22.8.11

Der Monsun macht seinem Namen alle Ehre (06.08.2011)

Ab fuenf Uhr werden wir von durchdringendem Hahnengeschrei geweckt - der kraeht unerbittlich und ohne Unterlass, an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Leider regnets noch immer, beim Zahneputzen traegt man also lieber die Regenjacke. Nach einem schnellen Fruehstueck mit trockenen Chapattis und Tee gehts, gut eingepackt und mit dem Regenschirm in der Hand (= Norman) um 7.15 Uhr los.
Es geht bergauf, wieder ueber Wackelbruecken, weg von den Reisterrassen weiter ins Tal hinein. Wir trekken einen italienischen Trekker mit seinem Guide und drei englische Trekker, ansonsten begegnen uns nur Lastentraeger mit 3 Kisten Pepsi auf dem Ruecken oder ganzen Moebelstuecken und Nepalis auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder sonst wohin, alle in den unvermeidlichen Flipflops.
Die Baeche, die wir ueberqueren, da sie den Weg ueberfluten, werden groesser und tiefer, wir brauchen hin und wieder die Stoecke, um sicher von Stein zu Stein zu huepfen. Im Oertchen Jagat machen wir um 10 Uhr eine Snickers- und Kekspause.
Wir schwanken auf einer Haengebruecke auf die andere Flussseite und folgen einem Bachlauf steil aufwaerts. Der Regen hat nun aufgehoert, die Sonne kommt langsam durch, und schon laeuft der Schweiss wieder in Stroemen.
Ein letzter steiler Anstieg durch eine spektakulaere Schlucht rechts an einem Wasserfall vorbei, und wir erreichen ein Plataeu mit Blick ins Hochland. Leider ist es so bewoelkt, dass keine Berge zu sehen sind. Nach einer halben Stunde erreichen wir das Doerfchen Tal mittags um kurz nach 12, nach 5 Stunden Gehzeit, das direkt am Fluss gelegen ist, der sich hier zu einem See aufstaut, bevor er sich als besagter Wasserfall in die Schlucht ergiesst.
Tal ist ein sehr gepflegter, richtig "grosser" Ort, mit Gebetsmuehlen am Ein- und Ausgang, huebschen Haeusern mit Gaerten und einem tollen Blick auf einen Wasserfall. Die Umgebung sieht recht verwunschen aus mit dunkelgruen bewachsenen Felsen, was wie in einem Fantasy-Film.
Wir beziehen das Peaceful Guest House, bekommen Lunch im Garten (Nudelsuppe bzw. gebratene Nudeln mit Gemuese), jetzt kommt auch Lhakpa an, sichtlich erleichtert.
Duschen und Haare waschen mit ertraeglich temperiertem Wasser im Verschlag im Garten, dann halten wir ein Nachmittagsschlaefchen. Wir holen anschliessend Wasser bei der "Safe Drinking Water Station", einem Projekt, bei dem Wasser zu Trinkwasser aufbereitet wird, um die unermesslichen Mengen an Plastikflaschen einzudaemmen. Beim Spaziergang durch den Ort treffen wir die englischen Trekker wieder und ratschen ein wenig, dann besichtigen wir den Wasserfall und erschrecken ein paar Huehner.
Zurueck im Hostel spielen wir Kniffel im Garten, als es draussen zugig wird, ziehen wir um in die "Dinning Hall" (sic!) und speisen Kartoffeln mit Gemuese bzw. Chicken Curry und trinken Schwarztee. Sehr gesund. Und schon regnets wieder, diesmal ziemlich heftig. Es ist sogar zu nass zum Zaehneputzen draussen, deshalb stellen wir uns dazu in den Wellblech-Duschverschlag. Um 21 Uhr ist Bettgehzeit, es gibt sogar Strom, wir koennen also noch ein wenig lesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen