5.6.15

Genug gesehen von Olkhon

Auch heute morgen machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, der Wind blies so heftig, dass überall Staubschwaden aufgewirbelt wurden. Da Titus uns bereits um kurz nach sechs wieder mal geweckt hat, war das also eine gute Gelegenheit, um nach dem Frühstück gemütlich im Zimmer herumzuwuseln, zu lesen und dann ein ausgiebigies Schläfchen abzuhalten.

Nach dem Mittagessen, bei dem Titus wieder den Kartoffelbrei verschmäht und stattdessen Normans halben Nudelsnack verputzt hat, machten wir dann doch noch einen letzten Spaziergang durchs Dorf bis hin zum Hafen. Zwar ist Kuzhir durch die vielen, vielen Holzhäuser in ganz verschiedenen Stilen recht interessant anzuschauen, doch neben sehr gepflegten Anlagen befindet sich direkt eine Müllhalde, vor netten kleinen Tante-Emma-Läden stehen Schrottautos, und der Hafen hat definitiv auch schon bessere Zeiten gesehen. Keine Ahnung, wie das hier in der Saison zugeht, es gibt durchaus viele hübsche Ferienhäuser und Cafés, doch jetzt zumindest ist alles noch wie ausgestorben hier. Insgesamt sind wir also durchaus damit einverstanden, dass wir morgen wieder nach Irkutsk fahren, wo wir abends um 22 Uhr dann die Transsib besteigen, die uns in zwei Tagen bis nach Ulan Bator bringen wird.


Wir statten dem zugegebenermaßen wirklich tollen Spielplatz noch einen letzten Besuch ab, auch heute kann Titus keinen Gefallen an der Schaukel finden, und als wieder einmal schwarze Wolken aufziehen und Nieselregen einsetzt, marschieren wir zurück zu Nikita's Guesthouse, um dort unsere Sachen zu packen. Das gestaltet sich als ein wenig kompliziert, da Titus unbedingt mitpacken möchte und wir dann in seinem Koffer alles mögliche finden, unter anderem Tütensuppen... 



Norman schnappt sich den kleinen Helfer und steckt ihn nochmal unter die Dusche, denn im Zug werden wir ja wieder kaum Waschmöglichkeiten haben.

Nun warten wir auf das Abendessen, bei dem wir wieder einmal einen Teil davon für Titus' morgiges Mittagessen abzwacken werden, das funktioniert ganz gut so. Gegen 10 Uhr morgen früh holt uns dann ein Sprinter hier ab, und bringt uns in etwa 6stündiger Fahrt zurück nach Irkutsk. Sicherheitshalber haben wir diesmal für uns gleich drei Sitzplätze gekauft, damit wir ein bisschen mehr Platz haben für unseren kleinen Unruhestifter, auch wenn das großes Kopfschütteln bei der Kartenverkäuferin hervorgerufen hat. Ein bisschen graust es mir vor der holprigen und schier endlosen Fahrt morgen, aber einen anderen Weg gibt es leider nicht.

Das nächste Mal melde ich mich dann aus der Mongolei; wir sind sehr gespannt, wie der Grenzübertritt laufen wird, da haben wir nun schon so einige Horrorgeschichten gehört, von Zügen, die an der Grenze stundenlang bleiben mussten, und jegliches Aussteigen untersagt wurde. Ich werde berichten!

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