23.8.11

Endlich: Kaffee und Kuchen (16.08.2011)

Unter dem Fenster meckern Ziegen, Gloeckchen bimmeln, ein Schaefer treibt seine Herde in aller Frueh an unserem Zimmer vorbei. Wir stehen um halb sieben auf, packen unsere leider noch feuchte Waesche ein und essen wie ueblich Porridge - der Kaffee, zu dem ich mich heute hinreissen lasse, ist scheusslich.
Wir bezahlen und brechen auf, das Wetter verspricht herrlich zu werden, wir sind ordentlich eingecremt und marschieren so ein gutes Stuendchen entlang des Kali Gandaki-Flusses westwaerts.
Doch ploetzlich gehts nicht weiter, der Fluss hat die Strasse ueberflutet und versperrt uns den Weg. Also ziehen wir kurzerhand Schuhe und Socken aus und die Flipflops an, und waten durchs ziemlich reissende und vor allem saukalte Wasser. Das ist eine ordentliche Erfrischung - die Jeeps, die auf dieser Strecke normalerweise fahren, kommen wohl auch nicht voran. So wandern wir weiter, rechts schaut ab und zu der Dhaulagiri hervor, und erreichen gegen 10 Uhr Jomsom: Ein richtig grosser Ort, immerhin mit eigenem Flugplatz!
Wir gelangen nach New Jomsom mit seinem Trekker-Lodges, hier absolvieren wir wieder einmal das Procedere auf der Polizeistation, wo unserem Trekking-Erlaubnis zum wohl zehnten Mal ueberprueft und gestempelt wird. Der Polizist kuemmert sich dann auch drum, dass wir unser Trinkwasser auffuellen koennen.
Auf der Strasse treffen wir unsere spanischen Trekkingbekanntschaften wieder, die eigentlich ab Jomsom nach Pokhara ausfliegen wollten. Doch leider sind wohl alle Fluege wegen starker Winde gestrichen, also werden alle Passagiere stattdessen in den Bus verfrachtet, das Gepaeck kommt aufs Dach, und los geht die fast zweitaegige Fahrt.
Wir winken und setzen uns lieber in die empfohlene "Bakery", dort bekommen wir nicht nur echten Cappucchino (aus einer sorgfaeltig mit einem bestickten Tuch abgedeckten und behueteten Kaffeemaschine), sondern dazu auch noch ein Stueck frischgebackenen, noch warmen Karotten-Mandel-Kuchen. Ist das lecker!
Jomsoms "Hauptstrasse" besteht aus etwa 10 Geschaeften, also gehen wir noch ein wenig "shoppen" und kaufen Klopapier, Postkarten und Kekse. Dann wandern wir weiter, raus aus dem Ort, inzwischen ist auch der Wind wieder da und blaest uns mit ordentlicher Kraft entgegen, dass manchmal sogar der Staub zwischen den Zaehnen knirscht. Wir sind aber ganz froh drueber, denn die Sonne brennt vom Himmel, und in der Ebene gibts nirgendwo Schatten. Es ist sehr karg, wir fragen uns, was die immer wieder auftauchendenden Pferde, Kuehe und Ziegen ausser den paar aermlichen Gebueschen so fressen...
Um kurz nach 12 Uhr laufen wir in Marpha ein, ein trotz vorbeifuehrender (Schotter-)Strasse (auf der wir vielleicht 3-4mal von Mopeds ueberholt werden) noch recht urspruenglich gebliebener Ort mit den traditionellen Steinhaeusern und Kanaelen in den Gassen.
Wir beziehen ein huebsches Zimmer (mit Doppelbett!) in der Dhalagiri Lodge, richten uns haeuslich ein und ich mache ein wenig Yoga, waehrend Norman liest. Ich bin mal wieder hoechst erfreut ueber die warme Dusche. Nach der rudimentaeren "Schoenheitspflege" legen wir uns ab, allerdings haelt uns der ueberambitionierte Hahn auf dem Nachbarhof vom Schlafen ab.
Also raffen wir uns auf und spazieren durch den Ort. Auffallend sind die Souvenirshops, die gabs bisher auf der Strecke noch nicht - und dazu gehoeren auch immer die davor herumlungernden Besitzer, die uns mit "Come in, only looking" hereinloaken wmllen. Wenigstens l`ufen sie einem hier nicht hinterher, wenn man ablehnt...
Das Oertchen hat natuerlich auch wieder ein Kloster, das am Eingang schon damit wirbt, dass die Aussicht von oben besonders huebsch sei. Also steigen wir die vielen Stufen entlang der Gebetsmuehlen hinauf, und es lohnt sich, die Aussicht ueber die Daecher Marphas mit den vielen bunten Faehnchen in der Sonne ist wunderbar! Beim Herumschlendern entdecken wir auch den Wegweiser zum Dhaulagiri Base Camp. Ausserdem wird in der sog. "Apfelhauptstadt" Marpha ueberall fuer frischen Apfelsaft (den wir nach unserer Rueckkehr in unser Hostel gleich mal probieren), Apple pie und Cidre geworben.
Wir vertroedeln den restlichen Nachmittag mit Lesen, zum Abendessen gibts Thauka (nepalesische Nudelsuppe) und ich wage mich ans "Moussaka", das sich als geriebene Kartoffeln mit Gemuese herausstellt. Zum Nachtisch gibts diesmal natuerlich gebackene Apfelringe!
Nach dem Essen spielen wir Kniffel, es gibt Strom und damit Licht, alles sehr luxurioes heute also. Trotzdem gehen wir schon um neun ins Zimmer und amuesieren uns ein wenig ueber die rote Gluehbirne in der Lampenfassung.

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