17.12.06

Indien, Tag 14-15 (Jaipur - Bharatpur)

Nach nun gut zwei Wochen Rundreise durch Rajasthan haben wir nach einem letzten Stopp diesen Bundesstaat verlassen. Alles in allem liegen wir sehr gut "in der Zeit", d.h. wir waren bisher schneller als veranschlagt und koennen nun noch einige Sehenswuerdigkeiten mehr anschauen.

Wie Norman ja schon geschrieben hat, sind wir von Udaipur aus mit dem Nachtzug 11 Stunden lang nach Jaipur gefahren. Das war die kaelteste und laengste Nacht meines Lebens, denn wir haben gefroren wie im tiefsten Winter, ausserdem war bei mir eine Erkaeltung im Anmarsch, so dass wir heilfroh waren, endlich um 9 Uhr morgens in Jaipur, der Hauptstadt Rajasthans (mit ca. 2,4 Mio. Einwohnern) anzukommen.

Zuerst kaempften wir uns durch die wie immer sehr aufdringlichen Rikschafahrer und kauften gleich eine Zugfahrkarte zur Weiterfahrt am naechsten Tag nach Bharatpur.
Dann liessen wir uns ins Evergreen Hotel kutschieren und starteten nach der Zimmerbesichtgung und einem leckeren Fruehstueck auf der Terrasse (umgeben von lustigen Streifenhoernchen) unser Tagesprogramm.
Als erstes suchten wir ein vertrauenswuerdiges Reisebuero auf und buchten dort unsere Fluege von Varanasi nach Chennai/Madras am 28.12.


Danach besichtigten wir den City Palace, das riesige Observatorium (der Maharadja von Jaipur war ein begeisterter Himmelsbeobachter und baute einen ganzen Park voller Bauwerke zur Bestimmung des Sonnenstandes, der Sternbilder etc.) und schliesslich natuerlich den beruehmten Hawa Mahal, besser bekannt als "Palast der Winde".
Huebsch, aber wir haben schon spektakulaerere Palaeste gesehen...

Schliesslich ging's mit der Fahrradrikscha (mir hat der arme Opa total leid getan) zum Fabindia Store, einem von Anjali empfohlenen Klamottenladen, wo wir tolle Salwaars (sowas wie eine Tunika), Dupattas (Schals), Leinenhosen und -hemden shoppten (Danke an Anjali fuer den Tipp!). Davon mussten wir uns erstmal mit einem Schlaefchen erholen, v.a. ich doch recht schnupfengeplagt war.
Abendessen gab's dann (nach einem Rum-Cola im Hotelzimmer, in Nordindien gibt's naemlich leider kaum Alkohol, und wenn, dann ist er ziemlich teuer) in einem gut gefuellten Restaurant.

Am naechsten Morgen checkten wir aus, fruehstueckten und fuhren mit dem oeffentlichen Bus nach Amber, dort steht das Amber Fort, das huebsch auf einem Huegel liegt. Viele bemalte Elefanten bringen die faulen Touristen nach oben (nein, wir sind natuerlich selbst gelaufen), sehr huebsch anzuschauen.
Nach der Besichtigung des leider nicht sehr gut erhaltenen, riesigen Palastgelaendes ging's mit dem Bus zurueck nach Jaipur.

Busfahren ist wirklich grossartig: man bekommt immer einen Sitzplatz freigeraeumt, der Abkassierer weiss genau, wer wo zugestiegen ist und v.a. wo derjenige aussteigen will, und man kann ungestoert die Leute angucken, die da mitfahren. Norman und ich bestaunen immer noch die toll gekleideten Frauen mit ihren hennabemalten Fuessen und Haenden, den Fusskettchen, Ringen, Armreifen, Nasensteckern und wunderschoenen Saris.

Nachdem wir dann unser Gepaeck aus dem Hotel geholt haben, sind wir zum Bahnhof gefahren. Das mit dem Zugfahren ist ja auch so eine Sache - da gibt's naemlich grundsaetzlich ungefaehr 100 verschiedene Meinungen ueber die Abfahrtszeit, und die Zeit, die dann auf der Fahrkarte steht, stimmt nicht mit der Anzeigetafel am Bahnhof ueberein. Deshalb muss man mindestens eine halbe Stunde vor der wahrscheinlichsten Abfahrtszeit am Bahnsteig sein. Dann hat der Zug aber leider doch 90 Minuten Verspaetung...
Dafuer kommt man doch mit netten Leuten ins Gespraech, v.a. kleine Kinder sind sehr begeistert von uns und schenken uns Bonbons.

Der Zug, den wir von Jaipur aus bestiegen, sollte uns in 3 Stunden nach Bharatpur bringen. Klar, die Fahrt dauerte dann letztendlich knappe 5 Stunden, dafuer wird man im Zug mit Chai (die Verkaeufer rufen lauthals "Chai, Chai, Chai!" durch den Zug), Obst, Tomatensuppe und allem moeglichen sonst versorgt.

In Bharatpur liessen wir uns zu einer nicht allzu sauberen Unterbringung fahren (in der Stadt gibt's leider keine Alternativen); immerhin bekamen wir noch eine Suppe, danach weihten wir aufgrund der Mueckenpopulation mein tolles Moskitonetz ein (und verbrachten die Nacht ungestochen!).

1 Kommentar:

  1. hihi, besonders mag ich die Tatsache, dass ihr 11 Stunden im Kreis gefahren seid ;) ("...Udaipur aus mit dem Nachtzug 11 Stunden lang nach Udaipur gefahren.")
    Wie immer: neid!

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