9.6.09

Salar de Surire (07.06.09)

Wieder mal frueh raus (um halb sieben!), die morgendlichen Dusche musste in Putre wegen der eisigen Wassertemperatur ausfallen, und so duesten wir bei Minusgraden um 7 Uhr morgens los Richtung Guallatire. Nach ein paar Kilometern asphaltierter Strasse verliessen wir diese, und los ging's ueber Sand- und Schotterpisten, auf denen wir immer wieder anhielten, um die tolle Aussicht und die vielen Vicuñas, die urploetzlich dauernd im Weg standen, zu photographieren, um eine Fruehstueckspause einzulegen und das Auto vom benebelnden Benzingeruch, der aus dem Kanister im Kofferraum stroemte, zu lueften.

Nach 2 Stunden kamen wir dann in Guallatire an, dort kontrollierte ein Polizist kurz unsere Fahrzeugpapiere, und wir spazierten zur Conaf-Niederlassung in dem winzigen Doerfchen, zu der uns der nette Herr in Arica geschickt hatte. Der Conaf-Mensch hier, Efrain, war erfreut ueber unseren Besuch, bot uns sogleich heissen Kaffee an (sehr willkommen!), und fragte uns, ob er uns sonst irgendwie helfen koenne. Aber wir hatten natuerlich auch hier wieder einen Auftrag, denn auch Efrain hat Ollie wohl vor ein paar Jahren bei dessen Besuch bei der Reparatur seines Mietautos geholfen, also sollten wir auch hier wieder ein nachtraegliches Dankeschoen ueberreichen. Efrain freute sich fast ein Loch in den Bauch, und liess sich auch bereitwillig noch mit uns photographieren.

Weiter fuhren wir ueber Sandpisten, die Gegend wurde immer mondaehnlicher, die Vicuña- und Lamaherden immer zahlreicher, und gegen halb zwoelf Uhr mittags erreichten wir die Conaf-Niederlassung am Salar de Surire, wo uns die beiden ansaessigen Ranger willkommen hiessen und uns unsere Unterkunft fuer die Nacht zeigten.

Dann machten wir uns auf zur Seerundfahrt, und erreichten nach kurzer Zeit die ueberaus fies nach Schwefel stinkenden heissen Quellen "Termas de Polloquere" (Foto hier). Die Lage ist natuerlich unschlagbar schoen, mitten in dieser Mondlandschaft, umgeben von schneebedeckten Gipfeln auf ueber 4.000 m Hoehe gelegen gibts einen See mit heissem Wasser! Allerdings waren die oertlichen Gegebenheiten noch etwas, naja, rudimentaerer als am Tag zuvor, denn es gab weder Umkleide noch Schwimmbecken, sondern einfach den natuerlichen See, der auch noch angefuellt war mit ekligem schwarzem Matsch. Egal, das hielt uns nicht ab, uns da drin ein Plaetzchen zu suchen, an dem man nicht sofort gar gekocht wurde, und plantschen eine ganze Weile vollkommen einsam und allein darin herum, bis eine chilenische Grossfamilie auf Sonntagsausflug dazustiess. Der Opa war vollkommen fasziniert von "unserem" schicken roten Auto und schlich immerzu darum herum :-)

Wir goennten uns nach dem Stinkebad einen Schluss vom Fertig-Pisco Sour aus dem Supermarkt und fuhren, lecker nach Schwefel riechend und die Haut grau vom Matsch weiter um dem Salzsee herum, entdeckten Lagunen voller Flamingos, viele Lama- und Vicuña-Skelette am Wegesrand und waren einfach begeistert.

Nach 66 km Rundfahrt kamen wir wieder am Conaf-Haus an, befuellten mit Hilfe des Rangers Leonardo unseren Tank und begeisterten uns an den vielen, vielen Vizcachas, die um das Haus herum auftauchten. Sobald die Sonne verschwunden war, wurde es richtig, richtig kalt (die Temperaturen sollten nachts unter 15 Grad Minus fallen!), und wir verschanzten uns in der Huette, genossen eine warme Dusche, bei der wir den Schwefelgeruch abspuelen konnten, kochten Pasta und tranken zusammen mit den beiden Rangern ein bisschen Wein. Die Konversation war zwar nicht ganz so einfach und schwankte zwischen Spanisch und Englisch, dennoch sassen wir eine ganze Weile zusammen und liessen uns einiges ueber deren Arbeit dort mitten im Nirgendwo erzaehlen.
Und dann ging's ins eisige (!) Stockbett...

1 Kommentar:

  1. das ihr das geschenk an Efrain überreicht hattet, erfreute mich noch viel mehr, als das an die Kollegen. Er ist wirklich ein total netter Kerl, der Efrain. Und ich habe hier Pippi in den Augen vor Freude, das ihr es wirklich übergeben habt. Ist doch wirklich schön, oder?

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