8.1.07

Indien, Tag 31-33 (Pondicherry - Chidambaram - Thanjavur - Trichy)

Hallo mal wieder! Zunaechst einmal vielen, vielen Dank fuer die fleissigen und lieben Kommentar-Schreiber - wir freuen uns natuerlich, dass Interesse an unserem Reisebericht besteht!
Und nun wollen wir auch gleich mal wieder fleissig weiterschreiben...

Silvester in Pondicherry:
Nachdem wir tagsueber diverse schicke Hotels und Restaurants auf der Suche nach einem dekadenten Silvester-Dinner abgesucht haben (und das Ganze gleich mit einer Pondicherry-Stadtbesichtigung bei sengender Hitze und Meeresbrise verbunden haben), konnten wir uns in einem fast franzoesisch anmutenden Cafe tatsaechlich Schoko-Croissants und nach Kaffee schmeckenden Cappucchino schmecken lassen. Schliesslich stuerzten wir uns ein wenig ins Sonntag-Marktgetuemmel (da gibt's definitiv ALLES zu kaufen, vom Ohrenstaebchen zum Kochtopf, von der Unterhose zum Blumenschmuck, und dazwischen Rikschas, Motorraeder und Inder, Inder, Inder), wovon wir uns im Hotelzimmer bei kalten Bacardi Breezer erholen mussten.
Zur Feier des Tages schmissen wir uns in die neu gekauften indischen Klamotten (Norman mit weisser Leinenhose und schickem Leinenhemd, ich im schwarzen, toll bestickten Salwar Kameez mit passendem Schal) und liessen uns mit der Rikscha zum auserwaehlten Restaurant vorfahren.
Das "Satsanga" wird von einem franzoesischen Kuechenchef geleitet (der wirklich aussieht wie Gerard Depardieu), und es sollte ein fantastisches franzoesisch-indisches Buffet geben. Zu unserem Glueck hatten wir auch noch ganz reizende Tischnachbarn; eine Englaenderin mit ihrem Sohn (etwa in unserem Alter), die beide in Frankreich leben und prima deutsch sprechen - ein sprachlich sehr internationaler Abend also, und nach je einer gemeinsamen Flasche franzoesischem Champagner und Rotwein wurde es ein sehr, sehr netter Abend.


Am naechsten Tag (und ausgiebigem Ausschlafen) starteten wir die Suedindien-Tempeltour (im "Lonely Planet"-Reisefuehrer als Highlight ausgezeichnet) und setzten uns in den Bus nach Chidambaram. Die Stadt und vor allem das miefige Hotelzimmer, das wir endlich nach ewiger Suche fanden, waren eher eine Katastrophe, dafuer ueberraschte uns der Tempel sehr positiv. Die suedindischen Hindutempel sind naemlich im Gegensatz zu den nordindischen absolute Pop-Art - megabunt, mit tausenden, comicaehnlichen Menschen, Tieren und Fantasiewesen auf den Tuermen und ordentlich Trubel aussen herum.

Aber nachdem Chidambaram ansonsten nichts zu bieten hatte (selbst die Suche nach einem trinkbaren Mixgetraenk fuer unserem Rum erwies sich als schwierig), ging's am naechsten Morgen sehr frueh (um halb sechs!) mit dem Bus weiter nach Thanjavur zum naechsten Hindu-Tempel.

Dort gaben wir einfach unsere Rucksaecke am Busbahnhof ab und liessen uns mit dem prima praktischen Shuttle-Bus zur Tempelanlage fahren. Der Brihadishwarar-Tempel war leider nicht ganz so bunt wie der in Chidambaram, dafuer war noch mehr los dort, und wir machten die Bekanntschaft zweier ganz entzueckender wohlerzogener Kinder. Der 9jaehrige Junge kam naemlich zu uns, stellte sich und seine kleine Schwester in perfektem Englisch vor, fragte nach unserem Namen, unserem Befinden, unserem Heimatland und ob uns die Tempel gefallen, zeigte uns noch seine Mutter und Grossmutter, dann wuenschten die beiden uns hoeflich ein gutes neues Jahr, gaben uns die Hand und gingen wieder. So was gibt's bei uns wohl eher nicht.

Nach dem Tempel kauften wir uns endlich zwei laengst faellige neue Handtuecher (unserem wanderten nun nach 4 Wochen ohne Waschmaschine in den Muelleimer), gingen essen und suchten das Postamt, wo wir ein paar Postkarten abgaben (natuerlich erst, nachdem wir die Briefmarken wieder mit ekliger Paste aufkleben mussten...). Dann fanden wir den ersten grossen indischen Supermarkt, in dem wir mit ca. 20 Angestellten die einzigen Kunden waren, und dort bestaunten wir die Lebensmittel und kauften ein paar Kekse und Saefte, danach holten wir unser Gepaeck und fuhren mit dem Bus weiter nach Trichy (oder Tiruchirapalli), checkten im Hotel ein und gingen essen.
Zurueck im Hotelzimmer dann die boese Ueberraschung: Kakerlaken!!! Ich bin daraufhin direkt zur Rezeption gestuermt und habe auf ein anderes Zimmer bestanden, was wir auch ohne Widerrede bekamen, allerdings rannten auch dort Kakerlaken herum, wie wir nach einer Weile entdeckten. Aber was sollten wir abends um halb zehn tun? Also: Zaehne zusammenbeissen, Rum trinken, fernsehen und nachts das Licht anlassen! (Bin nach dieser Nacht immer noch SEHR stolz auf mich.)

1 Kommentar:

  1. und das darfst Du, stolz sein - hätte kein Auge zugemacht. Kakerlaken - hilfe!

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