1.9.12

Welcome to Nairobi (29.08.2012)

Um kurz nach 6 Uhr ist die Dusche dann heiss, und als ich mir endlich die Haare wasche, laeuft eine braune Staubbruehe heraus... Wieder einmal wird gepackt, die Rucksaecke mit Schloessern ordentlich verschlossen, und ausgecheckt. Wir sind die einzigen Gaeste beim Fruehstueck, weshalb wir sehr kritisch vom mitfruehstueckenden Kranich Henry beaeugt werden. Seit knapp 2 Wochen esse ich erstmals wieder Joghurt und Cornflakes mit Milch - Milchprodukte sind hier eher spaerlich auf dem Speiseplan.
Punkt halb acht werden wir mit einem Auto abgeholt und zum Shuttle-Bus gebracht, der uns nach Nairobi bringen soll. Wie sich herausstellt, ist der Fahrer des Autos auch gleichzeitig unser spaeterer Busfahrer, das ist prima, so koennen wir jedenfalls den Bus nicht verpassen.
Der Kleinbus ist natuerlich voll mit "mzungus", vornehmlich Franzosen, und als das Gepaeck auf dem Dach verstaut ist, fahren wir erstaunlicherweise puenktlich um 8 Uhr los. Zuegig geht es hinaus aus Arusha, leider ist es so bewoelkt und kuehl, dass uns ein letzter Blick auf den Kilimandscharo verwehrt bleibt.
Die Strasse ist gut, der Fahrer faehrt zuegig, aber sicher, und so erreichen wir bereits knapp zwei Stunden spaeter den Grenzuebergang in Namanga. Bei der Ausreise werden zunaechst alle Paesse eingesammelt (das finde ich nicht so prima, ich gebe meinen Pass aeusserst ungern aus der Hand), dann gestempelt, und anschliessend hat der Grenzbeamte einen Riesenspass damit, jeden Namen laut vorzulesen, und den Pass seinem jeweligen Eigentuemer zurueckzugeben.
Die Einreise nach Kenia geht fuer die recht einfach aussehenden Betonkioske auch recht fix vonstatten, und schon sind wir da, karibu Kenya!
Die Strasse bleibt hervorragend und ist so schnurgerade, dass Norman problemlos lesen kann, ich hoere Ipod und doese vor mich hin. Nach nicht einmal fuenf Stunden Fahrt erreichen wir Nairobis Flughafen, wo die erste Haelfte der Fahrgaeste aussteigt. Nun kommt der zaehe Teil der Reise, der Verkehr in Nairobi ist beruechtigt, und so quaelen wir uns im Stau durchs Industrieviertel hinein ins Zentrum. In den Baeumen nisten riesige Marabus, und als eine Franzoesin das Fenster oeffnet, um die Voegel zu fotografieren, wird sie sofort ermahnt, dies nicht zu tun, da jemand die Gelegenheit ergreifen koennte, ihr die Kamera zu entwenden. Nairob ist auch bekannt als "Nairobbery"...
Endlich sind wir im Zentrum und steigen uns, wir werden schon von Titus erwartet, den wir ueber einen gemeinsamen Freund bislang nur per Mailkontakt kennen, und der uns netterweise abholt. Bei der Fahrt zum Milimani Backpackers Hostel gibt er uns erste Infos zur Stadt und laedt uns anschliessend im Hostel ab. Dort beziehen wir unsere recht spartanische Doppelkabine, und sind etwas verschreckt ueber die teils leicht abgerissen aussehenden Gaeste hier, die wohl ihrem Outfit und den Baerten nach bereits seit einiger Zeit hier herumhaengen.
Immerhin gibt es ein Mittagesen, und dann trauen wir uns "raus", vorbei am Securitymann, dem Wachhund und dem mehrfach gesicherten Stahltor, in die Strassen Nairobis, denn wir brauchen einen Geldautomaten. Der Weg ist aber nicht allzu weit und auch nicht sonderlich aufregend. Vor dem ATM stehen halt gleich zwei Sicherheitsmenschen und tasten uns ab; da man hier eh nicht mehr als 100 Euro auf einmal abheben kann, fuehlen wir uns beim Rueckweg auch nicht sonderlich angespannt.
Zurueck im Hostel ist endlich wieder einmal Zeit fuer ein Stuendchen am PC, Norman liest in der Gartenbar, und gegen 18 Uhr gesellt sich Titus wieder zu uns, um alles fuer die kommenden Tage zu besprechen. Er hat mir eine kenianische SIM-Karte besorgt, und ansonsten auch ein umfangreiches Programm fuer uns zusammengestellt.
Nachdem er sich verabschiedet hat, vergewissern wir uns an der Rezeption, dass der Fussweg zum anvisierten Restaurant um die Ecke ungefaehrlich ist (denn nach Einbruch der Dunkelheit ist das Herumlaufen draussen nicht mehr ratsam) und marschieren los zum Slim's.
Dort zunaechst ein kleiner Schreck - es ist sehr schick da, mit Empfangsdame, Bar, Gaesten in Anzuegen - und ich habe meine alten Turnschuhe (und ja, auch eine Jogginghose) an, doch die Angestellten dort lassen sich nicht weiter davon stoeren, und so haben wir einen wunderbaren Abend mit viel Wein, tollem Essen und dem ersten "echten" Espresso seit vier Wochen. Dazu ist unser Hostel ein rechtes Kontrastprogramm, denke ich, als ich mir spaeter dort am Gemeinschaftswaschbecken im Freien die Zaehne putze.

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