31.8.11

Lehrstunden zum Thema Hinduismus und Buddhismus (25.08.2011)

Ach herrje, mich hat's erwischt: Schnupfen, Husten, Halsweh, Brummschaedel und erhoehte Temperatur. Die Nacht ist dementsprechend unruhig (liegt auch an den Muecken, die ueber mich herfallen), und morgens bin ich wie geraedert. Das Aufstehen faellt schwer, es gibt nur Tee zum Fruehstueck, danach muss ich mich nochmal hinlegen, waehrend Norman unsere Schmutzwaesche abgibt.
Um halb 11 fuehle ich mich halbwegs ausgehfertig, der nette Portier organisiert uns sogleich ein Taxi, das uns nach Pashupatinath bringt.
Kaum verlassen wir das touristische Thamel, betteln an den Kreuzungen Kinder, deren Kumpane am Strassenrand sitzen und Klebstoff schnueffeln. Diese Bilder verfolgen mich noch den ganzen Tag...
In Pashupatinath, dem grossen Tempelkomplex, brennt die Sonne vom Himmel, und es ist richtig was los hier. Wir geraten noch vor dem Eingang in einen Trauerzug, der Leichnam wird direkt an uns vorbeigetragen, vorneweg spielt eine Art Kapelle auf. Vor dem Eingangsbereich liegen Leprakranke und Bettler.
An der Kasse geraten wir leider sofort in die Faenge eines selbsternannten Fuehrers, der uns zunaechst die Verbrennungsstaetten am Flussufer zeigt, wo auch gerade ein huebsches Feuerchen brennt, und uns die dazugehoerigen Riten erklaert. Schliesslich zeigt er uns die einzelnen Tempel, dazwischen springen unzaehlige Affen umher - die Tempelanlage ist naemlich Hanuman, dem Affengott, gewidmet, und die Affen dementsprechend willkommen hier.
Mein Kreislauf macht bei der Hitze nicht mit, und ich setze mich auf eine Treppe im Schatten. Dort werde ich aber sogelcih von einer nepalesischen Schulklasse belagert, die mich ausfragt. Ein wenig erholt, spazieren wir weiter durch die Anlage; zwischen den Tempeln sitzen entspannt viele Sadhus mit ihren langen Rastazopfen und Baerten, gegen Bezahlung darf man sie wohl fotografieren, zumindest winken sie beim Vorbeigehen recht freundlich.
Unser Guide zeigt uns noch das Armenhospiz, das in einem Bereich des Tempels untergebracht ist, und wird dann recht unverschaemt in seinen Geldforderungen. Wir handeln in runter, aber der Betrag ist immer noch stattlich.
Ermattet von der Hitze laufen wir entlang der vielen Devotionalienstaende zurueck zum Taxi und lassen uns durchs wilde, laute und staubige Verkehrsgewuehl zum Bodnathtempel bringen. Diese Stupa ist riesig und das Zentrum der tibetischen Exilgemeinde. Leider bin ich nicht so recht aufnahmebereit, sondern zittrig auf den Beinen und kann die Stupa daher nur einmal von aussen umrunden. Die Groesse ist beeindruckend!
Ich muss dringend zurueck ins Hotel und die Fahrt durch die engen Gassen und das Gewuehl ist schier endlos. Im Hotel lege ich mich fuer drei Stunden ins Bett, Norman zieht derweil los, isst Pizza, ergruendet die Gaesschen von Thamel und shoppt 10 Seideschlafsaecke fuer je 7 Euro/Stueck!
Nachdem ich wieder halbwegs fit bin, lesen wir im Garten ein wenig, dann fuehle ich mich genug hergestellt, um ans Abendessen zu denken. Wir spazieren wieder nach Thamel, und im "Roadhouse" gibts Pizza und Salat, sehr lecker, mit richtigen Pizzabaeckern und Steinofen.
Anschliessend erstehen wir nach zaehen Verhandlungen zwei Pashminaschals auf dem Heimweg, der Verkaeufer quasselt uns ein Ohr ab, letzten Endes werden wir uns irgendwie einig. Auf dem Rueckweg wird uns wie jedes Mal von verschiedenen zwielichtigen Gestalten fluesternd Haschisch und Schlimmeres angeboten - ich kann inzwischen nur noch drueber lachen.
Zurueck im Hotel setze ich mich fuer 2 Stunden an den PC, Norman macht sichs mit Bier und Buch auf dem Balkon gemuetlich. In der Nacht wachen wir von einem heftigen Gewitter auf, es kracht ohrenbetaeubend laut, dass die Fenster klirren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen