24.8.13

Ruhetag (Payu, 11.08.2013)

Es ist herrlich, morgens um halb sechs geht draussen der Radau der aufbrechenden Gruppen los, und wir duerfen heute ausschlafen! Gegen 6 Uhr beginnt es, leicht zu regnen, umso schoener ist's im kuscheligen Schlafsack. Fruehstueck gibt es heute erst um 9 Uhr, alle sind sehr entspannt, keine Aufbruchstimmung, kein Zusammenpacken. Den Vormittag ueber sitze ich im Zelt, stricke, lese und lausche dem Nieselregen, es hat angenehme 20 Grad. Norman ist derweil mutig und geht mit Koch und Hilfskoch runter zum Fluss, dort wird die Ziege geschlachtet, die uns beim Fruehstueck noch mit ihren Blicken bezirzen wollte.
Fuer das Mittagessen hat unser Koch heute - neben dem Ziegenfleisch, Reis und Gemuese - wieder Pommes gemacht, wie auch immer er es schafft, auf zwei Benzinkochplatten mindestens vier verschiedene Gerichte zu zaubern, ist mir ein Raetsel.
Wir nutzen anschliessend das sich bessernde Wetter und waschen ein paar Klamotten mit dem Wasser, das mitten auf dem Platz aus einem Schlauch direkt vom Berg kommt. Da gerade niemand in der Naehe ist, nutze ich die Gunst der Stunde fuer eine schnelle "Dusche", nach fuenf Tagen eine Wohltat, und Norman ist sowohl als "Sichtschutz" als auch beim anschliessenden Haarewaschen eine grosse Hilfe. Danach assistiere ich ihm, und wir fuehlen uns frisch und duftig, als wir den Nachmittag vor unserem Zelt sitzend verbringen, lesend, die Aussicht geniessend, die neu ankommenden beobachtend, mit einer Kaffeetasse in der Hand. Eine Expeditionsgruppe kommt zurueck vom Gasherbrum, und die Hauser-Trekker haben uns eingeholt, insgesamt sind also vielleicht 100 Leute im Camp.
Viel zu schnell geht der faule Tag vorbei, es kommt Wind auf und wird kuehl, als wir ins Essenszelt gerufen werden. Dort entspinnt sich nach dem Dinner eine angeregte Diskussion ueber Terrorismus, Whistleblowing, Korruption, Steuersysteme etc., mit Beitraegen aus Russland, Grossbritannien, Deutschland und Pakistan.
Beim Zaehneputzen draussen werde ich von riesigen Faltern attackiert, die an meine Stirnlampe und damit in mein Gesicht schwirren, und beim Gang Richtung Klo den Abhang hinunter steht mehr als ein Pferd/Esel/Maultier im Weg, ein richtiger Zoo ist das hier.

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