2.8.13

"Aber bald schaffen wir es nach Pakistan" (Farin Urlaub, Pakistan)

Sooooo, Schluss ist mit der Blog-Faulenzerei, ab sofort wird wieder in die Tasten gehauen.

Heute ist - gefühlt - für mich der schönste Tag des Jahres, der erste Urlaubstag - die freien Tage liegen damit noch vor mir, das erste Mal ausschlafen und nicht ins Büro müssen nach einer langen, langen Spielzeit. Herrlich!
Gestern noch sah es im Arbeitszimmer so aus:



Heute habe ich den Tag genutzt, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen und zu packen, dank über die letzten Jahre entstandener Packlisten (ja, ich weiß, ich bin eine Listen-Fanatikerin, aber ehrlich: damit geht's einfach schneller!) ging das einigermaßen kontrolliert vonstatten, das Ergebnis seht Ihr auf Bild 2.

Und am Samstag vormittag kann's dann losgehen zum Flughafen!

Ach so, natürlich noch ein paar Worte zur Reise 2013:

Schon kurz nach der Rückkehr aus Afrika, Mitte September 2012, bekam ich eine Mail von Norman, mit dem Inhalt, ich solle doch bei Gelegenheit mal nach den Stichwörtern "K2 base camp" und "Gondogoro La Pakistan" googeln. Gesagt, getan. Und schon war die Reiseidee für 2013 geboren. Ein bisschen musste das Ganze dann noch in uns arbeiten, diverse Anschlussreisen/Termine organisiert werden, im Februar dann haben wir die (laut Lonely-Planet-Forum und Empfehlungen) vertrauenerweckendsten Trekking-Anbieter in Pakistan kontaktiert und nach Angeboten gefragt.
"Snowland Treks and Tours" bekam den Zuschlag von uns, u.a. deshalb, weil deren Chef Kamal in seiner ersten Mail am Ende schrieb: "P.S. Ich habe auch studiert in Munchen :)" - na, wenn das kein gutes Zeichen ist!
In Folge dessen blieben wir in regem Mail-Kontakt, buchten Flüge, sortierten Ausrüstung, lasen in Trekkingforen herum und beantragten Visa.
Der Postbeamte, bei dem ich unsere Pässe per Einschreiben zur pakistanischen Botschaft in Berlin aufgeben wollte, konnte sich beim Blick auf den Adressaten Kommentare wie "Pakistan, aha. Na, da reicht ja ein One-Way-Ticket, da kommen Sie eh nicht lebend zurück" verkneifen. Er sprach hier wohl das aus, was sich einige im Stillen gedacht haben.

Und nach dem Attentat im Nanga Parbat-Base camp am 22.06., bei dem Terroristen 10 Bergsteiger ermordeten, mussten wir dann doch selbst die ganze Reise noch einmal überdenken. Gehen wir das Risiko ein? Gibt es Alternativen, die wir so kurzfristig "aktivieren" könnten?
Unser Reiseanbieter versicherte uns natürlich, dass wir uns keine Sorgen machen bräuchten, man habe die Situation unter Kontrolle. Normans Rückfragen bei seinen (pakistanischen) Kollegen brachte ähnliche Resultate. Ein paar unruhige Nächte und ein paar Recherchen zu anderen Trekkingrouten in Nepal oder Indien später konnten wir uns dann festlegen: wir fliegen nach Pakistan, die Berge sind soweit sicher, und von allen anderen gefährlichen Orten werden wir uns fernhalten.
Trotzdem erfuhr unsere geplante Route eine kleine Änderung, leider können wir nicht wie angedacht den Gondogoro-Pass überqueren, da die pakistanische Regierung diesen geschlossen hat bzw. seine Besteigung nur mit einem Verbindungsoffizier erlaubt - nun müssen wir eben vorher wieder absteigen. Aber das ist auch schon egal, wir sind urlaubsreif.
Nach gut drei Wochen geht es für Norman von Islamabad zurück nach Hause, die Arbeit ruft, und ich mache mich auf die Suche nach der Erleuchtung und fliege nach Trivandrum, um dort für eine Woche im Sivananda Yoga Ashram zu verschwinden. Ich bin sehr gespannt, was mich dort erwartet - der strenge Stundenplan lässt auf eher wenig Freizeit schließen, aber ich bin ja schließlich auch zur Arbeit an meiner Yoga-Performance da...

Kurz geht's für mich Anfang September nach München, umpacken, Wäsche waschen, im Büro die ersten Postberge abarbeiten, aber nicht für lange: am 5.9. geht das Bayerische Staatsorchester auf Tournee, und ich bin mit dabei. Stationen sind Srinagar (Kaschmir, Nordindien) und Mumbai, und als Begleitung habe ich meine Mama eingepackt, und zeige ihr das verrückteste Land der Welt - wenigstens ein bisserl was davon. Die Organisation eines solchen Gastspiels (mit 120 Musikern und Mitarbeitern, Journalisten, den ganzen Instrumenten, einer Bühne für Kaschmir - da es dort keinen Veranstaltungsraum gibt) ist eine echte Herausforderung, aber das wird schon klappen.

Damit erst einmal genug von mir, ich hoffe auf eine Möglichkeit zum Bloggen am Anfang und Ende unseres Treks, dazwischen müssen einmal mehr die Notizbücher herhalten. Einen kleinen Eindruck von der Landschaft Nord-Pakistans bekommt Ihr vom Hintergrundbild des Blogs, hier ist der berühmte Concordia-Platz fotografiert, den wir an Tag 12 unserer Tour erreichen werden, wenn alles läuft wie geplant (siehe die GoogleMap auf der rechten Seite)...

"Einmal um die ganze Welt,
Noch sind wir hier,
Aber bald schreiben wir dir aus Pakistan."
(Farin Urlaub, Pakistan)

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