22.8.11

Hoehentraining (11.08.2011)

Das war heute zumindest fuer mich eine fast schlaflose Nacht, die Traeume hier oeben sind wild, durcheinander und wirr. Leider laeutet der Wecker schon um 6 Uhr, draussen ist es neblig-trueb, wenigstens sind die mit kochendem Wasser gefuellten Siggflaschen heiss genug, um die Finger dran zu waermen.
Das Chapatti zum Fruehstueck ist unendlich trocken, das Omelett dazu so lala, der Kruemelkaffee scheusslich, da bleib ich doch lieber beim Tee. Als wir aufbrechen wollen zu unserem heutigen Tagesausflug (wir nehmen die Sache mit der Hoehenakklimatisierung sehr ernst), regnets...
Also setzen wir uns wieder in den Aufenthaltsraum, trinken Tee und plaudern mit dem englischen Paar Ed und Fiona. Und um 9 Uhr wirds endlich draussen heller und wir koennen los, nachdem auch bereits alle anderen Trekker, ausgestattet mit Gamaschen und Regenhuellen fuer die Rucksaecke, losmarschiert sind.
Gemeinsam mit Lhakpa wandern wir zurueck nch Bragha und dann 90 Minuten steil hinauf zur "Milarepa Cave" (4.100 m), einem Ort, an dem der Heilige Milarepa gelebt und gelehrt hat. Auf dem Weg passieren wir zig Gompas, der ganze Berg ist zudem voller Gebetsfahnen. Wir kommen ins Schwitzen, und die Schritte werden deutlich langsamer auf der Hoehe.
Norman und ich steigen schliesslich noch weiter auf zum Gangapurna Gletscher (gut 4.300 m), der Weg ist schlecht, und oben angekommen wirds eisig kalt und es beginnt wieder zu regnen. Also schnell zurueck zur "Cave", dort hat der wartende Lhakpa bereits organisiert, dass uns die Huette des Heiligen (heute eine Art Tempel) aufgeschlossen wird. Draussen steht eine riesige Gebetsmuehle, der Tempel drinnen ist ueberladen und schummrig, es gibt viel Schnickschnack und Buddhastatuen. Als Dank fuer unsere kleine Spende bekommen wir jeder ein Baendchen um den Hals gebunden, als Gluecksbringer...
Wir machen eine Kekspause, Lhakpa taut sichtlich auf und futtert unsere Kokoskekse (er hat heute naemlich keinerlei Gepaeck dabei, waehrend wir aus unseren Tagesrucksacken alles moegliche zaubern). Dann gehts abwaerts, immer mit Blick ins Manang-Tal, und zurueck in die Sonne. Unten wartet ein Heer von riesigen Grashuepfern auf uns, waehrend wir uns einen Weg durch die bluehenden Buchweizenfelder bahnen.
In Bragha besuchen wir noch das dortige Kloster, das ebenfalls auf Lhakpas Initiative extra fuer aus aufgeschlossen wird. Auch dort gibts ein farbiges Baendchen als Gluecksbringer, nun kann ja nix mehr schiefgehen.
Wir laufen durch die brennende Sonne zurueck nach Manang, kommen dort gegen 14:15 Uhr an, und es wird sofort geduscht nach der schweisstreibenden Wanderei. Schoenheitspflege, lesen, Nachmittagsschlaefchen; das Hostel ist in der Zwischenzeit deutlich leerer geworden.
Um halb 5 brechen wir auf zum Dorfkino, dort wird in einem Bretterverschlag doch tatsaechlich taeglich um 17 Uhr ein Film gezeigt. Heute auf unser Anraten auf dem Programm: Into thin air.
Es sitzen ausser uns noch 4 weitere Trekker mit uns auf den Holzbaenken, nach den ersten 10 Minuten des Films ist erstmal Ende, da der Strom ausfaellt. Wir fangen also nochmal von vorne an, werden noch mit Tee und Popcorn versorgt und verbringen so gemuetliche 90 Minuten. Der Film ist nicht der Rede wert, aber zumindest wars gute Unterhaltung.
Zurueck im Tilicho Hotel gibts dann auch Abendessen, ausser uns sitzt nur noch das engliche Paar da. Es gibt Yak-Burger  bzw. gebratenen Reis, anschliessend einen heissen Schokopudding.
Da kommt Lhakpa nochmal kurz vorbei, um zu plaudern, er ist sichtlich amuesiert ueber meine Laufgeschwindigkeit bergauf... Eine Kniffelrunde, Zaehneputzen und dabei vor den die Stirnlampe umschwirrenden Faltern fluechten, und ab ins Bett - um 21 Uhr natuerlich wieder!

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