29.8.12

Der Gipfeltag, Teil 2 (21.08.2012)

Nach gut einer Stunde Schlaf werden wir um 10 Uhr im Essenszelt mit einem echten Bergsteigeressen erwartet: Nudeln und Kartoffeln. Ich kriege kaum einen Bissen runter, auf ein bisschen Suppe und eine Orange lasse ich mich ein, aber mehr geht nicht. Norman ist auch durchaus erledigt nach seiner schlaflosen Nacht, ausserdem zermuerbt uns der Dauer-Wind. So packen wir alle schnell zusammen und beginnen um 11 Uhr den Abstieg ins 3.100 m hohe letzte Camp.
Ueber zwei Stunden steigen wir durch karge Vulkanlandschaft ab, nur braune Farbschattierungen rundum, der Wind blaest unaufhoerlich Staub in Augen und zwischen die Zaehne, kein Woelkchen ist am knallblauen Himmel, und in unserem Rueckem steht schneebedeckt der Gipfel, auf dem wir noch vor wenigen Stunden bibbernd standen.
Ein letzter Blick zurueck, dann tauchen wir in die geschlossene Wolkendecke ein, die auf ca. 3.500 m den gesamten Berg rundum bedeckt. Von zerrupften Bueschen wandelt sich die Landschaft zu einer Art Pinienwald und schliesslich wieder in Regenwald.
Punkt 14 Uhr erreichen wir unser Zelt, wir sind heute insgesamt 2.800 m abgestiegen, und dementsprechend schmerzen die Knie. Wir handeln heraus, dass die Teepause heute nachmittag entfaellt, wir muessen einfach nur schlafen, und nach einer Katzenwaesche gehts fuer drei Stunden in den Schlafsack. Herrlich ist das.
Als wir um 18 Uhr zum Abendessen aufstehen, tut alles weh, und leider kriege ich immer noch keinen Bissen runter, der Koch ist bereits sehr besorgt. Naja, es gibt sicher schoener Plaetze fuer eine Magenverstimmung als einen Zeltplatz mit ein paar Stehklos, aber was soll's, mir ist heute alles egal.
Alle, Traeger, Koch, Guide und wir, freuen uns, morgen wieder eine Dusche und ein richtiges Bett zu bekommen, wir wollen am naechsten Tag also extra frueh los, nichts haelt uns mehr am Berg.
Um 19 Uhr liegen Norman und ich im Schlafsack, ich lasse anhand der Fotos noch einmal den heutigen Tag Revue passieren, aber auch jetzt sind wir beide viel zu muede, um stolz zu sein. Das kommt schon noch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen