3.8.11

Warum sieht Hanuman aus wie ein Kuerbis?

Seit heute morgen singen die Nachbarn im Nebenhaus dasselbe Mantra, wieder und wieder, hinein bis in die Abendstunden. Das nenne ich Durchhaltevermoegen! Ansonsten war unsere erste Nacht in Nepal ereignislos, der einsetzende Regen hatte seine Arbeit bis zum Aufstehen wieder eingestellt, und die Sonne lachte vom Himmel!
Also gingen wir ausgeschlafen zum Fruehstueck, wo es die ueblichen Backpackerkoestlichkeiten a la Banana Pancake oder Omelette mit Toast gab.
Kurz darauf traf auch schon wieder Ngima, unser "Trekkingbetreuer" ein, mit im Schlepptau hatte er denn auch nun unseren Sherpa porter (dessen Namen ich vergessen habe, aber ich habe ja nun ausgiebig Zeit, mir den einzupraegen), und wir besprachen den Ablauf unserer Trekkingtour. Ausserdem fotografierten man uns noch fix, damit sog. "Trekking Permits" angefertigt werden koennen, die im Annapurnagebiet dann kontrolliert werden und natuerlich Geld kosten. Danach wurden unsere Rucksaecke genauestens betrachtet, und die Odyssee auf der Suche nach einem Geldautomaten, der mehr als 300 Euro gleichzeitig ausspuckt, nahm ihren Lauf. So wurden wir durch ganz Kathmandu zu Fuss von Ngima und dem Sherpa begleitet, besuchten diverse Bankfilialen und mussten letzten Endes haeppchenweise das noetige "Kleingeld" fuer die knapp dreiwoechige Tour abheben, denn Geldautomaten gibts dort wohl nicht.
Vom Laufen durch die Stadt verfaerbt sich uebrigens das Taschentuch beim Schneuzen schwarz, so dreckig, staubig, voller Abgase und Rauch ist die Luft...
Nach den Strapazen folgte ein kleines Nickerchen, und schliesslich machten wir uns auf zum Durbar Square, dem Platz mitten im wilden Verkehrstreiben Kathmandus, auf dem unzaehlige Temple, ehemalige Palaeste stehen, umgeben von Verkaufsstaenden, Statuen, schlafenden Strassenhunden, lauernden Fahrradrikschafahrern. Das war herrlich, wir guckten uns stundenlang alles genau an (v.a. die erotischen Darstellung auf dem Tempel direkt neben der Hanuman-Statue), besichtigten noch das Koenigsmuseum (in dem so ungefaehr jedes benutzte Klopapier der letzten beiden nepalesischen Koenige ausgestellt war) und spazierten schliesslich zurueck zum Hostel. Etwas verwunderlich war allerdings, dass das Gesicht der Hanuman-Statue, also des Gottes, dem der ganze Platz gewidmet ist, von der Witterung und ueber die Jahrhunderte nur noch aussah wie ein Kuerbis, der als Fussball benutzt wurde; von einem Affenkopf war auf jeden Fall nichts mehr zu erkennen.
Dort machten wir uns dran, das Gepaeck umzupacken, alles, was morgen frueh um sechs mit zum Abmarsch Richtung Annapurna mitkommt, wurde in einen grossen geliehenen Rucksack verstaut, der Rest bleibt hier im Hostel, bis wir in etwa drei Wochen wiederkommen.
Beim Packen stellten wir fest, dass wir prima vorbereitet sind, aber keine Wasserflaschen mitgenommen haben. Also lief die "mission Sigg Flasche" an, erfolgreich und mit ein wenig Handeln konnten wir in einem der vielen, vielen Laeden mit Trekkingausruestung zwei Aluflaschen von Sigg (oder gut nachgemacht) fuer wenig Geld erstehen.
Abendessen in einem sehr leeren Lokal (es ist definitiv keine Saison in Nepal, im Hostel rennen zwar ein paar wenige andere Backpacker herum, aber ansonsten: tote Hose), und nun sitzen wir wieder im Hostel, werden gleich noch eine ausgiebige, letzte und vor allem warme Dusche geniessen, und das wars dann erstmal.
Morgen frueh um 6 Uhr werden wir abgeholt, dann gehts mit dem Bus in 6 Stunden nach Besisahar, und dann wird losgewandert - mit oder ohne Regen, mit oder ohne Blutegel!

2 Kommentare:

  1. Trinken wird ja völlig überbewertet! Auf die Getrânke!

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  2. Anonym3.8.11

    Nun habe ich euch am Sonntag gar nicht mehr gesehen - vielleicht besser, wenn ihr Montag so schon matschig ward ;). Passt auf euch auf und viel Spaß. Auch hier gehts bald in die Sommerpause... Viele Grüße
    Christiane

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