10.8.12

Frühsport

Tauchen frühmorgens ist so eine Sache: natürlich brauche ich einen Kaffee für den Kreislauf, allerdings ist ein richtiges Frühstück keine gute Idee, denn mit vollem Magen taucht sich's überhaupt nicht gut. Also werfe ich nach dem Weckerklingeln den Wasserkocher an und mache eine Tasse Krümelkaffee, denn kurz nach halb neun ist heute schon wieder Treffpunkt an der Tauchschule für den nächsten Tauchgang. Wichtig ist, vor dem Reinquetschen in den Neoprenanzug nochmal aufs Klo zu gehen, aber das nur am Rande... Draußen auf dem Meer teilen wir acht Taucher uns in zwei Gruppen auf, und schon werden wir mit Gewichten und Sauerstofftank bepackt ins Wasser gescheucht. Das sind die unangenehmsten Momente: das Aufstehen, Bewegen auf dem wackeligen Boot und ins Wasser springen mit dem abartig schweren Equipment, den Flossen an den Füßen und der Maske im Gesicht - und dann der Augenblick, wenn das kühle Wasser in den Neoprenanzug läuft. Brrrr.
Nun gehts abwärts, und wir tauchen etwa 45 Min. gut 12 m tief rund um eine Art Wand aus Korallen. Leider sind die hier nicht so spektakulär bunt wie erhofft, und auch die Auswahl der Fische nicht ganz so groß. Doch wir sehen scheue und sehr aufgescheuchte Tintenfische, die vor lauter Unsicherheit zigmal ihre Farbe wechseln, außerdem fies dreinschauende Muränen, Seesterne und anderes Getier. Wieder an Land geraten wir in einen tropischen Regenschauer, aber wir sind ja eh schon nass...
Also nutzen wir den restlichen Vormittag, sitzen auf der Terrasse und planen ein wenig unsere Weiterreise nach Tansania in vier Tagen. Das Taxi für die Flughafenfahrt frühmorgens ist bestellt, das Hostel dort reserviert - nur sind wir ein wenig unsicher, ob es so schlau war, einen Umsteigeflug mit zwei verschiedenen Fluggesellschaften und nur 50 min. Umsteigezeit in Nairobi zu buchen. Wir werden sehen...
Heute steht auf dem Nachmittagsprogramm Wasserski- und Tretbootfahren, dann natürlich Sonnenuntergangs-Joggen bzw. die Stunde auf dem Laufband. Herrlich, soviel Zeit für Sport zu haben!
Beim Abendessen, dass wir diesmal im eher fischlastig ausgerichteten Restaurant direkt am Strand einnehmen, ist man wie immer zunächst etwas verwundert über den Wunsch nach einem vegetarischen Menü, aber natürlich klappt's dann doch immer. Nur der grauenhaft spielende und singende Alleinunterhalter sowie der zunehmende Wind und leichte Nieselregen scheuchen und recht schnell ins Zimmer zurück, wo wir noch ein bisserl den Olympianiken zugucken.

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