28.8.10

Outback Tour: Darwin nach Alice Springs (22.-24.08.2010)

Die geplante Outback-Tour begann fuer uns erst mal mit einem grossen Schreck: Ploetzlich und quasi mitten in der Nacht wurde die Tuer unseres Dorms aufgerissen, und unsere Reisebegleiterin Penny schrie lauthals: "Norman and Nadine, you are missing your tour!" - verschlafen! Woraufhin wir natuerlich in Windeseile unsere Sachen packten, auscheckten, noch schnell im Supermarkt Wasser kauften und flugs in den schon wartenden Bus einstiegen, und das alles noch im Dunkeln und gegen 6 Uhr.
Aber unsere Guides waren recht verstaendnisvoll, auch wenn wir die naechsten beiden Tage immer wieder damit aufgezogen wurden. Schnell stellte sich heraus, dass die Tour ein echter Glueckfall war, da wir insgesamt nur 10 Reisende plus unsere zwei Guides/Fahrer Penny und Ben waren und einen kompletten Reisebus fuer uns hatten - genug Platz also, um noch ein bisserl Schlaf nachzuholen.
Die ersten 500 km suedwarts gingen also schnell, und wir konnten zur Mittagszeit unser Camp beziehen und etwas essen. Dann wurden wir zur Katherine Gorge kutschiert, wo wir in einer brennenden Hitze von bestimmt ueber 40 Grad zu viert eine Wanderung machten, waehrend der Rest der Truppe entweder im Kayak paadelte oder Boot fuhr. Nach der Wanderung konnten wir auf den umliegenden Wiesen noch das eine oder andere wildlebende Wallaby bestaunen, und trauten uns trotz dieser Hitze nicht in den Fluss, da erst kuerzlich dort ein Krokodil gesichtet worden war.
Als unser Fahrer Ben wieder alle eingesammelt hatte, brachte er uns noch nach Katherine, einer der groessten Staedte des Northern Territory mit immerhin 4.000 Einwohnern. Viele davon sind Aboriginal People, und es war erschreckend, die Angehoerigen des Volkes, das mehr als 50.000 Jahre lang einen der unwirtlichsten Orte dieser Erde bewohnt hat, nun als vom Alkohol gezeichnete Zombis am Strassenrand lungern zu sehen. Besonders bei unserem Einkauf im Bottle Shop konnten wir die Konsequenzen sehen, so muss z.B. jeder ausnahmslos seinen Ausweis vorzeigen, dieser wird gescannt und fuer die naechsten 24 Stunden kann der Kaeufer nirgendwo sonst im Territory Alkohl erwerben. Eine Massnahme, um die Auswuechse des Alkoholismus besonders bei den Aboriginal People einzudaemmen - allerdings offenbar nicht besonders erfolgreich.
Zurueck im Camp und nach einer Dusche wurden die ersten Bierdosen geoeffnet, und nach einem leckeren ABendessen folgte eine kleine Vorstellungsrunde aller Anwesenden (mit Fragen nach dem Lieblingscomichelden und der Farbe der Unterwaesche), und dann setzten wir uns alle ums brennende Lagerfeuer und erhielten noch ein paar Infos zum Leben der Aboriginal People und v.a. zu Didgeridoos. Unsere beiden Guides holten dann auch fix ihre Instrumente, und jeder durfte mal - mehr oder weniger erfolgreich - probieren. Nachdem wir alle noch die in der Toilettenschuessel sitzenden gruenen Baumfroesche bewundert hatten, gings in der Zweier-Huette ins Bett.
Am naechsten Morgen wurden wir von Penny geweckt, und nach einem Fruehstueck gings um 7 Uhr direkt weiter, diesmal nach Mataranka und dort zu den sog. "Bitter Springs". Dort konnten wir vormittags eine Runde in einem etwa 28 Grad und von einer heissen Quelle gespeisten Fluss schwimmen, das war wahrhaft wunderbar und vormittags war die Aussentemperatur auch noch halbwegs ertraeglich. Ein weiterer Zwischenstopp fuehrte uns zu einem kleinen Zoo mitten im Outback, wo wir uns allesamt in ein kleines Baby-Wallaby verliebten, ausserdem hielt Norman todesmutig eine "Childrens Phyton" in den Haenden. Die Mittagspause legten wir in Daly Waters ein, mitten im Nirgendwo steht dort das wohl aelteste Pub des Northern Territory, sehr urig. Nachdem wir irgendwo noch ein Strassenschild mit dem Hinweis "No fuel for the next 500 kilometres" passiert hatten, konnten wir noch einen wundervollen Sonnenuntergang vom Bus aus geniessen, bevor wir gegen 19 Uhr in unserem Camp bei Tennant Creek ankamen.
Dusche, Abendessen, Bier und nette Gespraeche, und schliesslich ueberredeten unsere Guides uns allesamt, die Nacht unterm Sternenhimmel zu schlafen, und zwar in einem Swag und wirklich sehr "australisch". Das war wunderbar, so einen will ich unbedingt haben!
Und wieder war die Nacht frueh zu Ende, gegen 5 Uhr packten wir alles zusammen und fuhren zu den Devils Marbles, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Die Steinformation mitten im Outback ist wirklich beeindruckend, und nach einem Kaffee gings nun an die letzte Etappe unseres "Road trips". Nach diversen Zwischenstopps z. B. bei einer alten Telegraphenstation erreichten wir gegen 14 Uhr dann Alice Springs und checkten im Hostel Annie's Place ein. Waesche waschen, die City erkunden (in der gegen 17 Uhr wirklich die Buergersteige hochgeklappt werden), und ein paar Dinge fuer die naechsten Tage organisieren, und schon gings in ein Pub, in dem wir uns mit dem Rest unserer Reisetruppe fuer ein letztes gemeinsames Abendessen und ein paar Bier verabredet hatten. Das war unheimlich nett, schliesslich schweisst eine solche Fahrt ueber 1.770 km (!!!) doch zusammen, und die aus Franzosen, Deutschen und Australiern bestehende Gruppe hatte viel Spass miteinander.
Also verabschiedeten wir uns schliesslich sehr herzlich voneinander, und ab gings ins Bettchen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen