1.9.11

Welcome to incredible India! (28.08.2011)

Vor dem Weckerklingeln bin ich wach und stelle fest: ich fuehl mich blendend! Noch ein bisserl verschnupft, noch ein bisserl hustend, aber insgesamt blendend. Da faellt das Aufstehen und fertig Packen leicht.
Als wir zum Fruehstueck ins Erdgeschoss gehen, sitzt auch Ngima schon da, wir fruehstuecken gemeinsam, bezahlen und hoeren, dass wegen eines Streiks nur bestimmte Autos fahren duerfen, fuer uns aber schon ein solcher Van organisiert wurde.
Nun verabschieden wir uns von allen Angestellten und von Ngima sehr herzlich, dann werden wir durch die autofreien Strassen von zwei netten Hotelbediensteten zum Flughafen gebracht. Wir sind eigentlich viel zu frueh, trotzdem checken wir furchtbar schnell ein, die Neplesen sind gut organisiert. Wir "verprassen" unser letztes Geld  mit einem Saft, dann werden wir schon Richtung Gate gescheucht. Kein Wunder, dass die so Hektik machen, denn nun folgt wieder das Procedere von dutzendfachem Abtasten, Taschenkontrolle, Stempeln des Boarding-Passes, wieder Abtasten, wieder Taschenkontrolle, nochmal durch eine Sicherheitsschleuse... - die letzte davon direkt vor dem Einsteigen an der Treppe ins Flugzeug. Daher bilden sich ueberall sofort getrennte Schlangen fuer Maenner und Frauen.
Endlich sind wir drin, immer noch viel zu frueh eigentlich, und fliegen dann doch tatsaechlich gut 25 min. verfrueht ab. So landen wir um kurz nach 12 Uhr mittags in Delhi und stellen schnell die Uhr um - um genau 15 Min., nun ist der Zeitunterscheid zu Deutschland nur noch 3,5 h. Draussen hat es laut Durchsage des Flugkapitaens 32 Grad.
Auch hier geht alles ratzfatz, die Einreiseformalitaeten, dann kreisen auch schon unsere Rucksaecke, und draussen erwartet uns Nitschi, die nur wenig vor uns in Delhi gelandet ist.
Gemeinsam beordern wir den Abholservice von unserem Hostel her, stehen in der Hitze herum und sind erstaunt ueber das nichtvorhandene Chaos, das wir von unserem letzten Besuch von vor knapp 5 Jahren noch allzu gut in Erinnerung haben. Die haben hier wohl umstruktiert.
Der Taxifahrer wirft unsere Rucksaecke auf den Dachtraeger, ohne sie dort festzubinden, wirft beim Fahren aber ab und zu einen Blick aus dem Seitenfenster aufs Dach (immerhin), und los geht die gut 30minuetige Fahrt in den Sueden Delhis in den Stadtteil Saket, wo sich das Nirvana Hostel befindet.
Die Strassen sind gut ausgebaut, und auch hier ist es zumindest um diese Uhrzeit gar nicht so chaotisch wie erwartet. Das Hostel liegt sehr versteckt mitten in einer Wohngegend, wir bekommen zu dritt eine Art Schlafsaal mit Stockbetten drin (aber immerhin fuer uns alleine) und planen unseren ersten Tag in Indien.
Nach dem Auspacken gehts mit der Rikscha erst einmal zum Lodi Garden, einem Park im Sueden, mit vielen verfallenen Tempeln und noch viel mehr Streifenhoernchen. Es ist genau der richtige Ort fuer einen Sonntag nachmittag und zum "Eingewoehnen".
Weiter gehts dann mit einem sehr redseligen Rikschafahrer, der uns aufzaehlt, welches europaeische Land wieviele Einwohner hat, zum Humayun's Tomb, einem Grabmal und Vorbild fuer den Taj Mahal. Wir sind beeindruckt, die Anlage ist riesig und sehr huebsch, aber fuer groessere Gefuehlsausbrueche ist es schlichtweg viel zu heiss!
Zu Fuss suchen wir dann die Hazrat Nizam, eine Art Moschee, im nahegelegenen muslimischen Viertel; dort sind die Frauen alle mit Burkhas bekleidet, die Maenner tragen weise Nachthemden und Kaeppis und Baerte, und in den engen, vollen Gassen reiht sich ein Metzger an den anderen. Die Suche bleibt erfolglos, ausserdem haben wir Hunger und Durst und fahren daher mit der Rikscha ins naechstgelegene Lokal. Dort gibts erst einmal Wasser, viel Wasser, dann Gemuesecurrys, Brot, und alles ist unendlich scharf gewuerzt.
Eine letzte Rikschafahrt, leider kennt sich der Fahrer in unserem Stadtteil so gar nicht aus und laesst uns daher an der falschen Metrostation aussteigen. Wir verlaufen uns ein wenig auf der Suche nach dem Hostel und muessen etwa 10x nach dem Weg fragen, zum Glueck sind alle bis auf die Rikschafahrer, die lieber ein Geschaeft mit uns machen wollen, sehr hilfsbereit.
Total verschwitzt, staubig und mit dreckigen Fuessen erreichen wir gegen halb 9 unser Hostel - nur um festzustellen, dass das Bier hier nicht kalt ist! Auch gut, dann halt erst eine Dusche zur Abkuehlung. Leider ist der Wasserstrahl, der da rauskommt, wirklich mickrig und das Wasser nicht kalt genug. Die "Klimaanlage" im Zimmer funkt beim An- und Ausschalten, aber irgendwie wird das schon gehen. Incredible India eben.
Die Nacht bringt keine Abkuehlung, und wir schlafen dementsprechend schlecht, auch die Klimaanlage hilft wenig, da immer wieder der Strom ausfaellt, und Mueckenschwaerme ueber uns herfallen.

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