19.5.15

Moskau für Frühaufsteher

Hm, so war das eigentlich nicht gedacht, schließlich haben wir doch jetzt Urlaub?! Titus saß jedenfalls heute morgen um Punkt 6 Uhr hellwach in unserem Bett, während draußen die Sonne aufging. Ein bisschen konnten wir das Aufstehen noch hinauszögern, und saßen bereits um kurz nach 8 Uhr dann im Café um die Ecke beim Frühstück. 

Anschließend spazierten wir die Tverskaya-Straße, ein achtspurige Ausfallstraße mitten in der Innenstadt, hinunter, um uns wuselten die Menschen in Richtung Arbeit. Während Titus bereits sein erstes Vormittagsnickerchen hielt, erreichten wir den Roten Platz und den Kreml. Dank der frühen Uhrzeit war es kein Problem, eine Eintrittskarte für letzteren zu bekommen, und pünktlich zur Öffnung um 10 Uhr betraten wir den Palast-Komplex.
Eisig kalt blies der Wind bei max. 10 Grad über die Innenhöfe und Plätze, und so eilten wir recht zügig in die "Armoury Chamber". Nachdem wir den Kinderwagen dort über diverse Treppenhäuser gewuchtet hatten (Barrierefreiheit gibt's hier offenbar nicht), besichtigen wir eine gute Stunde lang diese Sammlung von Goldschmiede-Kunstwerken, Rüstungen, Waffen, Thronen, Kutschen und Kleidern der Zaren und Zarinnen. Besonders beeindruckend war zum einen die schmale Taille der Zarin Anna, zum anderen die wirklich bemerkenswerten Fabergé-Eier und zum dritten die abweisende Miene der Aufseherinnen.
Nachdem wir den Kinderwagen wieder mühsam über zig Stufen nach draußen gewuchtet hatten, spazierten wir inmitten Horden von chinesischen Reisegruppen, die wahrscheinlich alle zum Lenin-Mausoleum unterwegs waren, einmal quer über den gigantisch großen Roten Platz bis zur bekannten Basilius-Kathedrale, die wir in der Kälte zügig umrundeten, um Punkt 12 Uhr den Wachwechsel beobachteten und dann noch zügiger das uns empfohlene "Café Avocado" ansteuerten.

Die rein vegetarische/vegane Speisekarte dort war beeindruckend, und so mampfte sich unser Kind durch Karottensalat, Borschtsch, Nudeln mit Gemüsesauce, Süßkartoffelpommes,...
Nach der kurzen Nacht wollten wir danach alle erst einmal ins Bett, machten uns aber noch auf die Suche nach einem Supermarkt. Nachdem wir den Kinderwagen wieder über hunderte Stufen getragen hatten (die großen Straßen sind alle nur per Unterführung zu überwinden, natürlich stets ohne Aufzüge oder Rolltreppen), fragten wir eine junge Mutter nach dem nächsten Supermarkt - zwar konnte ich ihre Antwort nicht verstehen, aber zumindest konnten wir die Richtung erahnen und uns dann schnell mit dem nötigsten für die nächsten Tage eindecken.
Nach einem ausgiebigen Nachmittagsnickerchen, bei dem wir den einsetzenden Regen vorbildlich verschliefen, spazierten wir (natürlich wieder mit einem kleinen Treppen-Work Out) zunächst zum "Café Pushkin", der "queen mother of haute-russe dining", wie der Lonely Planet-Reiseführer zu berichten weiß, um dort für den Donnerstag abend einen Tisch zu reservieren. Anschließend bestaunten wir das Interieur und das Warenangebot im Jugendstil-Kaufhaus Eliseevsky , das sich direkt gegenüber unseres Apartments befindet.
Dort kochten wir dann ein leckeres Abendessen, spielten noch ausgiebig und ließen den Tag bei einem Gläschen Wodka-Lemon ausklingen - denn wir müssen wohl künftig früher ins Bett gehen, wenn wir mit dem kleinen Mann mithalten wollen!




1 Kommentar:

  1. Anonym20.5.15

    Liebe Weltenbummler,
    habt ihr nicht gestern erst geschrieben, dass ihr startet? Die Zeit rast...
    Ich freue mich sehr von euch zu lesen (werde natürlich dabei bleiben) und wünsche euch eine fabelhafte und gesunde Zeit!
    Alles Liebe, Christiane

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