31.8.11

Tempel in Patan (26.08.2011)

Gegen halb neun klingelt unser Telefon im Zimmer, die Rezeption meldet, dass unser Sherpa Lhakpa da sei. Norman geht runter, gibt ihm seinen Rucksack zurueck und ueberreicht ihm eine Tuete mit Sachen, die wir nicht mehr brauchen (u.a. meine Trekkingschuhe, eine Trekkinghose, unsere Siggflaschen, Outdoornahrung). Er freut sich wie ein Schneekoenig darueber und will uns auch sogleich zum Essen zu sich nach Hause einladen. Nach Ruecksprache mit mir schlagen wir das nette Angebot aus, ich bin noch laengst nicht fit genug.
Stattdessen lassen wir den Vormittag langsam angehen, fruehstuecken gemuetlich und blaettern in einer Gala, die im Hotel herumlag. Gegen halb 11 bestellen wir ein Taxi und lassen uns in den Nachbarort Patan bringen, einem antiken Ort mit beeindruckendem Hauptplatz, dem Durbar Square. Allein die Fahrt dorthin ist ein Abenteuer: die Nebenstrassen, die der Fahrer waehlt, sind voller Schlagloecher, riesiger Wasserlachen, und so ist die Strecke ein reines Zickzackfahren.
Der Durbar Square ist wunderschoen, mit Pagoden, Tempeln, ehemaligen Palaesten, eine tolle und sehr gepflegte Anlage. Wir schlendern herum, besichtigen dies und das und beobachten dabei die unfassbar vielen Schulklassen mit ihren in Schuluniformen so adrett gekleideten kleinen Buben und Maedchen, die von ihren Lehrerinnen herumgescheucht werden und winken, wenn sie uns sehen.
Zum Zeitvertreib besuchen wir noch das Patan Museum, dort wird sehr anschaulich versucht, einem Nicht-Buddhisten die verwirrende Anzahl der jeweiligen Goetter und deren Darstellungen in der Kunst nahezubringen. Als wir genug haben und mit dem Taxi weiterwollen, herrscht Verkehrschaos, es ist kein Durchkommen moeglich. Unser Taxifahrer steigt, just als wir ueberlegen, den Stau zu Fuss zu umgehen, kurzerhand aus und dirigiert die verkeilten Autos und Mopeds so, dass er in die naechste Seitengasse ausweichen kann und dort in halsbrecherischem Tempo scheinbar ungeachtet der Fussgaenger uebr Schleichwege heizt. Norman, der vorne sitzt, kommt ganz schoen ins Schwitzen.
Wir steigen beim Cafe Hessed aus, dort essen wir Cupcakes, Donuts und trinken Cappucchino, dieses Cafe koennte so auch in jeder westlichen Grossstadt stehen.
Die naechste Taxifahrt ist wieder ein Abenteuer, es herrscht rush hour in Kathmandu und wir stehen im Stau, waehrend dem Fahrer immer wieder der Motor abstirbt und die eigentlich 2spurige Strasse mindestens 4spurig vollgestopft ist. Freiwillig steigen wir ein ganzes Stueck vor unserem Hotel aus, so langsam reichts, wir   gehen lieber noch ein Stueck zu Fuss. Im Hotel nutzen wir ein wenig die freien Computer und lesen, bekommen unsere frische Waesche zurueck und sind faul.
Gegen halb 7 machen wir uns auf zum Cafe Mitra. Ueber dieses Restaurant hatte Norman einen Bericht in der Zeitung gelesen, daher wollten wir uns das mal anschauen. Es ist sehr huebsch in einem Hinterhof gelegen, schoen eingerichtet und hat eine recht ambitionierte Karte. Zur Feier des Tages goennen wir uns einen halben Liter Weisswein, den ersten Wein seit fast vier Wochen!
Zum Dinner gibts dann Auberginensuppe mit Mozzarella und einen Paprikaziegenkaesekuchen mit Pflaumenchutney, danach Ziegenkaesetarte mit karamellisierten Zwiebeln und Walnuessen bzw. mit Kaese gefuelltes Huehnchen auf Schokojus. Sehr fein, wir sind pappsatt und die Rechnung wuerde auch zu einem Muenchner Restaurant passen.
Auf dem Heimweg wird uns schon wieder verschiedentlich "smoke" angeboten. Es nieselt.
Norman versorgt sich mit Cola und Rum und liest auf dem Balkon, ich verziehe mich ins Bett, fuehle mich kaputt und will mich endlich auskurieren.

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