16.8.16

Strandtag 1 in Sámara (15.08.2016)

Die Nacht ist kurz, bereits um 4 Uhr beginnt der Hahn, durchdringend und im 10-Sekunden-Takt zu krähen, und es ist viel zu warm, um noch zu schlafen. Wir dösen also nur noch, bis Titus um halb 7 seine morgendliche Schmuseattacke startet. Der Hahn schreit immer noch, seltsame Vogellaute sind zu hören, ebenso ein paar Brüllaffen.
Im hellen Tageslicht sheen wir erst, wie schön und gepflegt dieses Hotelgelände ist, überall stehen indianisch angehauchte Statuen herum, denen Titus artig allesamt einen Guten Morgen wünscht. Kolibris schwirren, die Kokosnüsse plumsen herunter, während wir fürchterlichen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit frühstücken.

Wir wollen zum Strand, also marschieren wir die 500 m durch den Wald bis zum Meer, und alleine auf dieser Strecke sehen wir handtellergroße Krebse, die sich scheu sofort in ihre Löcher zurückziehen, sobald Titus mit dem Fuß aufstampft, außerdem einen Kaiman, ein katzengroßes Eichhörnchen (?), und überall in den Bäumen raschelt es.
Der Playa Buenavista liegt in einer Bucht und ist über mehrere Kilometer lang, feinster Sandstrand liegt hier, doch kein Schatten weit und breit. Momentan ist der Himmel noch bedeckt, doch verspricht es wieder ein sehr heißer Tag zu werden. Die Wellen sind hier am Pazifik recht wild, das Meer ist aufgewühlt, und nur ein paar wenige Surfer versuchen ihr Glück.

Norman und Titus bauen zwei Stunden lang ganz vertieft eine Murmelbahn, während ich alle paar Minuten ins Meer laufe, das leider kaum Abkühlung bringt. Im Wasser neben mir schaukelt eine ganze Horde brauner Pelikane, und angeblich gibt es hier am Strand auch Schildkrötennester.
Als die beiden Murmelbahn-Bauer fertig sind, sind sie von oben bis unten mit Sand paniert und schweißgebadet, doch Titus lässt sich nicht überzeugen, mit uns ins Meer zu gehen, zu groß ist seine Angst vor den Wellen. Wir waschen ihn notdürftig ab, und da es nun wirklich zu heiß wird, treten wir den Rückweg an. In den hoteleigenen Pool hüpft Titus dann aber mit großer Begeisterung, stundenlang wird darin geplantscht und geschwommen, das Wasser hat Badewannentemperatur und außer ist kein Mensch weit und breit.
Wir machen ein kleines Picknick mit den Resten unserer Einkäufe, und wieder geht es ins Wasser. In den Bäumen über uns klettern Echsen herum, und Norman hofft vergebens, ein Faultier zu erspähen.
Endlich können wir Titus zu einem Mittagsschlaf überreden, wir sind froh über die Pause, haben wir heute doch alle genug Sonne abbekommen.

Am späten Nachmittag wagen wir die Fahrt nach Sámara, auf Anraten Rainers auf einer neuen Route. Die Durchquerung des etwa 10 m breiten Flüsschens klappt bestens, und so stehen wir nach 25minütiger Fahrt mit völlig verdrecktem Auto im Städtchen vor der einzigen Tauchschule - die leider geschlossen hat. Offenbar nimmt man hier die "Nebensaison" ernst, weit und breit finden wir keinen einzigen anderen Anbieter von Tauchtouren. Wir sind enttäuscht, hatten wir uns doch darauf gefreut, endlich mal wieder unter Wasser zu gehen. Aber vielleicht klappt es ja noch bei einer unserer nächsten Stationen...

Also ab in den Supermarkt, wo wir unter Anleitung von Titus fürs morgige Picknick einkaufen,und danach an den Strand. Hier in Sámara ist ganz schön was los, ein Strandrestaurant reiht sich an das nächste, im Sand wird Beachvolleyball und Fußball gespielt, und: "Schau mal, Mama, die Männer werfen einen Teller! - genau, da wird Frisbee gespielt.
Wir spazieren die Bucht entlang, nicken den Polizisten, die auf Motorrädern patroullieren zu und kehren dann gegen 18 Uhr in ein Lokal ein, da es dunkel wird.
Gestärkt nach Burritos, Pommes, Saftschorle bzw. Caipirinha geht es zurück in unsere Unterkunft, wir sind stolz, dass wir den Weg im Stockfinstern problemlos finden, und sobald Titus im Bett ist, trinken Norman und ich noch ein kaltes Bier und erfreuen uns an den hunderten von Glühwürmchen im Gras vor uns.

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