23.8.16

Tauchen an der Isla del Caño (22.08.2016)

Oh, what a night! Zuerst war's zu heiß, mit Ventilator aber zu kühl und der stetige Luftzug im Gesicht unangenehm. Die Wellen sind zu laut, komische Vogel- und sonstige Tiergeräusche dringen durch die nur mit einem Fliegengitter verschlossenen Fenster herein, und dazu hat Titus auch schon wieder Alpträume und ist sehr unruhig.
Ich bin also praktisch eh schon wach, als um kurz vor 6 Uhr Lieferwagen anrollen und der Wecker klingelt... Ein schnelles Frühstück, ich ziehe den noch schlafenden Titus an und flöße ihm dann eine Schale Müsli ein, und um 7 Uhr sitzen wir im Boot.
Dieses fährt in voller Fahrt zur circa 18 km entfernten Isla del Caño , man prophezeit uns eine 50minütige Fahrt bis dorthin. Titus sitzt völlig entspannt mit Schwimmweste bekleidet auf der Sitzbank und scheint den Ausflug zu genießen. Zu unserer großen Begeisterung drosselt der Bootsführer bald schon die Geschwindigkeit - vor uns tauchen die Rückenflossen von einer Buckelwal-Mama mitsamt Baby auf! Die Buckelwale kommen wohl immer zu dieser Jahreszeit in das warme Wasser der Bucht, um ihre Jungen für die lange Reise in die kälteren Gewässer aufzupäppeln. Was für ein Anblick. Alle an Bord sind fasziniert - und kaum sind wir ein Stück weitergefahren, taucht ein ganzer Verband von Delfinen neben unseren Boot auf und begleitet uns ein ganzes Stück. Die Delfine tauchen immer wieder vor unseren Augen unter unserem Bug hin und her, springen dann anmutig aus dem Wasser und stoßen dabei laut hörbar Luft aus ihren Atemlöchern aus. Auch Titus steht an der Reling und juchzt bei jeder sich zeigenden Flosse auf.
Als wir endlich an der Insel angekommen sind, stoßen gleich noch einmal zwei Wale große Wasserfontänen in die Luft, direkt vor uns am Ufer.

Norman und Titus springen am Strand ins Wasser, wir verabschieden uns, und ich fahre mit Tauchführer Wilson und 5 weiteren Tauchwilligen ein Stückchen weiter ins Meer hinein. Schnell sind wir mit Neoprenanzügen, Gewichten, Flossen, Gesichtsmaske, Jacke und Tank versorgt und springen ins Meer. In 18 m Tiefe ist es doch erstaunlich kalt! Fast eine Stunde tauchen wir zusammen um Felsen herum, sehen kleine Haie, Rochen, Doktor- und Clownfische, eine Muräne und große Fischschwärme, die sich in ständig verändernder Formation bewegen.
Die Zeit vergeht viel zu schnell, und glücklich sitzen alle wieder an Bord. Wieder winkt direkt vor uns am Ufer ein großer Buckelwal mit seinen Flossen aus dem Wasser, was für ein Empfang!

Zurück am Strand machen alle eine kleine Trinkpause, und dann übernehme ich Titus, während Norman mit dem Rest der Truppe zu einem erneuten Tauchgang aufbricht. Die Insel ist ein reines Naturschutzgebiet, außer eines Registrierungsbüros und des etwa 50 m breiten Sandstrands gibt es hier keinerlei Zugänge. Auf diesem Strandabschnitt tummeln sich aber Tausende von Einsiedlerkrebsen, und Titus und ich haben großen Spaß damit, diese einzusammeln und in einer in den Sand gegrabenen Bahn um die Wette laufen zu lassen. Um die Mittagszeit wird es aber wirklich zu heiß, der Sand brennt an den Fußsohlen, und nach einer kleinen Kekspause äußert Titus doch tatsächlich den Wunsch, schwimmen zu gehen. Im Meer!

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, und ehe er sich's anders überlegen kann, sitzen wir in einer kleinen Lagune im badewannenwarmen Wasser und haben große Freude am Plantschen. Sogar die immer mal wieder hereinschwappenden Wellen sind nicht schlimm.

Kaum dass wir uns abgetrocknet und unsere Badesachen eingepackt haben, landet auch schon wieder unser Boot an und holt uns ab. In rasanter Fahrt geht es zurück nach Drake's Bay in unser Hotel, bald kippt Titus' Kopf nach vorne und er schläft ein.
Zu einem späten MIttagessen sind wir zurück im Hotel, pünktlich dazu wacht Titus auf und verputzt meine ganze Portion Spaghetti. Schwimmen macht hungrig!
Ich verbringe den Nachmittag damit, unsere restlichen Unterkünfte für die nächsten Tage zu reservieren, bei der langsamen Internetverbindung hier eine echte Geduldsübung, während Titus mit Norman tatsächlich nochmal zum Schwimmen ins Meer will.
Ich übernehme dann gerne die Runde Pool im Anschluss, es ist so heiß, dass man es außerhalb des Wassers eh kaum aushält.

Heute hält sich das Wetter sogar noch solange, dass wir endlich einen wunderschönen Sonnenuntergang bewundern können. Doch kaum ist die Sonne weg, blitzt und donnert es mal wieder los und der Regenguss setzt ein. Wir sind heute alle von soviel Hitze, Sonne und Meer und dem frühen Aufstehen müde und so verschwinden wir nach dem sehr leckeren Abendessen in unserer Hütte bzw. ich noch zum Bloggen in der Hängematte. Heute nacht werde ich mir die Oropax bereitlegen!

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