, gegen 7 Uhr wurden wir bereits von Ben, dem Fahrer von Wallaroo Tours, zu einer Tagestour in den Litchfield Nationalpark abgeholt. Dieser brachte uns mit launigen Erzaehlungen zunaechst zu einem Arm des Adelaide River, wo wir eine extrem beeindruckende Bootstour machten. Im Adelaide River leben naemlich zur Zeit wohl um die 2.500 Krokodile, und tatsaechlich konnte man alle paar Meter ein solches Exemplar im Wasser schwimmen sehen. Unser Guide hatte auch ein bisschen "Koeder" dabei und lockte damit die Krokodile an, die direkt am Bootsrand weit aus dem Wasser sprangen, um Schweinefuesse o.a. zu schnappen. Gruselig!!!
Weiter gings ueber viele Kilometer vorbei an Hunderten von Termitenhuegeln, von winzig klein bis 6 m hoch, an einem der groessten legten wir dann auch noch einen kurzen Stopp ein. Zur Mittagszeit pausierten wir am Wangi Fall, wo man trotz Warnungen vor Suesswasserkrokodilen wunderbar schwimmen konnte - das war in dieser abartigen Hitze auch wirklich noetig. Dort tischte Ben uns dann ein leckeres Lunch auf, und schliesslich fuhren wir weiter, zuerst zu den Florence Falls und dann mit ausgedehnter Schwimmpause zu den Buley Rockholes. Hier konnte man in einem Fluss mit vielen natuerlichen Gumpen und kleinen Wasserfaellen plantschen, schwimmen oder einfach im lauwarmen Wasser sitzen.
Zum Abschluss der Tour gings zurueck nach Cairns, wo wir in einem Park mit Blick auf den Hafen eisgekuehlten Prosecco und eine riesige Menge Garnelen geniessen konnten, waehrend die Sonne unterging.
Traumhaft schoen, und auch unsere Mitreisenden waren wieder einmal ein sehr netter Haufen - besonders beeindruckt hat uns das Ehepaar um die 80, das diese Tour wacker mitgemacht hat.
Nun sitze ich im Hostel im Internetraum, wo die Klimaanlage auf Hochtouren laeuft, waehrend es draussen sicher immer noch gut 28 Grad hat. Gleich gehts ans Packen, und morgen frueh holt uns der Bus zu einer dreitaegigen Tour durchs Outback Richtung Alice Springs ab!

Kleiner Nachtrag: Als ich nach dem Bloggen zurueck in unser Dorm kam, entdeckte Norman einen etwa handtellergrossen Kaefer, der dort herumkrabbelte, und war natuerlich sofort schwer verstoert. Also habe ich mich todesmutig erbarmt und heldenhaft den Kaefer eingesammelt und ins Freie bugsiert. Auf den Schreck hin gabs noch ein Bier im Pub gegenueber :-)

1 Kommentar:

  1. Marcus28.8.10

    ...ich wuerde gerne ein Bild der ausgestopften Qualle sehen ;-)

    Viele Grueße und lasst es Euch gut gehen. Marcus

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