20.10.08

Saigon

Nach einer knapp 9stuendigen Zugfahrt kamen wir morgen um halb sechs am Hauptbahnhof in Saigon an, und der Tag versprach wieder mal sehr heiss zu werden. Wir vertrieben uns noch eine Weile die Zeit am Bahnhof mit Lesen und Karten schreiben, und liessen uns dann zum erwaehlten Hotel, "Madame Cuc", fahren, wo wir um kurz vor 8 Uhr einchecken konnten. Eine kurze Dusche, und um 8.15 Uhr fuhren wir schon mit dem Bus weiter zu den Tunneln von Cu Chi, diese Tour hatten wir morgens noch eben gebucht.
Dieses Tunnelsystem, ein Stueck ausserhalb von Saigon, wurde im Vietnam-Krieg von den Vietcong angelegt. Dort versteckten sich viele Menschen und legten von dort aus fiese Fallen im Wald an und kaempften gegen die Amerikaner.
Das Ganze entpuppte sich waehrend der 90minuetigen Fuehrung v.a. als Propaganda fuer die mutigen Vietcong und gegen die Amerikaner, so wurde uns z.B. von unserem sehr lustig redenden Guide erzaehlt, dass ein Maedchen auf Rachefeldzug soundsoviele GIs ermordet ht und deshalb eine Volksheldin geworden sei. Naja. Aufgebaut waren die Fallen, die im gesamten Waldgebiet angelegt worden sind, darueber waren comicaehnliche Illustrationen, wie amerikanische Soldaten darin blutspritzend gefangen wurden. Bei unserer Gruppe waren auch ein paar Japaner, die sich ganz klischeemaessig vor jedem Panzer/Bombenkrater/Tunneleingang... kichernd fotographieren liessen. Zu guter Letzt durften wir noch ein Stueck durch den Tunnel kriechen, wo's furchtbar heiss und eng war.
Zurueck in Saigon gabs eine Pho zur Staerkung, und weiter ging die Besichtigungstour, diesmal aber auf eigene Faust und zu Fuss. Wir kauften in der Markthalle (natuerlich nur nach wildem Feilschen) einige Mitbringsel, bestaunten den unvorstellbaren Verkehr (Tausende von Rollern, die an der Ampel bei Gruen gleichzeitig losfahren), spazierten durch den noblen Teil, bestaunten Kirchen und v.a. die "Pagode des Jadekaisers" und liefen stundenlang durch den Verkehrsmief.
Zum Abendessen gab's Banh Xeo, so eine Art Pfannkuchen mit Fleisch/Shrimps/Gemuesefuellung, sehr lecker! Und noch ein paar Drinks in den Bars rund um unser Hotel.
Dort beobachteten wir staunend einen Fahrradfahrer, der eine Art Garkueche mit Autobatterie auf seinem Gepaecktraeger befestigt hatte und irgendwas seltsames zu essen fabrizierte. Auf unser Staunen erklaerte unser Sitznachbar, ein Amerikaner vietnamesischer Abstammung, dass es dort getrockneten Tintenfisch gaebe. Er holte sich eine Portion und liess uns ein Stueck probieren. Sehr intensiv, nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt in groesseren Mengen auszuhalten...

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