8.1.07

Indien, Tag 36-37 (Kumily)

Hihi, die Sache mit dem Hotel-Elefanten war toll! Der wurde mit Unmengen von Gemuese und Chappati (indisches Brot) gefuettert und zum Abschluss gabs Suppe - wohl alles die Essensreste aus dem Hotelrestaurant.

Nach Trichy fuhren wir 4 Stunden lang mit dem Bus weiter Richtung Westen, diesmal in den Staat Kerala nach Kumily, das direkt an einem grossen Naturpark liegt.
Dort checkten wir im "Coffee Inn Guest House" ein, wo wir eine suesse Bambushuette bekamen, die mitten in einem wilden Pflanzendschungel und zwischen Teichen lag.
Im Prinzip sehr idyllisch; leider mussten wir einige Stunden spaeter feststellen, dass wir unser Badezimmer mit einer Armee von Nacktschnecken teilen mussten, die bei Einbruch der Dunkelheit im Waschbecken, auf den Waenden und auf dem Boden krochen. Ich muss sagen, so vielfaeltig haette ich mir die Art unserer Zimmermitbewohner nicht vorgestellt. Und am naechsten Morgen huepfte auch noch ein gruener, handflaechengrosser Frosch mitten durch unser Zimmer, als ich mir gerade die Socken anzog, ohne sich von irgendwas stoeren zu lassen. Puh, man wird ganz schoen abgestumpft.

Trotzdem war die Gegend um Kumily fantastisch, sehr gruen, bergig, mit vielen Tieren und fantastisch klarer Luft.
Wir erkundeten am Tag unserer Ankunft gleich mal die "Connemara Tea Factory", die malerisch zwischen Huegeln voller Teepflanzen liegt. Hin ging's mit dem oeffentlich Bus, der in atemberaubendem Tempo durch die Bergpaesse kurvte, und uns beim ersten Versuch an der falschen Haltestelle aussteigen liess, so dass wir eine Viertelstunde etwas ratlos mitten in der Pampa standen. In der Teefabrik selbst bekamen wir eine 45minuetige, kostenlose Fuehrung und konnten die Pflanzerinnen beobachten, die nachmittags ihre Tagespflueckung auf dem Kopf balancierend ablieferten.
Danach fuhren wir weiter zu "Abraham's Spice Garden", der sowohl von unserem Hotelchef als auch vom Reisefuehrer empfohlen wurde, und der wirklich traumhaft war: ein wilder Urwald mit tausenden von verschiedenen Pflanzen. Der Fuehrer erklaerte uns detailliert die Gewuerze und die anderen Pflanzen, die dort wuchsen, liess uns an allem riechen und einiges probieren (darunter Zimt, Koriander, Kardamom, Pfeffer, Kaffee, Kakao, Bananen, Ananas, Muskat, Gewuerznelken...) - sehr interessant!
In Kumily war in der Zwischenzeit fuer den ganzen restlichen Abend der Strom ausgefallen, so dass wir bei Kerzenschein im Restaurant sassen und Backgammon spielten und auch mit der Kerze in der Hand um die Schnecken in unserem Bad herumbalancieren mussten...

Am naechsten Morgen klingelte tatsaechlich um 6 Uhr der Wecker, und ein mueder Rikschafahrer brachte uns ins "Periyar Wildlife Sanctuary", einen riesigen Naturpark um einen See, in dem angeblich noch einige Tiger und viele Wildelefanten leben sollen.
Wir machten also brav wie empfohlen eine 3stuendige Wanderung von 7-10 Uhr mit einem kanadischen Paerchen und einem etwas wortkargen Fuehrer, der uns durch die Wildnis lotse. Aber ausser einigen Affen, einem Bison, vielen Voegeln, Rehen und vor allem sogenannten "Giant Squirrels" (also "Rieseneichhoernchen", die groesser als eine Katze waren), war's einfach nur eine huebsche Wanderung durch eine tolle Naturlandschafrt.

Danach brauchten wir eine Pause und wollten gemuetlich einen Chai trinken und die Affen beim Toben beobachten. Lustig war's auch, v.a. als die Affen am Schild "Beware of monkeys", das auf der Restaurantterrasse hing, herumturnten. Dann versuchte einer allerdings blitzschnell, unsere vollen Teeglaeser auf dem Tisch zu stibitzen, und ich konnte gerade noch die beiden Becher vom Tisch nehmen - zum Dank hat der Affe mich dann auf den Arm gehauen, wurde dann aber gleich vom Personal verscheucht.


Schliesslich machten wir noch eine 90minuetige Bootstour auf dem Periyar Lake. Mit uns an Bord war allerdings eine indische Grossfamilie (d.h. 10 Erwachsene und mindestens 20 kleine Kinder), die bei jedem sichtbaren Vogel oder Reh in heillose Begeisterung ausbrach, so dass die Tiere verstoert wieder verschwanden. Naja, macht ja auch Spass, einfach die Inder zu beobachten.

Am Nachmittag gingen wir ins schicke Taj Hotel und durften gegen Bezahlung den Pool und die fantastischen Liegestuehle benutzen, bekamen Eiskaffee an den Platz serviert, wurden mit frischen Handtuechern versorgt und genossen die Sonne und die Ruhe.
Anschliessend shoppten wir in einem der unzaehligen Gewuerzlaeden Kardamom, Zimt, Kreuzkuemmel... und liessen es uns bei Bier und Chicken schmecken, bevor wir (natuerlich nach genauester "Zimmerinspektion") nach dem "anstrengenden Tag" frueh ins Bett gingen.

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