17.12.06

Indien, Tag 16-17 (Fatehpur Sikri - Agra)

Bharatpur (siehe letzter Post) nutzten wir nur als Uebernachtungsstation, da gibt's nicht allzu viel zu sehen, und so fuhren wir gleich am naechsten Morgen (und wieder einmal einer kalten Dusche, da von 10-13 Uhr der Strom abgestellt wird und daher der Boiler nicht funktioniert) mit dem Bus nach Fatehpur Sikri (25 km entfernt).
In Fatehpur Sikri baute Akbar der Grosse um 1580 eine Stadt mitten im Nirgendwo, mit der zweitgroessten Moschee Indiens (hatte ich erwaehnt, dass man hier morgens immer vom Muezzin geweckt wird - und zwar gegen halb sechs?!). Leider bedachte der Gute nicht, dass eine solche Stadt auch eine Wasserversorgung braucht; da das an der geplanten Stelle nicht moeglich war, wurde die Palaststaette ziemlich schnell wieder aufgegeben. Heute ist das Gelaende Unesco-Weltkulturerbe.

Der Weg von der Bushaltestelle zum dortigen Palastgelaende glich einem Spiessrutenlauf, denn jeder bot uns seine Rikscha, Pferdekutsche, sein Hotel und diverse Getraenke an. Die Leute sind unheimlich hartnaeckig und geben auch nach einem deutlichen "No!" nicht auf, sondern laufen einfach neben einem her... Das finde ich schon sehr anstrengend.

Unser Gepaeck durften wir nach einem anstrengenden 2 km-Marsch in einem Hotel abstellen (bin zwar stolz, dass mein Rucksack beim Abflug nur 10 kg wog, aber das kann auf Dauer auch ganz schoen schwer sein), und dann besichtigten wir die Moschee und den Palast. Alles ganz huebsch und v.a. sehr gut erhalten, aber die Postkarten- und Kettenverkaeufer und im Besonderen die selbsternannten "Fuehrer" waren extrem penetrant und nervtoetend.

Nach dem Sightseeing erholten wir uns mit Tee und Lassi und fuhren dann mit dem Bus durchs samstaegliche Fatehpur Sikri-Marktgetuemmel unter staendigem Einsatz der Hupe nach Agra.
Hier checkten wir im Hotel Shanti Lodge ein, gaben mal wieder unsere Waesche zum Waschen (angeblich sogar per Waschmaschine) und waren faul. Norman hat nun den fiesen Schnupfen abbekommen, und bei Maennern ist das ja immer aeusserst schwerwiegend :-)

Nichts desto trotz sind wir heute morgen um halb sechs aufgestanden und zum Taj Mahal gelaufen (12 Euro Eintritt pro Person!), um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Trotz des relativ hohen Eintrittspreises - das lohnt sich, das Bauwerk ist einfach gigantisch und wunderschoen!

Ergaenzung: Allerdings sollte man keinen Inder fragen, ob er vielleicht ein Foto von uns machen koennte. Der entpuppte sich naemlich als cleverer Geldverdiener (wie im Prinzip alle Inder), kriegte sich gar nicht mehr ein und positionierte uns in 100 verschiedenen Varianten vor dem Taj Mahal ("Okay, now please sit here and put your arms like this and your legs like this - beautiful, that's the Princess Diana pose!"), und anschliessend natuerlich Geld dafuer zu verlangen. Als er dann von uns 10 Rupees bekam, war er auch echt noch pampig...

Nach dem Taj-Besuch mussten wir erst nochmal ins Bettchen und ausschlafen.

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