23.8.16

Von Quépos nach Bahia Drake (21.08.2016)

Um 7:30 Uhr marschieren wir bereits zum Frühstück - dort sind wir nicht alleine, außer uns tobt noch eine ganze Affenbande durch den Frühstücksraum und versucht von den unbewachten Tischen Essbares zu stibitzen.
Unsere Koffer sind gepackt, die immer noch nassen Badesachen und Handtücher verstaut - in der Luftfeuchtigkeit, die hier herrscht, trocknen die Sachen leider nicht mehr, v.a. wenn es die ganze Nacht regnet... Kurz nach 8 Uhr rollen wir los Richtung Süden. Quépos und auch die Schnellstraße ist praktisch leer, sonntags scheint hier nicht viel Verkehr zu sein, nur unzählige Rennradler düsen auf dem nicht vorhandenen Fahrradweg entlang der z.T. dreispurigen Straße, ein Tukan fliegt vorbei und ein paar überfahrene Waschbären liegen auf dem Asphalt.

Die 130 km auf die Halbinsel Osa schaffen wir in nicht einmal 2 Stunden, und da wir mehr als 3 Stunden dafür eingeplant hatten, bleibt genügend Zeit für eine kleine Pause, die wir beäugt von großen Geiern verbringen, und für einen schnellenn Supermarkteinkauf. Die Strecke ist hübsch, wir fahren immer dicht am Meer entlang und nähern uns der Grenze zu Panama. Wir fahren bei Palmar Süd von der Schnellstraße ab und es geht 15 km an Bananenplantagen entlang bis nach Sierpe. Dort gibt es einen bewachten Parkplatz, auf dem wir das Auto abstellen und ausladen.

Die Luft ist so heiß, dass ich schweißgebadet bin, sobald ich aus dem klimatisierten Wagen aussteige. Sierpe liegt am Fluss, dort holt uns nach einer halben Stunde Wartezeit ein Boot ab - Titus ist schon wieder hellauf begeistert! Es geht in rasanter Fahrt bestimmt 20 km weit durch den Fluss, immer entlang der dichten Mangrovenwälder, bis hinaus ins offene Meer. Unser kleiner Reisebegleiter schläft inzwischen, eingeschläfert durch das monotone Motorengeräusch, und merkt nicht einmal, dass wir ihm eine Schwimmweste anziehen, und dass das Boot über die hohen Wellen ganz schön abenteuerliche Hüpfer macht.

Zwar hätte man über die Halbinsel, die von einem dichten Urwald bewachsen und nur wenig touristisch erschlossen ist, auch mit dem Auto fahren können, doch man rät uns bei der Reservierung der Unterkunft davon ab. Zu unsicher seien die unbefestigten Straßen in der Regenzeit, zu groß die Wahrscheinlichkeit, dass wir unterwegs steckenbleiben oder einen der vielen Flüsse nicht durchfahren können. Also wählen wir eben die Anreise per Boot und sind damit deutlich entspannter!

Nach fast einer Stunde erreichen wir einen wunderschönen Sandstrand bei Drake's Bay, dort werden wir abgesetzt und stapfen mitsamt Gepäck und gerade aufwachendem Titus durch die warmen Wellen ans Ufer. Dort werden wir bereits erwartet und in das nahe gelegene Hotel "Pirate Cove" geleitet, beziehen eine kleine Hütte mit Meerblick und einer von Palmen umgebenen einer Terrasse mit gleich zwei Hängematten!
Das Hotel thront ein paar Meter über Meereshöhe am Hang, besteht insgesamt aus 7 solcher Hütten, dazu gibt es einen großen, an den Seiten offenen und überdachten Speisesaal, einen kleinen Pool und einen direkten Strandzugang. Ein echter Inseltraum! Vor allem gibt es hier eine eigene Tauchschule, und so klappt es hier hoffentlich endlich mit einem Tauchgang.

Den Rest des Tages erkunden wir ausgiebig den Pool und den schönen Sandstrand. Titus lässt sich nach langem Zureden sogar dazu überreden, mit mir gemeinsam auf einem großen Baumstamm, der in die Brandung ragt, Platz zu nehmen, den Wellen zuzugucken und die Füße ein bisschen ins Wasser zu halten, während Norman mal wieder Krebse jagt. So langsam entspannt sich Titus am Meer ein bisschen, wir verbringen eine schöne Stunde dort, bevor es um halb sechs anfängt zu regnen und wir unter die warme Dusche springen.

Beim Abendessen schüttet es draußen wie verrückt, und Titus amüsiert alle Gäste mit seinem Herumhopsen im Restaurant und seinen Besuchen in der Küche. Da es hier bereits wieder ab halb 7 stockfinster ist und es außer Lesen absolut nichts zu tun gibt, verziehen wir uns alle bald in unsere Hütte unter das Mückennetz.

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