10.6.09

Salar de Surire - Iquique (08./09.06.09)

Auch der Morgen am Salar de Surire begann, nach anfaenglich wirklich sehr kalten Nacht, sehr frueh, denn wir wollten natuerlich unbedingt den Sonnenaufgang ueber dem Salzsee erleben, und so verliessen wir gegen 7 Uhr mit Sack und Pack die Unterkunft und machten uns mit dem Auto auf den Weg, bei -15 Grad draussen.

Natuerlich mussten wir alle fuenf Minuten eine Photopause einlegen, so umwerfend waren die Farben am Himmel und das Licht auf dem See, waehrend sich die Sonne langsam ueber die Gipfel arbeitete, und es endlich langsam, langsam waermer wurde draussen. Die Fruehstueckpause musste demnach auch warten, bis die Heizung im Auto endlich ihre Arbeit erfuellte :-)
Und so fuhren wir drei Stunden lang ueber eine relativ gut befahrbare Sandpiste nach Colchane, immer noch begeistert von der surrealen Umgebung. In Colchane, direkt wieder an der bolivianischen Grenze, fing dann die "Schnellstrasse" ins 250 km entfernte Iquique an, aber diese "Schnellstrasse" wurde auch alle 20 km unterbrochen von einer Schotterpiste, so dass auch diese Strecke einige Stunden dauerte.
Einen kurzen Halt unterwegs, kurz vor Huara, legten wir am "Gigante de Atacama" ein, einem Menschenbild, das vor knapp 3.000 Jahren mitten in der Wueste auf einen Berg "gemalt" wurde. Das fanden wir aber eher unspektakulaer und es sah auch nicht so aus, als ob das wirklich noch die Originalzeichnung ist...

Dank Auto konnten wir auch noch die Geisterstadt Humberstone und die dazugehoerige Fabrik Santa Laura besichtigen, die aus der Zeit des boomenden Salpeter-Abbaus in Chile stammt, und nach deren Schliessung im Jahr 1960 von allen Einwohnern verlassen wurde. Das war sehr interessant und erinnerte sehr an eine Stadt aus einem Western, leider war's zu heiss fuer eine wirklich ausgiebige Besichtigungstour ueber das weitlaeufige Gelaende, denn inzwischen war die Aussentemperatur auf 26 Grad gestiegen.

Die letzte Etappe des Tages fuehrte uns an riesigen Sandduenen vorbei in die Kuestenstadt Iquique (damit 4.000 m tiefer gelegen als der Salar de Surire, was man unseren Wasserflaschen auch dementsprechend ansah), dort checkten wir im Backpacker's Hostel ein, wo unser Zimmer das groesste Badezimmer hatte, das man sich vorstellen kann.
Nach Volltanken gaben wir schweren Herzens auch wieder unser Mietauto (das wir in knapp 3 Tagen komplett - innen wie aussen - mit Sand und Staub ueberzogen hatten) in der dortigen Niederlassung der Autovermietung zurueck, und weil wir einen Tag schneller waren als gedacht fiel der Preis zu unserer Freude auch deutlich niedriger aus.
Wir versuchten dann noch einen Strandspaziergang, doch im Suferparadies war's leider zu windig, dafuer sind die Wellen an der Pazifikkueste doch recht beeindruckend, und viele, viele Surfanfaenger sind zugange.

Den Abend beschlossen wir mit mexikanischem Essen und natuerlich Bier in einer sehr, sehr gut besuchten Bar, auch hier - wie fast ueberall in Chile bisher - nur Einheimische, denn in Chile ist noch viel weniger Reisesaison momentan als im Rest von Suedamerika. Dafuer sind die Preise fast "muenchnerisch", Chile ist mit Abstand bisher die teuerste Etappe unserer ganzen Reise. Das ist eben der Preis fuer die Sicherheit und den relativ "europaeischen" Lebensstandard hier.

Dringend brauchten wir nach der ganzen Herumfahrerei und v.a. der Friererei einen Tag Pause, u.a. zum Waesche-Waschen, und so machten wir uns einen faulen zweiten Tag in Iquique.
Ausser einem spaeten Fruehstueck, ein bisschen lesen am Strand (aber zu kalt/windig), ein paar Stuendchen im Internetcafé, einem Spaziergang durch die koloniale Innenstadt, Bustickets kaufen fuer die Weiterfahrt nach San Pedro de Atacama am naechsten Tag, einem Mittagssnack bzw. einem Nachmittags-Bierchen gab's nicht viel zu tun...

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