13.12.06

Indien, Tag 10-12 (Ranakpur - Kumbalgarh - Udaipur)

Irgendwie haben wir nun angefangen, unsere Rundreise ein wenig zu beschleunigen; zum einen, weil wir genug von Wueste und Einheitsessen haben, zum anderen, weil wir natuerlich inzwischen besser klarkommen mit dem Kauf von Zug- und Bustickets.
Deshalb haben wir in den letzten drei Tagen auch drei Orte besichtigt und haben jede Nacht in einem anderen Hotel uebernachtet...

Aber der Reihe nach:

Nach der Abreise morgens um 8 Uhr mit dem oeffentlichen Bus von Jodhpur fuhren wir knapp 5 Stunden (fuer umgerechnet 1,50 Euro pro Person) nach Ranakpur. Ranakpur liegt suedlich von Jophur, ca. 90 km noerdlich von Udaipur, mitten in den Bergen. Es ist auch keine Stadt, weshalb wir und ein belgisches Paerchen zunaechst recht verloren an der Landstrasse herumstanden, nachdem der Bus uns ausgesetzt hatte.
Dann besichtigten wir aber wie geplant die im Reisefuehrer hervorgehobenen Jaintempel, was sich wirklich gelohnt hat: unglaubliche Bauwerke, filigran verzierte, tausende von Steinsaeulen, und alles in einer wilden Berglandschaft mitten zwischen Affen und Papageien.
Danach liessen wir uns von einem Jeep ins Shivika Lake Hotel fahren, das ein paar Kilometer von der Tempelanlage entfernt liegt, und das ebenfalls von Joerg und vom Lonely Planet empfohlen wurde. Und wir waren auch angenehmst ueberrascht, denn es handelte sich fast um eine richtige Ferienanlage mit kleinen, huebschen Bungalows, einem Pool, Liegestuehlen, Wiesen, vielen Voegeln und himmlischer Ruhe.
Wir machten uns allerdings als verantwortungs- und vor allem sauberkeitsbewusste Reisende erst einmal ans Unterhosen-Waschen :-)
Danach genossen wir aber die Sonne am Pool und vermissten nur den Cocktail (Alkohol gibt's leider in Rajasthan kaum...).
Zum Glueck gehoerte zum Hotel auch ein recht gutes Restaurant, denn aussen herum gab's keine Alternative. An dem Abend lernten wir ein nettes Paerchen aus Hamburg kennen, das uns einlud, am naechsten Tag gemeinsam mit ihrem gemieteten Ambassador-Taxi (mit Fahrer) eine Besichtigung zu unternehmen.

Und so fuhren wir bereits um 9 Uhr (mit getrockneter Unterwaesche und dem restlichen Gepaeck) am naechsten Morgen von Ranakpur aus mehr als 2 Stunden die Bergpaesse hinauf. Die Doerfer, die wir sahen, wirkten wirklich wie von der Zeit vergessen; dort gab es noch Ochsengetriebene Wasserpumpen, Kinder, die mit dem Stock die Affen vom Feld vertrieben und unzaehlige Obstbaeume (Mango, Banane, Aprikose...).
Schliesslich kamen wir auf dem 1100 m hoch gelegenen Kumbalgarh-Fort an, das eine 36 km lange Aussenmauer besitzt und von dem aus man einen fantastischen Blick ueber die gesamte Landschaft hat.
Bei wunderbarsten Wetter blieben wir dort einige Stunden und lagen v.a. faul in der Sonne herum.
Nachdem wir einen Aufseher nach dem Bus nach Udaipur gefragt hatten, wurden wir mit dem Jeep in rasanter Fahrt ins 7 km entfernte Kewala gebracht; vorher wurde dem dortigen Bus per Handy noch Bescheid gesagt, dass er auf uns warten solle.
In dem propevollen Kleinbus wurde natuerlich sofort wieder eine Sitzbank fuer uns und unser ganzes Gepaeck frei geraeumt, und die Dorfbewohner bestaunten uns freudig.
Ein sehr netter Lehrer mit perfekten Englisch-Kenntnissen verwickelte uns in ein Gespraech, und so war die mehr als 2stuendige Fahrt wirklich eine tolle Sache.

In Udaipur angekommen liessen wir uns ins Lal Ghat-Hotel bringen, wo wir ein Zimmer mit Blick auf den huebschen See bekamen.
Wir beschlossen, es uns mal richtig gut gehen zu lassen und gingen in ein absolut mega tolles Restaurant. Dort bekamen wir ein lauschiges Plaetzchen in einer Nische mit Blick auf See, Berge und die Hotel-Insel mit dem bekannten Lake Palace-Hotel (dort wurde der "James Bond - Octopussy" gedreht), exzellentem Service, gutem Essen und vor allem Bier und endlich einem Cocktail.
Die Rechnung war fuer unsere bisherigen Verhaeltnisse auch hoch, aber relativ betrachtet kostete uns der Abend auch "nur" 20 Euro...

2 Kommentare:

  1. NeidNeidNeid wie immer. Und übrigens, welch schönes Kamel! Aber Respekt, auf so einem breiten Rücken zu reiten. Seid ihr nicht sehkrank geworden? Deutschland rückt immer näher für mich, aber München ohne Nadine? Und Norman? Da kann mich nur Dein Blog über Wasser halten :D. Ein Prost auf alle Magen-Darm-Viren/Bakterien-Antikörper, eine ganz dicke Umarmung und ein wenig frisches trinkbares Regenwasser aus Dublin!
    Fy

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  2. @ Fy: Danke der schmeichelhaften Worte! Aber so wie ich Dich kenne, findest Du in Muenchen schon die eine oder andere Beschaeftigung :-)
    Wir sind nun tatsaechlich seit ueber einer Woche wieder gesund, hurra!
    Hab viel Spass in Deutschland und lobt mir ordentlich saemtliche Christbaeume!
    Nadine

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