24.8.13

Wueste (Khoburche, 12.08.2013)

Morgens ist wieder grosser Radau am Camp, bis alles (inkl. der gut am Baum abgehangenen Ziege) verpackt ist. Kurz nach halb sieben sind wir aber abmarschbereit, die erste Stunde gehen wir schweigend im Gaensemarsch entlang des Braldus, bis wir am Fuss der Moraene des Baltoro-Gletschers ankommen: ein riesiges Geroellfeld, 62 km lang, ein bisschen sieht das Ganze aus wie eine Wueste, kaum hat man eine (Stein-)Duene erklettert, tuermt sich dahinter schon die naechste, noch hoehere, auf. So kraxeln wir bergauf, es ist aber immer noch Zeit, um die Trango Towers  bzw. den Nameless Tower zu bestaunen.
Die Wolken, die den Morgen ueber noch den Himmel bedecken, verziehen sich zunehmends, waehrend wir weitere Taeler und Gletscher, die von links und rechts einfallen, passieren. Das Eis unter uns ist dauernd in Bewegung durch die steigende Temperatur, staendig rumpeln Steine hinunter, das Echo klingt oft bedrohlich nah.
Um halb elf erreichen wir, gemeinsam mit den Koechen, den heutigen Lunch-Platz, dort huschen Pikas (auf Deutsch: Ladakh-Pfeifhase!) umher, Bienen summen und Voegel flattern, obwohl es hier ausser Steinen nicht viel gibt. Gerade, als Nudelsuppe und Teewasser bereitstehen, setzt sich die Sonne vollends durch, und wir sitzen ohne Schatten und Schutz im prallen Sonnenschein bei 40 Grad.
Der sich fortsetzende Weg wird dadurch etwas muehsam, seltsam mutet vor allem eine laengere Etappe durch feinsten Sand an, das ist eher Sahara- als Gletscher-Feeling, v.a. als auch noch ein verendetes Packpferd am Wegrand liegt...
Gegen halb zwei erreichen wir unser heutiges Ziel, den Khoburche-Campingplatz auf 3.950 m - viel frueher als erwartet, heute sind alle fit, und so sitzen wir sogar noch Weilchen zusammen in der Sonne bei Tee und Popcorn und verratschen den Nachmittag. Der Platz ist nun recht einfach, Toiletten sind nicht existent, da muessen die Felsen ringsum herhalten. Aber die Aussicht auf die vor uns liegende "Thunmo-Cathedral" ist einzigartig!
Die Sonnencreme-Sand-Schweiss-Schicht wird am Wasserfall 200 m oberhalb des Camps abgewaschen, und kaum sind wir zurueck im Zelt, schlaegt ploetzlich das Wetter um, zunaechst troepfelt es ein wenig, spaeter kommt Wind auf, und als wir mit dem Abendessen fertig sind, beginnt es richtig zu regnen.
Unsere Zelte sind leider nicht die besten, muessen wir schnell feststellen, schon sind die Zeltwaende nass. Aber Normans und Tobias' Hoehenmesser-Uhren prognostizieren beide gutes Wetter fuer morgen, wir sind also optimistisch.

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